"Trifft mich hart": Innenraum-Verbot für Kniat "eine Katastrophe"

Weil Arminia-Coach Mitch Kniat beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am vergangenen Samstag seine vierte gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hat, darf er beim Auswärtsspiel in München am Freitag nicht in den Innenraum. Eine Tatsache, die der 39-Jährige als "Katastrophe" bezeichnet.

"Wurmt mich extrem"

Das Spiel gegen Aue war bereits fast vorbei, als Kniat den Ball nach einem Konter der Bielefelder in der 89. Minute aufnahm und ihn festhielt. "Ich habe den Ball festgehalten, weil ich dachte, dass wir Einwurf hatten", erklärte der Arminia-Coach am Mittwoch im Vereins-TV. Mit der Einschätzung lag der 39-Jährige allerdings falsch, es wurde auf Abseits entschieden. Und weil er mit dem Ballfesthalten eine schnelle Spielfortsetzung der Veilchen verhinderte, wertete Schiedsrichterin Fabienne Michel die Aktion als Unsportlichkeit und zeigte dem Arminia-Coach die gelbe Karte – seine vierte in dieser Saison. "Ich wusste es sofort, als ich die gelbe Karte gesehen habe", so Kniat, der bei 1860 München nun ab 30 Minuten vor Anpfiff bis eine halbe Stunde nach Spielende nicht in den Innenraum darf. Auch in den Umkleidekabinen, dem Spielertunnel und dem Kabinengang darf er sich in dieser Zeit nicht aufhalten. Darüber hinaus ist es ihm untersagt, im gesamten Zeitraum Kontakt mit der Mannschaft aufzunehmen – weder unmittelbar noch mittelbar.

"Das ist für mich persönlich eine Katastrophe und trifft mich wirklich hart. Ich kenne das nicht, dass ich gesperrt bin. Als Spieler schon, aber als Trainer ist das schon anders." In elf Jahren als Trainer ist es seine erste Sperre. "Ich habe eine Vorbildfunktion, es wurmt mich extrem. Das war auch das Einzige, was ich nach dem Spiel so im Kopf hatte." Das obligatorische TV-Interview vor dem Spiel wird Kniat noch machen, danach geht es auf die Tribüne. "Trotzdem wird die Mannschaft alles geben und erfolgreich sein", vertraut der 39-Jährige seinem Co-Trainer Daniel Jara, der ihn an der Seitenlinie vertreten wird. Immerhin: Eine interne Geldstrafe musste Kniat nicht zahlen: "Ich habe mir selber keine Strafe gegeben", meinte der Coach mit einem Grinsen.

Fünf Spieler noch fraglich

Rein sportlich wollen die Bielefelder an den Sieg gegen Aue "nahtlos anknüpfen", wie Kniat betonte. Die Stimmung unter der Woche nach dem "extrem wichtigen" Erfolg sei gelöst gewesen, aber auch direkt wieder fokussiert. In die Partie bei den Löwen geht der DSC als Favorit, zumal der TSV das heimschwächste Team der Liga ist und zuletzt mit 2:5 in Dresden verloren hat. "Selbstvertrauen werden sie jetzt nicht haben", schätzte Kniat die Lage bei den Sechzgern ein. "Trotzdem ist es eine gute Mannschaft." Das zeigte sich auch im Hinspiel, das 1860 durch ein Tor aus über 50 Metern in letzter Minute gewinnen konnte. "Das war natürlich ein bisschen denkwürdig, aber das hat für Freitag nichts zu bedeuten. Es ist nicht im Hinterkopf. Wir wollen einfach drei Punkte mitnehmen und das war’s", so Kniat.

Aus personeller Sicht gibt es in Noah Sarenren Bazee (muskuläre Probleme), Christopher Lannert (Probleme mit dem Zwerchfell), Justin Lukas (krank), Isaiah Young (muskuläre Beschwerden) und Mael Corboz (angeschlagen) allerdings noch einige Fragezeichen. "Ich hoffe, dass wir alle am Wochenende dabei haben. Es könnte aber auch sein, dass ein, zwei davon ausfallen werden." Das Pokalspiel gegen Werder Bremen am kommenden Dienstag sei indes noch nicht in den Köpfen, versicherte Kniat. Anreisen wird der DSC mit der Bahn, zurück geht es mit dem Flieger – mit drei Punkten an Bord?

   

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