Trotz 0:0 in Unterzahl beim DSC Arminia: Lübeck ist abgestiegen
Der VfB Lübeck ist nach nur einer Saison in der 3. Liga wieder abgestiegen. Zwar erkämpften sich die Hanseaten am Freitagabend in Unterzahl ein 0:0-Unentschieden im Kellerduell mit Arminia Bielefeld, können den Rückstand auf das rettende Ufer in den verbliebenen drei Spielen aber nicht mehr aufholen. Die Arminia verpasste es hingegen, sich von der Abstiegszone abzusetzen und blieb auch nach der Roten Karte gegen Boland zu ungefährlich.
Putaro vergibt vom Punkt
Für Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat gab es nach den jüngsten Ergebnissen – zuletzt wurde der SV Sandhausen mit 2:1 geschlagen – keinen Grund für personelle Änderungen im Kellerduell mit dem VfB Lübeck. Und so starteten die Ostwestfalen mit der identischen Elf wie in der Vorwoche. Anders sah das bei den Gästen vom Holstentor aus. Nach der deftigen 0:5-Klatsche gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund tauschte Jens Martens vier Spieler aus und brachte Reddemann, Hauptmann, Beleme und Boland für Westphal, Velasco, Schneider und den gelb-rot-gesperrten Taffertshofer.
Die Begegnung startete mit einer äußerst zähen Anfangsphase, was insbesondere an den Hausherren lag. Denn während der VfB defensiv eingestellt begann, den Arminen das Feld überließ und erst einmal in der eigenen Hälfte die gegnerischen Angriffe abwartete, fehlten Kniats Team die Offensivideen, um für so etwas wie Torgefahr zu sorgen. Der Arminia war der Druck auf den Schultern anzumerken, das Spiel unbedingt gewinnen und einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen zu müssen. Die erste Möglichkeit überhaupt gehörte so den Lübeckern, wobei es eine abgerutschte Flanke von Sternberg war, die Kersken letztlich wegfaustete (27.).
Die Arminia hatte zeitweise mehr als 65 Prozent Ballbesitz und kam kurz vor der Halbzeit schließlich doch noch zur großen Chance auf das 1:0. Klos hatte Reddemann den Ball im Anschluss an einen Eckstoß aus nächster Nähe an die Hand geschossen, und Schiedsrichter Fuchs zeigte auf den Elfmeterpunkt. Putaro nahm sich der Sache an, zielte auf die rechte Ecke und fand in Klewin seinen Meister. Der Lübecker Keeper mit Bielefelder Vergangenheit machte sich lang und lenkte das Leder mit einer Hand noch an den Innenpfosten, von wo der Ball zurück ins Feld sprang (44.). Weil Klewin Sekunden später auch noch einen Distanzschuss von Corboz stark parierte, ging es schließlich mit dem torlosen Unentschieden in die Pause.
Bielefeld bleibt auch in Überzahl ungefährlich
Ohne personelle Änderungen startete anschließend der zweite Durchgang, in dem die Gastgeber weiterhin sehr nervös wirkten. Momuluh (51.) und Putaro (52.) verzeichneten zwar weitere Abschlüsse, brachten Klewin damit aber nicht in Bedrängnis. Auch Lübeck musste nun eigentlich mehr machen, denn für den wohl nur noch theoretisch möglichen Klassenerhalt benötigten die Hansestädter einen Sieg. Allerdings schwächte sich der VfB selbst. Und das ausgerechnet in Person von Kapitän Boland. Der Routinier ging beiden Beinen voraus in einen Zweikampf mit Momuluh, traf nur den Gegenspieler und sah folgerichtig die rote Karte (59.).
Auch in Überzahl kam von Bielefeld aber zunächst zu wenig, ein Distanzschuss von Lannert ging knapp einen Meter am linken Pfosten vorbei (69.).In der Schlussphase warfen die Ostwestfalen schließlich noch einmal alles nach vorne und Vereinslegende Klos, in der kommenden Woche gelb-gesperrt, hatte die große Chance einmal mehr zum Helden zu werden. Der Stürmer schaffte es aber nach einer Flanke von Mizuta den Ball aus wenigen Metern am gegnerischen Tor vorbeizuköpfen (85.).
So blieb es beim 0:0, das Lübecks Abstieg besiegelt. Bei nur noch drei Spielen liegen die Norddeutschen zehn Punkte hinter dem rettenden Ufer. Aber auch der DSC muss sich als Verlierer fühlen, haben es die Ostwestfalen doch verpasst, sich weitere Luft im Abstiegskampf zu schaffen. Vorerst beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze sieben Zähler. Weiter geht es für Bielefeld am kommenden Samstag auswärts beim FC Erzgebirge Aue. Der VfB Lübeck spielt auf seiner Abschiedstour hingegen bereits am Freitagabend und hat im eigenen Stadion den MSV Duisburg zu Gast.