Trotz Chancenplus nur ein Punkt für die „Lilien“ gegen Burghausen

In einem umkämpften Spiel auf schwer bespielbaren Platz teilten sich der SV Darmstadt 98 und Wacker Burghausen die Punkte. Die erste Halbzeit bot fußballerische Magerkost, im Laufe der zweiten Hälfte erspielten sich die „Lilien“ ein klares Chancenplus, konnten den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Burghausen konzentrierte sich auf die Defensive, nach der Auswechslung des Spielmachers Mokhtari ging jedoch nichts mehr nach vorne. liga3-online.de war dabei und analysiert die Partie.

 

SV Darmstadt 98:

Jan Zimmermann (C) – Stefan Hickl, Benjamin Gorka, Aytac Sulu, Michael Stegmayer – Danny Latza, Benjamin Baier – Uwe Hesse, Preston Zimmerman, Sebastian Zielinsky (62. Elton da Costa) – Freddy Borg (81. Marcus Steegmann)

 

Wacker Burghausen:

René Vollath – Christoph Burkhard, Josef Cinar (C), Darlington Omodiagbe, Ronald Schmidt – Marco Holz, Tobias Schröck – Maurice Müller, Youssef Mokhtari (74. Ahmet Kulabas), Heiko Schwarz (Maximilian Thiel) – Felix Luz (70. Sahr Senesie)

 

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 4100

Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau)

Karten: Tobias Schröck, Darlington Omodiagbe, Youssef Mokhtari, Josef Cinar (alle Wacker Burghausen)

 

Szenen des Spiels:

4.Minute: Erste kleine Gelegenheit des Spiels: Mokhtari bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld, Cinar köpft allerdings klar daneben.

23. Minute: Nach fast 20 Minuten mal wieder eine Chance und wieder von Burghausen: Nach einer scharf hereingezogenen Flanke von der rechten Seite köpft Schröck die Kugel aufs Tor. Etwa einen halben Meter am kurzen Pfosten vorbei.

33.Minute: Unverhofft kommt oft: Chance für die Hausherren durch – Darlington Omodiagbe: Dem Abwehrroutinier rutscht der Ball beim Klärungsversuch über den Spann und landet beinahe im eigenen Tor!

38.Minute: Der Ball liegt im Darmstädter Tor, aber der Treffer von Felix Luz zählt nicht, Schiri Blos pfiff vorher Stürmerfoul.

39.Minute: Erste richtige Torchance Darmstadt! Nach hervorragendem Einsatz von Danny Latza auf der linken Seite scheitert der Ex-Burghausener Zielinsky am gut reagierenden Torhüter Vollath.

 

Halbzeit

 

51.Minute: Nach einer Ecke kommt der Ball zu Freddy Borg, der den Ball mit links aber nicht voll trifft und an den linken Außenpfosten trudelt. Dort steht Cinar und klärt vor Gorka.

53.Minute: Nächste Ecke Darmstadt von rechts. Stegmayers Flanke erreicht Gorka, der noch mal querlegt. Schwarz klärt direkt zu Hesse, dessen Direktabnahme Vollath aber sicher aufnehmen kann.

56.Minute: Latza bringt einen Freistoß wunderbar in den Strafraum. Dort steht Sulu und köpft den Ball wuchtig aufs Tor, Vollath lenkt ihn an die Latte. Der Abpraller landet bei Zimmerman, der den Ball aber auch nicht im Tor unterbringen kann.

58.Minute: Dauerdruck der „98er“! Nach einem geklärten Freistoß fasst sich Benjamin Baier ein Herz und knallt aus guten 30 Metern drauf. Zentimeter am rechten Lattenkreuz vorbei!

73.Minute: Nach einer Ecke bekommt Danny Latza den zweiten Ball,  trifft ihn aber nicht voll – kein Problem für Vollath.

80.Minute: Nach einer schönen Kombination über links sucht da Costa an der Strafraumgrenze den Abschluss, der aber zu schwach gerät.

88.Minute: Steegmann wird im Strafraum festgehalten, wird somit gehindert an den Ball zu kommen. Da gab es schon Schiedsrichter, die dafür Elfmeter gegeben haben!

 

Analyse:

Burghausen Coach Georgi Donkov vertraute derselben Mannschaft, die am letzten Spieltag 2:2 Unentschieden gegen den BVB II spielte. Auf der anderen Seite änderte Darmstadts neuer Trainer Dirk Schuster seine Startelf zum Einstand gleich auf fünf Positionen: Während im letzten Spiel der „Lilien“ (0:3 in Münster) noch Andreas Gaebler, Christian Beisel, Cem Islamoglu, Hanno Behrens und Kacper Tatara aufliefen, schickte Schuster gegen Burghausen neben Sebastian Zielinsky und Benajmin Gorka mit Stefan Hickl, Aytac Sulu und Freddy Borg alle drei Neuzugänge ins Rennen.

Darmstadt begann äußerst engagiert, jedem Ball wurde hinterher gefightet. Burghausen zeigte sich beeindruckt, kam aber dennoch zur ersten kleinen Chance des Spiels, doch Cinar konnte die gute Möglichkeit nicht nutzen und köpfte daneben (4.Minute). In der Folge zog sich Schiedsrichter Arno Blos den Unmut der Zuschauer zu, da eine sehr kleinliche Linie pfiff und so den Spielfluss immer wieder unterbrach. Den Zuschauern bot sich ein Kampfspiel, allerdings ohne klare Aktionen. Burghausens Spielmacher Mokhtari zog geschickt die Fäden, aber seine Mitspieler konnten seine Ideen meist nicht umsetzen.

