Trotz 60 Minuten Unterzahl: Halle ringt 1860 ein 1:1 ab

Im frühen Sonntagsspiel konnte der Hallesche FC trotz 60-minütiger Unterzahl ein 1:1 gegen 1860 München über die Zeit retten und ist damit bereits seit vier Spielen ungeschlagen, während Sechzig ohne Trainer Köllner auf der Bank das dritte Unentschieden in Folge hinnehmen muss. Beide Teams halten durch das Remis ihre derzeitige Tabellenposition.

Löhmannsröben trifft früh beim Debüt

Das Spiel stand von Beginn an unter ungleichen Vorzeichen: Während der HFC mit Löhmannsröben einen neuen Mann (für Samson) von Beginn an aufs Feld schicken konnte und zudem Jan Shcherbakovski und Maurice Derstroff aufboten, stellte sich das Personal bei den Gästen aufgrund einer Corona-Quarantäne für mehrere Spieler förmlich selbst auf. So fehlen neben Kevin Goden und Keanu Staude auch Yannick Deichmann, Quirin Moll und und Phillipp Steinhart – ersetzt wurden sie durch Semi Belkahia, Niklas Lang und Fabian Greilinger. Auch Trainer Köllner durfte nicht mit nach Halle reisen, für ihn übernahmen die Co-Trainer Oliver Beer und Günter Brandl.

Entsprechend engagiert starteten beide Teams in den frühen Sonntagnachmittag. Nach mehreren ersten Anläufen auf beiden Seiten sollte ein Standard das Spiel eröffnen: HFC-Allrounder Nietfeld brachte eine Ecke von links an den Fünfer, wo er Neuzugang Löhmannsröben fand, der am höchsten stieg und zu seinem Debüt wuchtig einköpfen konnte (13.). Die Gäste zeigten sich nicht lange beeindruckt. Nach einem Steilpass auf den rechten Flügel konnte sich Bär Platz verschaffen und aus spitzem Winkel abziehen – HFC-Keeper Müller konnte die Kugel lediglich im Nachfassen sichern (17.). Doch auch Halle blieb aktiv. Von einem hohen langen Ball geschickt, brachte Boyd das Leder noch artistisch Richtung Tor, traf allerdings nur das Außennetz (24.).

Der Stürmer stand auch kurz darauf im Fokus. Nach einer Sechzger Ecke brachte Salger die Kugel auf das Tor, wo Boyd in höchster Not klärte – allerdings mit der Hand, wofür der Torjäger mit glatt Rot des Feldes verwiesen wurde (28.). Den Kugel für den fälligen Strafstoß nahm sich Routinier Mölders, der das linke Ecke anvisierte. Müller machte sich jedoch überaus lang und konnte den Ausgleich somit verhindern (30.). Auch nach einem Freistoß von Neudecker aus dem Halbfeld stand der Hallenser Keeper goldrichtig und rettete ohne Rücksicht auf Verluste vor dem eingesprungenen Mölders (32.). Kurz vor dem Pausenpfiff forderten die Gäste erneut einen Elfmeter, doch der Einsatz von Shcherbakovski gegen Bär im Sechzehner erschien dem Unparteiischen fair. Eine Chance auf den Ausgleich sollten die Münchner dennoch erhalten: Nach einer Flanke von Neudecker bekam Verteidiger Lang seinen Kopf an das Leder, bugsierte dieses jedoch knapp über die Querlatte (45+3.), sodass es bei der knappen HFC-Führung auch zur Pause bleiben sollte.

Wein besorgt den Ausgleich

Mit zwei Wechseln bei den in Unterzahl agierenden Hallensern ging es in den zweiten Durchgang, der ebenfalls mit Chancen auf beiden Seiten beginnen sollte. Während der eingewechselte Badjie die Balance beim Abschluss verlor und den 1860-Kasten nicht wirklich in Gefahr bringen konnte (53.), war es auf der Gegenseite bei einem Schuss von Bär durchaus knapper, doch auch der Münchner zielte am Tor vorbei (55.). Nach einer Ecke von der rechten Seite schaffte es Lang einmal mehr, das Leder auf das Gehäuse zu bringen, jedoch stand Müller im Kasten gut und sicherte souverän (62.). Der Druck wurde aber immer größer und irgendwann war der Ausgleich nicht mehr zu verhindern: Nach einer verunglückten Abwehr von Badjie bekam Wein, der sein Debüt in dieser Saison gab, aus zweiter Reihe zu viel Platz, den er für einen maßgenauen Schuss zum 1:1-Ausgleich nutzte (65.). Die Löwen blieben dran, doch sowohl Neudecker, der es aus 18 Metern aus der Drehung versuchte (69.), noch Biankadi, der aus zweiter Reihe das Außennetz traf (71.), sollten das endgültige Kippen der Partie herbeiführen.

Eine spannende Schlussphase stand dennoch bevor, in der der HFC in Unterzahl alles hineinwarf. 1860 hingegen zeigte sich mit dem einen Punkt nicht zufrieden und lief immer wütender an. Ein Schuss von Lex, der es aus der Distanz mal versuchte und das Tor nur knapp rechts verfehlte, stellte einen ersten Warnschuss dar (79.). Die Münchner liefen auch weiter noch an, doch gefährlich wurde es nicht mehr und der erlösende Treffer sollte somit nicht mehr gelingen – trotz knapp 60 Spielminuten in Überzahl. Ohne Trainer Köllner auf der Bank fuhren die Gäste somit das dritte 1:1 in Folge ein und verbleiben auf dem 11. Platz, während die Saalestädter mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz auf dem 8. Platz und lediglich zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz verbleiben. In den kommenden Wochen werden sie jedoch auf Toptorjäger Boyd verzichten müssen.

   

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