Trotz Pleite: Energie-Auftritt in Karlsruhe macht Mut

Nach dem starken Saisonauftakt mit der Tabellenführung am 2. Spieltag ist Energie Cottbus mittlerweile auf dem harten Boden der Realität aufgekommen. Bei der 0:2-Niederlage in Karlsruhe blieben die Lausitzer zum siebten Mal in Folge ohne Sieg. Dennoch machte der Auftritt beim neuen Tabellenführer Mut.

Wollitz hadert mit Chancenverwertung

Für Energie Cottbus ist es derzeit zum Verzweifeln: Abgesehen vom Spiel in Münster (0:3) vor einer Woche lieferte die Elf von Trainer Claus-Dieter Wollitz zuletzt durchaus gute Spiele ab, belohnte sich aber nicht – genau wie am Samstag in Karlsruhe. Vor allem in den ersten 25 Minuten waren die Lausitzer drückend überlegen, spielten Einbahnstraßenfußball und kamen zu mehreren hochkarätigen Torchancen: Doch entweder landete der Ball an der Latte, wurde auf der Linie geklärt und flog knapp drüber wie in der 7. Minute, oder KSC-Keeper Benjamin Uphoff stand im Weg (15. / 18.).

"Das waren sehr, sehr gute Torchancen", stellte Wollitz nach Spielende fest und haderte zeitgleich mit der schwachen Chancenverwertung, die sich auch im zweiten Durchgang wie ein roter Faden durch das Cottbuser Spiel zog – man denke nur an den Distanzschuss von Viteritti, der ans Lattenkreuz prallte (65.) oder den Schuss von Bender, der in der 90. Minute aus fünf Metern über das Tor ging. Zum vierten Mal in Folge blieb Cottbus ohne eigenen Treffer und stellt mit nur neun Toren aus ebenso vielen Spielen die zweitschwächste Offensive der 3. Liga – ein Grund für Tabellenplatz 17.

"Zu viele einfache Fehler"

Ein anderer: "Wir machen in der Summe zu viele einfache Fehler", spielte Wollitz auf die beiden Gegentore an. Erst lief Energie nach einem Querpass von Viteritti in einen Konter, den auch Keeper Avdo Spahic beim Herauslaufen nicht mehr unterbinden konnte (26.), dann stimmte vor dem 0:2 nach 56 Minuten die Zuordnung in der Abwehr nicht, sodass Fink nach einem abgewehrten Schuss freistehend verwandeln konnte.

"Da haben wir zweimal gepennt", gab Debütant Lars Bender nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon zu und räumte selbstkritisch ein: "Ich muss zwei Tore machen, in der ersten Halbzeit schon – dann läuft das Spiel vielleicht anders." Für Wollitz war unterdessen eine Mischung aus Unerfahrenheit, fehlender Entschlossenheit und mangelndem Selbstvertrauen ausschlaggebend für die Niederlage. Und dennoch: "Die Mannschaft muss den Kopf oben halten", appellierte der Energie-Coach.

Bender zuversichtlich

Denn auch wenn Cottbus letztlich mit leeren Händen nach Hause gefahren ist, macht der Auftritt Mut. Vor allem die Art und Weise, wie der Aufsteiger das Spitzenteam aus Karlsruhe, das zuvor dreimal in Serie gewonnen hatte, in dessen eigenen Stadion an die Wand spielte, war durchaus beeindruckend. Und auch die Tatsache, dass Energie Moral bewies und auch nach dem zweiten Gegentreffer nicht aufsteckte, spricht für die Mannschaft von Wollitz. "Es wird wieder klappen", zeigte sich auch Bender optimistisch.

Die nächste Chance, die Flaute zu beenden, bietet sich am kommenden Samstag beim Ost-Duell gegen den FSV Zwickau. Kann sich der Aufsteiger dann wieder belohnen? Die gute Nachricht: Stürmer Streli Mamba, der in Karlsruhe aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt fehlte, kann dann wieder mitmischen. Dagegen muss Kapitän Marc Stein nach seiner fünften Gelben zuschauen.

 

   

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