Trotz Abstieg: Dynamo-Fans feiern Team vor dem Stadion

Auch wenn Dynamo Dresden zum dritten Mal nach 2006 und 2014 aus der 2. Bundesliga abgestiegen ist: Die Fans feierten das Team nach dem letzten Saisonspiel gegen Osnabrück (2:2) vor dem Stadion dennoch.

"Dresden ist eben anders"

Schon vor der Partie hatten sich einige hundert Anhänger vor dem Rudolf-Harbig-Stadion versammelt – und die Mannschaft mit Sprechchören unterstützt. Zudem wurde Pyrotechnik gezündet. Während des Spiels kamen immer mehr Fans hinzu, am Ende dürften es rund 2.000 Anhänger gewesen sein. Als sich die Mannschaft nach Abpfiff vor einem Banner mit der Aufschrift "Dynamo wird niemals untergehen" den Fans präsentierte, wurde sie mit lautstarken "Dynamo"-Gesängen und einem warmen Applaus empfangen.

"Dresden ist eben anders", twitterte der Verein. Und Trainer Markus Kauczinski sagte: "Das ist ist bezeichnend für die Region und die Stadt. Ich bin froh, dass jetzt ein Strich darunter ist und wir mit der Verrückheit, die hier herrscht, einen neuen Anlaufen nehmen können. Ich möchte nicht wissen, was abgeht, wenn man hier aufsteigt."

Minge wird gefeiert

Besonders Vereins-Idol Ralf Minge, der den Verein nach langjähriger Zusammenarbeit verlässt, wurde gefeiert – und hatte dabei Tränen in den Augen. Auch die Mannschaft hatte sich eine besondere Aktion für den scheidenden Sportchef ausgedacht: Beim Warmmachen vor dem Spiel trug jeder Spieler eine Jeansjacke – in Erinnerung an Dynamos Aufstiegsspiel in Magdeburg vor vier Jahren, als Minge im Jeans-Outfit von einem Ordner zunächst nicht erkannt und festgehalten wurde, als er zu den Dynamo-Fans wollte. Ralf Becker wird zum 1. Juli seine Nachfolge antreten. Er wird nun den Neuaufbau einleiten.

Derweil hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet, weil die Abstandsregeln teilweise nicht eingehalten wurden. In den sozialen Netzwerken gab es zudem viel Kritik an der Ansammlung vor dem Stadion: "Man stelle sich vor, nur einer in der Menge hat das Virus", schrieb ein Nutzer bei Twitter. In einem anderen Kommentar hieß es: "Unsolidarische Egoisten. Ich hoffe danach begibt sich jeder 14 Tage in Heimquarantäne bevor man seine Oma und Opa besucht!" Und Zeichner Ralph Ruthe meinte: "Das ist einfach nur erbärmlich." Auch in Stuttgart, Bielefeld und Bremen war es am Wochenende zu Fan-Ansammlungen vor den Stadien gekommen.

   

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