Trotz "peinlicher" Auswärtsbilanz: Waldhof hält am Aufstieg fest

Mit Worten allein ist kaum noch zu erklären, warum der SV Waldhof Mannheim in fremden Stadien derart schwach auftritt: Sechs Niederlagen aus sieben Spielen bei nur einem Punkt und satten 21 Gegentoren sind eine desolate Bilanz. Dennoch halten die Kurpfälzer am Aufstieg fest.

"Es ist bedenklich"

Ein kleiner Rückschlag, dieses Mal in Form eines umstrittenen Elfmeters, reichte aus, dass der Waldhof auch in Halle trotz früher Führung wie ein Kartenhaus in seine Einzelteile zerfiel. "Da kamen dann die Negativerlebnisse aus den Auswärtsspielen hoch. Es war einfach eine Verunsicherung zu spüren. Wir haben Halle extrem aufgebaut. Ein Mannschaftsteil steckt den anderen an, und dann kommt sowas dabei heraus", so Kapitän Marcel Seegert im "Mannheimer Morgen". Am Ende war den Mannheimern nicht nur der Galgenhumor der Fans sicher, sondern auch die sechste (!) Auswärtspleite in Folge. "Das ist nicht mehr schönzureden, das ist einfach peinlich", lautet das Urteil von Julian Riedel zur desolaten Auswärtsbilanz.

Kein Team holte weniger Punkte als Mannheim (1) und musste mehr Gegentore (21) hinnehmen. "Es ist bedenklich, wenn die Mannschaft zum wiederholten Mal auswärts nach einem Rückschlag auseinanderfällt", wird Sport-Geschäftsführer Tim Schork im "Kicker" zitiert. Auch Pascal Sohm fand im Vereins-TV klare Worte: "Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Man kann keinem den Willen absprechen, aber wir müssen einfach in den entscheidenden Situationen da sein." Das waren die Mannheimer in dieser Saison auswärts meist nicht, sodass in der Gesamtbilanz lediglich Platz 8 zu Buche steht – mit sechs Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Auch die famose Heimbilanz mit sieben Siegen aus acht Spielen kann die eklatante Auswärtsschwäche nur bedingt kaschieren.

Beetz macht Ansage

"Wir spielen zuhause wie ein Aufsteiger und auswärts wie ein Absteiger", schimpft Präsident Bernd Beetz in der "Rhein-Neckar-Zeitung" und macht deutlich: "Das geht so nicht und das müssen wir sehr dringend korrigieren." In den letzten beiden Partien in diesem Jahr gegen Zwickau (H) und Oldenburg (A) seien "jetzt wirklich alle gefordert. Trainer, Geschäftsführer Sport und natürlich in erster Linie die Mannschaft". Am Aufstieg hält der Klub-Boss unterdessen trotz der schwachen Auswärtsbilanz weiter fest: "Wir sind weiterhin nur fünf Punkte vom Relegationsplatz entfernt und werden unsere ambitionierten Ziele nicht korrigieren."

In der Winterpause soll dann eine Zwischenbilanz gezogen werden. Damit diese einigermaßen versöhnlich ausfällt, müssen gegen Zwickau und Oldenburg dringend sechs Punkte her. Andernfalls könnte es auch für Trainer Christian Neidhart eng werden – vor allem dann, wenn die Mannheimer auch in Oldenburg verlieren sollten und damit die siebte Auswärtspleite in Folge kassieren. Ein Szenario, das sich beim Waldhof keiner ausmalen möchte.

   

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