Trotz Abstiegsnot: Hansa versprüht weiter Optimismus
Fünfmal in Folge blieb der F.C. Hansa Rostock im eigenen Stadion ungeschlagen und kassierte zudem auch kein Gegentor. Am Samstag riss diese positive Serie: die Hanseaten unterlagen gegen den Aufstiegsaspiranten Erzgebirge Aue mit 0:2 (0:1) – die Abstiegsnot wird größer.
Früher Rückschlag
Wenn es nach dem Willen der 11.000 Hansa-Fans gegangen wäre, sollte die Heimstärke auch noch nach dem 26. Spieltag Bestand gehabt haben. Hansa erwischte jedoch keinen Auftakt nach Maß. Ein Standard brachte die Gastgeber schon in der 18. Spielminute ins Hintertreffen. "Wir hatten vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass wir nicht so viele Fouls zulassen dürfen. Das ist etwas, was uns schon länger begleitet und ist dann manchmal auch ziemlich ungeschickt. Die Zuteilung bei diesem ersten Treffer stimmte überhaupt nicht, denn jeder Spieler hätte eigentlich – wie besprochen – bei seinem Gegenspieler sein müssen. Da haben wir einfach gepennt“, kommentierte Trainer Christian Brand das 0:1 durch Adler. Nach dem Treffer entwickelte Aue deutliche Vorteile im Mittelfeld; von der Kogge kam in der ersten Hälfte aus dem Spiel heraus wenig bis gar nichts.
0:2 – Schlüsselmoment kurz nach der Pause
In der zweiten Halbzeit sollte eigentlich alles besser werden. Brand schwor auf Stephan Andrist ein, der für den angeschlagenen Marcel Ziemer ins Spiel kam. Zu einem denkbar ungünstigem Zeitpunkt und zwar in einer Phase, in der die Rostocker noch einmal alles versuchten, fiel das 2:0 für die Gäste. "Wir kamen nach der Halbzeit raus, hatten uns viel vorgenommen und dann passiert das zweite Tor, wie es halt auch passieren kann bei derartigen Platzverhältnissen“, so Brand. "Dass ein Ball mal wegspringt oder nicht sauber getroffen wird, ist das eine. Das andere ist die Tatsache, dass wir die Kugel einfach zu oft nach hinten gespielt haben.“ Schlussmann Marcel Schuhen war in besagter Szene der Pechvogel. Sein verpatzter Befreiungsschlag landete bei Soukou, der legte quer für den frei stehenden Wegner auf – 2:0 für Aue. Christian Brand versuchte danach alles und löste Hansas Viererabwehrkette auf; Aue glänzte weiterhin durch gute Kontermöglichkeiten und präsentierte sich schlussendlich, wie ein Tabellenzweiter spielen muss: routiniert und abgezockt und verwaltete zum Ende das Ergebnis.
Positiveffekt aus Aalen-Partie verpufft
Hansa konnte im Gegensatz zum Aalen-Spiel nie wirklich Druck aufbauen, versucht es immer wieder mit hohen Bällen, die meist ihr Ziel verfehlten. Das 0:2 in der 50. Spielminute wirkte zwar wie ein Weckruf, dennoch war Hansa – mit Ausnahme der Riesenchance durch Stephan Andrist in der 85. Minute – nie konsequent genug. Der positive Effekt aus dem Aalen-Spiel scheint nach dem 26. Spieltag schon wieder verpufft. Marcel Ziemer, der am Spieltag zuvor noch als dreifacher Torschütze glänzte, blieb in dieser Partie glanzlos."„Er war nicht so richtig da und das hatte dann auch Signalwirkung. Der 30–Jährige, der in der Woche mit dem Training pausieren musste, wurde in der Halbzeit durch Stephan Andrist ersetzt. "Er war angeschlagen und wir wussten bis gestern nicht, ob er spielen kann. Bis zur Pause hat er durchgehalten, aber danach ging es dann nicht mehr“, so Brand über seinen angeschlagenen Stürmer.
"Diese Mannschaft lebt"
Hansa befindet sich weiterhin auf dem 18. Tabellenplatz und somit auch mehr denn je im Abstiegskampf – und gibt sich nach wie vor kämpferisch. "Es hilft nichts. Wir müssen das jetzt abschütteln. Kommende Woche haben wir das nächste Endspiel“, stand Kapitän Tobias Jänicke nach der Partie Rede und Antwort. Er habe die Hoffnung, dass "wir dann wieder alles reinwerfen. Denn diese Mannschaft lebt.“ Auch Christian Brand versprühte weiterhin Optimismus: "Es ist ein Spiel. Abstiegskampf geht bis zum Saisonende. Es wäre schön gewesen, wenn wir heute etwas geholt hätten. Das haben wir leider nicht geschafft. Mund abputzen. Weitermachen. Nächste Woche Cottbus“, lautete seine Ansage. Am 27. Spieltag treffen die Rostocker mit Energie Cottbus auf einen weiteren Konkurrenten in Sachen Abstiegskampf.