Trotz Millionen-Verlust: SCP wirtschaftlich auf gutem Weg
Sportlich steht der SC Preußen Münster als Vorletzter der Tabelle mit dem Rücken zur Wand, wirtschaftlich sieht die Lage deutlich besser aus – trotz eines Millionen-Verlusts im vergangenen Geschäftsjahr.
Eigenkapital statt Schuldenberg
Über viereinhalb Stunden lang stellte der SC Preußen seinen Mitgliedern im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Sonntag die aktuelle Situation des Vereins dar. Das Fazit: Während es in der anstehenden Rückrunde um den sportlichen Überlebenskampf in der 3. Liga geht, hat sich die finanzielle Situation in den vergangenen Jahren deutlich gebessert: War der Verein im Jahr 2017 noch mit über vier Millionen überschuldet, liegt das Eigenkapital nun bei 6,471 Millionen Euro – ein beachtlicher Aufwärtstrend.
Allein seit 2018 wurden knapp zwei Millionen Euro an Darlehen aus den Gremien in Anteile umgewandelt. "Die Nachlizenzierung war in dieser Saison erstmals ein wenig einfacher, weil wir bestimmte Kostenpositionen eingehalten haben. Wir haben es geschafft, Eigenkapital zu generieren und dadurch die Lizenz zu bekommen", stellte der kaufmännische Geschäftsführer Bernhard Niewöhner dar.
Spieleretat ist gesunken
Trotz der guten Entwicklung hat der SC Preußen die vergangene Saison jedoch mit einem Minus von 1,419 Millionen Euro abgeschlossen. Doch selbst hier ist eine Verbesserung erkennen, lag der Fehlbetrag in der Spielzeit 2017/18 noch bei rund 1,8 Millionen Euro. Dass die Preußen auf einem guten Weg sind, zeigt auch die Planung für die laufende Saison. So hofft der SCP, das laufende Geschäftsjahr mit Gewinn von 324.000 Euro abzuschließen. Nach Abzug von Abschreibungen und einer Steuerrückerstattung würde ein Ergebnis von 2.000 Euro zu Buche stehen – also die schwarze Null.
Einziger Wermutstropfen: Trotz der insgesamt guten finanziellen Entwicklung ist es bisher nicht gelungen, zusätzliche Mittel für den Spieleretat zu generieren. Im Gegenteil: Seit der Saison 2014/15 ist der Etat für die Profis von 3,9 auf 3,2 Millionen Euro sogar gesunken. "Das ist eine gewisse Tragik. Vielleicht haben wir an dieser Schraube ein wenig zu viel gedreht", so Niewöhner. Die Folgen lassen sich derzeit in der Tabelle ablesen. Dennoch strahlten die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder und Trainer Sascha Hildmann Zuversicht aus, den Klassenerhalt noch schaffen zu können – damit sich die gute wirtschaftliche Entwicklung künftig auch sportlich bemerkbar macht.