Transfer-Check FCE: Neuzugänge wurden zu Leistungsträgern

Auch wenn dem FC Energie Cottbus in den letzten drei Auswärtsspielen kein Sieg mehr gelang, kann man mit der Gesamtbilanz durchaus zufrieden sein. Platz neun mit drei Punkten Rückstand auf Platz eins und einem positiven Torverhältnis mit den zweitwenigsten Gegentreffern. Die Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um die Neuzugänge der vergangenen Transferperiode einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?

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Königstransfer

Mit Fug und Recht kann man sagen, dass Torhüter Kevin Müller als Königstransfer gilt. Der gebürtige Rostocker wechselte auf Leihbasis vom VfB Stuttgart II in die Lausitz und ist seit dem zweiten Spieltag einer der Leistungsträger im Team von Trainer Stefan Krämer.  Als sich der eigentliche Stammkeeper René Renno nach dem 1. Spieltag verletzte, musste der Verein handeln. Mit der Verpflichtung von Müller hat man alles richtig gemacht. Der Keeper gilt als sicherer Rückhalt und konnte in 16 absolvierten Drittliga-Spielen neun Mal die Null halten. Müller ist auch ein Garant dafür, dass der FCE mit 16 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr hinter dem Chemnitzer FC stellt.

Guter Griff

Dass auch die Abwehr gut steht, ist Innenverteidiger Cédrick Mimbala zu verdanken (28 Jahre). Insbesondere sein Stellungsspiel, die Kopfballstärke und seine robuste Gangart bei den Zweikämpfen wirken sehr überzeugend. Wie einst Lucio schaltet sich der Verteidiger immer wieder in die Offensive ein. Ein Treffer ist ihm noch nicht geglückt. Jedoch bereitete der Kongolese schon zwei Toren vor. Auch der aus Hoffenheim gekommene Robin Szarka (23. Jahre) ist unbestrittener Stammspieler. Der linke Außenverteidiger agiert sehr abgeklärt und unaufgeregt. Seine präzise geschlagenen Bälle bei den Standardsituationen entwickeln sich mehr und mehr zu einer Waffe für sein Team. Kommen Bälle von Szarka in den Strafraum, bedeutet dies höchste Gefahr für den Gegner.  Vor der Abwehr hat sich der aus Paderborn gewechselte Manuel Zeitz (24 Jahre) etabliert. Mit seiner Ruhe am Ball und Passgenauigkeit gibt er der dem defensiven Mittelfeld die nötige Stabilität. Schon zu Beginn der Saison war Zeitz für das Team unverzichtbar. Der Mittelfeldmotor fehlte nur in zwei Saisonspielen. Grund dafür war eine Rotsperre vom 1. Spieltag. In 15 absolvierten Spielen gelangen Zeitz zwei Tore. Auch Torsten Mattuschka fügte sich bisher gut ein.

Mitläufer

Nils Gottschick (21 Jahre) sollte einst das rechte Mittelfeld beim FC Energie beleben. Der Angriff auf die Stammplätze lässt auf sich warten. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Dabei brachte es Gottschick auf vier Kurzeinsätze, bei denen er immer in den Schlussminuten bzw. in der Nachspielzeit eingewechselt wurde. Die gleichen Umstände ereilten Innenverteidiger Patrick Wolf (25 Jahre). Nur mit dem Unterschied, dass Wolf maximal zum 18er-Kader zählte bzw. nur einen Kurzeinsatz hatte. Aktuell dürfte es unmöglich sein, Möhrle oder Mimbala zu verdrängen.

Flop

Aufgrund seiner Erstligaerfahrung in Polen wurde Fabian Pawela (28 Jahre) verpflichtet. In Polen erzielte der Angreifer zwölf Tore in 54 Spielen. Diese Erwartung konnte er in Cottbus noch nicht erfüllen. Von den bisher eingesetzten Angreifern ist Pawela der einzige, der noch keinen Torerfolg für sich verbuchen konnte. Lediglich im Landespokal war der Stürmer erfolgreich. Aber angekommen in Cottbus ist Pawela auf jeden Fall. Man kann ihm zugutehalten, dass er eine gewisse Bindung zum Spiel hat und sich zumindest gute Tormöglichkeiten erarbeitet. Beim Abschluss herrscht jedoch noch ein großes Steigerungspotential.

Fazit

Insgesamt fällt der Transfer-Check für den FC Energie positiv aus. Von den im Sommer 23 verpflichteten Akteuren fanden bislang elf Spieler regelmäßig einen Platz in der Startelf. Zu den absoluten Leistungsträgern zählen Müller, Mimbala und Zeitz. Auch der häufig verletzte Spieler Nils Gottschick und der im Sturm glücklose Fabian Pawela verfügen über eine gute Qualität. Bleibt Gottschick endlich fit, kann er spätestens in der Rückrunde zeigen, was er drauf hat.

Ausblick

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Energie im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird, ist äußerst gering. Das Budget dürfte für die aktuelle Saison nicht mehr viel hergeben. Die Mannschaft hat bereits nachgewiesen, dass sie auf den defensiven Positionen sehr gut aufgestellt ist. Nur im offensiven Mittelfeld und Angriff herrscht noch Steigerungspotential. Dabei sollte man bedenken, dass eingeplante Leistungsträger immer wieder verletzungsbedingt ausfielen. Und somit nicht zur Verfügung standen. Bekommt Energie dieses Problem in den Griff, wird das Team zwangsläufig mehr Tore erzielen und ganz weit oben in der Tabelle mitmischen.

FOTO: Christiane Weiland

   

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