Trikot-Vermarktung: Drittligisten kassieren 14,4 Millionen Euro

Vermarktungs- und Ausrüsterverträge haben den Vereinen der 3. Liga auch zur angebrochenen Saison einen warmen Geldregen beschert. Durch Trikot- und eigene Ärmelsponsoren sowie ihre jeweiligen Ausstatter kassieren die 20 Klubs in der laufenden Spielzeit insgesamt 14,44 Millionen Euro – das geht aus einer Analyse des Vermarktermagazins "Sponsors" hervor.

8,25 Millionen Euro durch Trikotsponsoring

Der größten Anteil der Summe fließt demnach von den Hauptsponsoren in die Vereinskassen. Für das Trikotsponsoring wird in dieser Saison ein Gesamtbetrag von 8,25 Millionen Euro (durchschnittlich 412.500 Euro) fällig. Allein "sunmaker", bei gleich sieben Vereinen auf der Trikotbrust zu sehen, zahlt 2,9 Millionen Euro.

Durch die wieder mögliche Selbstvermarktung des linken Trikotärmels erlösten von 15 von 20 Klubs bislang 2,01 Millionen Euro (Schnitt: 134.000 Euro). Die Verträge mit Sportartikelherstellern als offizielle Ausrüster brachten den Vereinen zusätzlich 4,18 Millionen Euro (209.000 Euro). Zur Gesamtsumme hinzu kommt noch der Betrag für die zentral vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) vermarktete Werbung auf dem rechten Trikotärmel.

Verglichen mit der Vorsaison haben sich die Zahlungen der Hauptsponsoren um beachtliche 21 Prozent erhöht. Im vergangenen Spieljahr überwiesen die wichtigsten Partner insgesamt nur 6,8 Millionen an die Drittliga-Vereine.

1860 kassiert den höchsten Betrag

Liebling der Sponsoren ist 1860 München. Der Kultverein erhält laut der Studie für die Werbefläche auf der Trikotbrust rund 900.000 Euro von "Die Bayrische" und von seinem Ärmelsponsor "Bet3000" ebenfalls den Liga-Topwert von weiteren 200.000 Euro. Damit generieren die Löwen als einziger Verein der Liga mehr als eine Million Euro aus der Vermarktung ihrer Dresses.

Hinter dem Krösus aus Bayern folgt in der Rangliste der Sponsoring-Einnahmen Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen bekommen von ihrem Hauptsponsor "Seat" 800.000 Euro sowie für die Ärmelwerbung zusätzliche 200.000 Euro und erreichen damit immerhin die Grenze von einer Million Euro. Münchens und Braunschweigs Verträge machen zusammen schon 21 Prozent des Gesamtumsatzes aller Vereine durch Hauptsponsoren aus.

Mit den geringsten Einnahmen für Werbung auf den beiden vermarktbaren Trikotflächen muss der SV Meppen auskommen. Die Norddeutschen erhalten laut "Sponsors" lediglich von ihrem Hauptsponsor "Kikxxl" 200.000 Euro und haben derzeit keinen Partner für den Ärmelbereich. Rückkehrer Chemnitzer FC kassiert ebenfalls 200.000 Euro für die Brustwerbung (Niles-Simmons-Hegenscheidt), erhält allerdings mit 150.000 Euro überdurchschnittlich viel für das Ärmelsponsoring (KPM Bau).

Bei der nicht von allen Klubs genutzten Ärmelwerbung ist der 1. FC Magdeburg der preiswerteste Partner für Unternehmen. Der Zweitliga-Absteiger nimmt in diesem Bereich nach Angaben des Magazins nur 60.000 Euro (Städtische Werke Magdeburg) und damit als einziger Verein nur einen fünfstelligen Betrag ein. Die Möglichkeit zur eigenständig vermittelten Ärmelwerbung völlig ungenutzt lassen neben Meppen auch Aufsteiger Viktoria Köln, die SG Sonnenhof Großaspach, die SpVgg Unterhaching und der 1. FC Kaiserslautern.

FCK mit bestem Ausrüstervertrag

Die finanziell grundsätzlich nicht auf Rosen gebetteten Pfälzer haben dafür allerdings den mit Abstand bestdotierten Ausrüstervertrag: Satte 700.000 Euro kassieren die Roten Teufel von "Nike". Immerhin 500.000 Euro erhalten Preußen Münster (Jako) und Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg (Capelli Sport) als zweitplatzierte Klubs im Ausrüster-Ranking. Auf dem vierten Platz dieser Wertung kommt 1860 München schon "nur" noch auf knapp 300.000 Euro (Macron) Schlusslicht ist dabei wiederum Meppen mit geschätzt rund 50.000 Euro (Nike).

Ungeachtet der mitunter respektablen Werte klafft im Bereich der Sponsoring- und Ausrüsterverträge zwischen der 3. Liga und der 2. Liga wie auch bei den TV-Geldern eine immer weiter wachsende Kluft. Im Unterhaus kassieren die nur 18 Vereine aus den drei Paketen laut "Sponsors" 45,9 Millionen Euro und damit mehr als dreimal so viel wie die Drittligisten.

Gesamt-Spitzenreiter Sechzig

Rechnet man alle Erlöse zusammen, liegt der TSV 1860 München mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro an der Spitze – gefolgt von Kaiserslautern (1,2 Millionen Euro), Eintracht Braunschweig (1,75 Millionen Euro) und Preußen Münster (1,00 Millionen Euro). Schlusslicht ist der SV Meppen (250.000 Euro).

Vermarktungserlöse 3. Liga

Quelle: sponsors.de
PlatzHauptsponsorÄrmelsponsorAusrüsterSumme
 Gesamt:8.250.000 €2.010.000 €4.180.000 €14.440.000 €
1 900.000 €200.000 €300.000 €1.400.000 €
2 500.000 €-700.000 €1.200.000 €
3 800.000 €200.000 €175.000 €1.175.000 €
4 400.000 €150.000 €500.000 €1.050.000 €
5 350.000 €100.000 €500.000 €950.000 €
6 500.000 €60.000 €200.000 €760.000 €
7 400.000 €150.000 €200.000 €750.000 €
400.000 €150.000 €200.000 €750.000 €
400.000 €150.000 €200.000 €750.000 €
10 450.000 €100.000 €100.000 €650.000 €
400.000 €150.000 €100.000 €650.000 €
12400.000 €100.000 €80.000 €580.000 €
13 400.000 €100.000 €75.000 €575.000 €
14 200.000 €150.000 €200.000 €550.000 €
250.000 €100.000 €200.000 €550.000 €
300.000 €150.000 €100.000 €550.000 €
17 400.000 €-100.000 €500.000 €
18350.000 €-100.000 €450.000 €
19 250.000 €-100.000 €350.000 €
20 200.000 €-50.000 €250.000 €

   

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