Transfer-Coup fix! Raphael Holzhauser wird ein Löwe
Tagelang hatten die Verantwortlichen und Fans des TSV 1860 auf Raphael Holzhauser gewartet, jetzt ist der 29-Jährige endlich da. Am Mittwochvormittag unterschrieb der offensive Mittelfeldspieler des belgischen Erstligisten Oud-Heverlee Leuven einen Leihvertrag bis zum Ende der Saison. Das gaben die Sechzger offiziell bekannt.
"Nur die Löwen kamen in Frage"
Gebangt und gezittert hatten sie bei 1860 München: Geht der Transfer des Wunschspielers noch über die Bühne? Nun herrscht mit etwas Verspätung Klarheit – sehr zur Freude von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel: "Wir haben einen Spieler mit viel Erfahrung gesucht, der unser Team ab dem ersten Moment verstärken kann und auf Grund der Gesamtkonstellation auch unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Vernunft und Verantwortung zum TSV 1860 passt."
Mit Holzhauser sei genau dieser Spieler gefunden. "Wir sind froh, dass wir die nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es sich dabei um einen internationalen Transfer handelt, sehr umfangreichen und komplexen Verhandlungen mit den Verantwortlichen von Oud-Heverlee Leuven erfolgreich gestalten konnten." Mit der Leihe des Österreichers werde 1860 nochmals seine Ansprüche für die laufende Saison untermauern, so Gorenzel. "Zusammen mit der Mannschaft, welche wir im Sommer mit Überzeugung zusammengestellt haben und die unser vollstes Vertrauen genießt, wollen wir in dieser Saison noch viel erreichen." Gemeint ist natürlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Auch Holzhauser freut sich, dass der Wechsel nun vollzogen ist: "Als ich vom Interesse von 1860 München erfahren habe, war mir sofort klar, dass für einen Wechsel nur die Löwen in Frage kommen. Mein Ziel ist es, hier gemeinsam mit meinen neuen Teamkollegen den Traum des gesamten Vereins zu verwirklichen und mit meiner Leistung einen Teil dazu beizutragen. Ich freue mich künftig mit dem Löwen auf der Brust aufzulaufen." Bereits am Mittwochvormittag wird der 29-Jährige erstmals mit der Mannschaft trainieren, schon am Samstag könnte er im Verfolgerduell gegen Waldhof Mannheim sein Debüt feiern.
Reichlich Erstliga-Erfahrung
Die Verpflichtung Holzhausers ist ohne Frage ein Coup für die Löwen und eine Ansage an die Konkurrenz, schließlich bringt der ehemalige Nationalspieler Österreichs (zwei Einsätze) die Erfahrung aus 36 Bundesliga-Spielen für den VfB Stuttgart und den FC Augsburg mit. Auch in seinem Heimatland sammelte er angesichts von 114 Partien (22 Tore, 22 Vorlagen) Erstliga-Erfahrung, ebenso in Belgien (78 Spiele, 47 Torbeteiligungen).
Zudem bestritt er in seiner Karriere neben 19 Duellen in der Europa League zwischen 2010 und 2015 auch 77 Drittliga-Partien für die U23 des VfB Stuttgart. Dabei erzielte er sechs Tore und bereitete sieben weitere vor. Mit einem Marktwert von 1,4 Millionen Euro ist Holzhauser der wertvollste Spieler der 3. Liga abseits der U23-Mannschaften – und damit der von Köllner geforderte Unterschiedsspieler für die Mittelfeldzentrale.
Transfer stockte zuletzt
Bereits seit Mitte November waren die Löwen am Österreicher dran, zuletzt war der Transfer aber ins Stocken geraten. Obwohl Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel mit dem belgischen Erstligisten Oud-Heverlee Leuven bereits die Leihmodalitäten ausgehandelt und eine Gastspielgenehmigung Holzhausers für das Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (Sonntag) eingeholt hatte, lief dieser am Sonntagabend überraschend nochmal für die Belgier auf – sehr zum Ärger von Gorenzel.
Auch Trainer Michael Köllner hatte sich über den stockenden Transfer mächtig verärgert gezeigt, denn ursprünglich wollte er Holzhauser bereits im Trainingslager dabei haben. Daraus wurde jedoch nichts, auch eine verspätete Anreise am vergangenen Donnerstag platzte – und das, obwohl die Löwen zweimal schon Flüge gebucht und einen Medizincheck vorbereitet hatten. Letztlich hing der Transfer an Leicester City, dem Mutterverein von Leuven. Die Engländer gaben am Dienstag schließlich grünes Licht, sodass der Wechsel mit etwas Verspätung nun über die Bühne gehen kann.
