Trares legt beim Waldhof los: "Wie, wenn man nach Hause kommt"

Erst am Mittag hatte Bernhard Trares beim SV Waldhof Mannheim unterschrieben, am frühen Nachmittag stand er dann zusammen mit seinem Co-Trainer Benjamin Sachs bereits erstmals auf dem Platz und nahm das Training beim Schlusslicht auf. Die ersten Eindrücke waren positiv, gleichwohl bittet der 59-Jährige um Geduld und sieht einiges an Arbeit vor sich.

"Herzensangelegenheit"

Etwas mehr als vier Jahre ist es her, dass Trares die Kurpfälzer im Anschluss an die erste Drittliga-Saison nach dem Aufstieg verlassen hatte, nun ist er wieder da. "Es fühlt sich an, wie wenn man nach Hause kommt", erzählte der 59-Jährige nach der ersten Trainingseinheit gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Man hat einfach ein gutes Gefühl, weiß auch, wie man mit dem Dialekt umzugehen hat, den ich ja selbst spreche. Es fühlt sich einfach gut an."

Die Aufgabe beim Waldhof sei eine "Herzensangelegenheit" für ihn, nachdem er in der Saison 2001/02 auch bereits als Spieler für die Buwe in der 2. Bundesliga aktiv war. "Ich weiß, dass sich das blöd anhört, weil es viele Trainer sagen, aber es ist einfach so. Für mich war das eigentlich keine Frage." Zumal erst fünf Spieltage absolviert sind und somit noch einiges möglich ist. Gleichwohl betonte Trares: "Einen Zauberstab haben wir aber nicht, man braucht jetzt auch etwas Geduld von den Leuten." Und hartes Training, wie er ankündigt.

"Mannschaft hat Potenzial für mehr"

Der erste Eindruck von seiner neuen Mannschaft war gut: "Ich habe einen großen Willen gesehen, aber auch einige Dinge, wo wir ansetzen müssen." Es gehe jetzt darum, "dass wir alle das sehen, was wir uns vorstellen". Alles umwerfen werde er bis zum Heimspiel gegen den VfL Osnabrück am Samstag aber nicht, dafür ist die Zeit einfach zu knapp. "Aber man muss dennoch versuchen, sofort seine Linie durchzusetzen. Es gilt, sich Stück für Stück zu verändern und zu verbessern." Um die aktuelle Lage des SVW weiß Trares: "Aktuell sind wir Letzter, das ist Fakt. Deshalb darf man nicht zu blauäugig reingehen." Der Aufstiegscoach von 2019 zeigt sich aber davon überzeugt, "dass die Mannschaft ein anderes Potenzial hat". Bisher habe sie es allerdings nicht abrufen können.

Wenn er der Meinung gewesen wäre, dass die Mannschaft absteigen wird, "hätte ich es nicht gemacht", räumte Trares ein, stellte aber klar: "Die Mannschaft hat Potenzial für mehr." Sorgen, dass das positive Bild seiner ersten Amtszeit (Punkteschnitt 2,0) Kratzer bekommen könnte, hat der 59-Jährige nicht: "Da habe ich darüber nachgedacht, aber mir dann gesagt, dass es totaler Quatsch ist. Ich liebe den Verein und komme nach Hause. Und ganz ehrlich, was hat man im Leben schon zu verlieren. Da haben andere Menschen ganz andere Sorgen." Dass die Sorgen beim Waldhof künftig weniger werden, das ist ab sofort die Aufgabe von Trares.

   

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