So dauerte es bis zur 23.Minute bis es die nächste Torraumszene gab, freilich wieder für den Gast von der österreichischen Grenze: Schröck köpfte knapp am kurzen Pfosten vorbei, „Lilien“-Torhüter Zimmermann wäre vermutlich machtlos gewesen. Im Darmstädter Sturm spielte Freddy Borg, der andeutete, dass er die dringend benötigte Verstärkung sein kann. Allerdings hing er in dieser Phase des Spiels genauso in der Luft, wie Sturmkollege Steegmann in weiten Teilen der Hinrunde.

Die erste gefährliche Aktion der „98er“ leitete dann auch ein Burghausener Spieler ein: Darlington Omodiagbe rutschte der Ball über den Schlappen und verursachte so fast ein Eigentor (33.Minute). Zum Ende der ersten Halbzeit nahm die Partie plötzlich Fahrt auf: Erst zappelte der Ball im Darmstädter Tor, aber Felix Luz’ Treffer wurde nicht gegeben (38.). Schiri Blos hatte ein Stürmerfoul gesehen. Eine Zeigerumdrehung später hatten dann die Hausherren ihre erste selbst erspielte Chance, die Sebastian Zielinsky jedoch vergab.

Mit noch mehr Schwung kam Darmstadt aus der Kabine und schnürte die Gäste förmlich in ihrer Hälfte ein – die Chancen konnten aber allesamt nicht verwertet werden (51., 53., 56., 58.). Trotzdem blieben die Südhessen am Drücker und warfen sich in jeden Zweikampf, während Burghausen mit Mann und Maus verteidigte und kaum mal für Entlastung sorgen konnte.

Auf Darmstädter Seite hingegen brachte besonders da Costa noch einmal zusätzliche Kreativität ins Spiel und entlastete Latza und Baier in der Zentrale. Trotzdem kamen selten Bälle in vorderster Front an, das große Problem der Darmstädter in diesem Spiel. Lediglich Latza (73.) und da Costa (80.) sorgten noch mal für größere Gefahr.

Nach der Auswechslung von Mokhtari und den zunehmenden Muskelproblemen von Torwart Vollath sehnten die Burghausener förmlich den Schlusspfiff herbei und zogen sich noch weiter zurück. In der 88.Minute dann die strittigste Szene des Spiels: Der eingewechselte Marcus Steegmann wurde im Strafraum klar festgehalten, allerdings entschied der Referee auf weiterspielen. In dieser Szene hätten manche Schiedsrichter auf den Punkt gezeigt, da Steegmann offensichtlich an einer Torchance gehindert wurde. Danach passierte nichts mehr.

Unterm Strich ist dieser Punkt für Darmstadt angesichts des letzten Tabellenplatzes eigentlich zu wenig. Dennoch ist den Spielern nichts vorzuwerfen, auch die Defensivleistung macht Mut für die kommenden Aufgaben. Neuzugang Freddy Borg zeigte in Ansätzen, dass er die erhoffte Verstärkung sein kann, das Zusammenspiel muss freilich noch verbessert werden. Burghausen zeigte sich früh mit dem Punkt zufrieden, nach der Auswechslung Mokhtaris erst recht.

 

 

Schiedsrichter:

Arno Blos pfiff gerade in der ersten Halbzeit sehr kleinlich, zog seine Linie aber immerhin konsequent durch. Strittig allerdings die Situation in der 88.Minute.

 

Spieler des Spiels:

Benjamin Baier (SV Darmstadt 98) – Der zentrale Mittelfeldspieler bewies wieder einmal seinen immensen Wert für das Team: Baier rackerte und ackerte, war überall auf dem Platz zu finden. Zusätzlich setzte er auch offensiv Akzente, wie etwa seinen 30 Meter Schuss.

 

 

Stimmen zum Spiel:

 

Georgi Donkov (Trainer Wacker Burghausen):

"Wir haben von Anfang an damit gerechnet, dass es hier aufgrund der Situation der Darmstädter ein ganz schwieriges Spiel wird. Wir wollten direkt dagegen halten und auf nicht verlieren. In der ersten Halbzeit hat das gut funktioniert. In der zweiten Halbzeit allerdings haben wir größere Probleme bekommen, Darmstadt hat enorm viel nach vorne investiert. Ich bin froh, dass wir den Punkt mitnehmen."

 

Dirk Schuster (Trainer SV Darmstadt 98):

"Wir haben nicht gut in das Spiel gefunden, was aufgrund der Situation aber klar war. So hatten wir die ersten 20 Minuten etwas Probleme. Danach haben wir uns aber reingekämpft. Wir haben defensiv sehr wenig zugelassen und sind mit dem 0:0 in die Kabine gegangen. Da haben wir uns gesagt, dass wir an uns glauben müssen – wir sind eine gute Mannschaft, die den Ball laufen lassen kann. In der zweiten Halbzeit haben wir uns verbessert gezeigt, aber es hat, um diese Plattitüde zu bemühen, das Quäntchen Glück gefehlt. Trotz allem war das ein Schritt in die richtige Richtung. Das Spiel gegen den Ball war in Ordnung, jetzt muss es nur noch offensiv besser werden. Darauf müssen wir jetzt aufbauen."

 

   

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