So schwach wie seit 18 Jahren nicht mehr: Lage beim FCM spitzt sich zu

Wieder keine Punkte für den 1. FC Magdeburg: Beim 0:1 in Wiesbaden kassierten die Elbstädter am Samstag die sechste Pleite in Folge bei einem Torverhältnis von 1:12 – so schwach war der FCM zuletzt vor 18 Jahren. Hoffnung macht aber die starke Leistung gegen den Aufstiegskandidaten. 

"90 Minuten lang dominiert"

Mit hängenden Köpfen gingen sie vom Platz, die Spieler des 1. FC Magdeburg – zum sechsten Mal hintereinander hat es nicht für wenigstens einen Punkt gereicht. Dabei war die Leistung mehr als ansprechend und deutlich besser als beim 0:4 gegen Verl am vergangenen Sonntag. "Jeder hat gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wiesbaden hat sich keine Chance erspielt", war Baris Atik die Enttäuschung am "Telekom"-Mikrofon unmittelbar nach Schlusspfiff deutlich anzumerken. Das Eckenverhältnis von 9:1 für den FCM unterstreicht die Überlegenheit der Magdeburger. "Wir haben 90 Minuten lang dominiert und kassieren dann so ein Kacktor", haderte Atik.

Gemeint war der Kopfballtreffer von Jakov Medic, der in der 80. Minute einen Pfostenabpraller versenkte. Ein überaus bitteres Gegentor, zumal Medic wohl im Abseits stand. "In unserer Situation ist das einfach scheiße", gab Atik ehrlich zu. Auch Trainer Christian Titz war mächtig niedergeschlagen: "Es fühlt sich sehr enttäuschend an, weil sich meine Mannschaft nicht für das gute Spiel belohnt hat." Seine bittere Erkenntnis aus der erneuten Niederlage: "Fußball ist nicht immer gerecht." Sechsmal in Folge verlor der FCM zuletzt vor 18 Jahren in der Saison 2002/2003 – damals waren es in der Oberliga sogar sieben Pleiten am Stück.

FCM kann auf Leistung aufbauen

Doch bei allem Ärger über die unglückliche Niederlage hielt Titz fest: "Auf das Spiel können wir aufbauen. Wie wir heute aufgetreten sind, war richtig gut." Seine Mannschaft habe "unglaublich verteidigt" und habe sich die Chancen zudem nicht erarbeitet, sondern erspielt. "Wir werden die Punkte holen", zeigte sich der FCM-Coach trotz der dritten Niederlage im dritten Spiel unter seiner Regie zuversichtlich. Auch Atik war trotz aller Enttäuschung darum bemüht, das Positive aus dem Spiel zu ziehen: "Wenn wir so spielen wie heute, kommen wir da unten raus." Vorerst bleibt der 1. FC Magdeburg jedoch Vorletzter und wird durch das direkte Duell zwischen Uerdingen und Duisburg am Sonntag auf mindestens vier Zähler hinter das rettende Ufer zurückfallen. Sollte es einen Sieger geben, wären es gar fünf Punkte.

Um die für den Klassenerhalt wohl nötigen 46 Zähler zu holen, brauchen die Elbstädter aus den verbleibenden 13 Partien mindestens 25 Punkte. Im Schnitt also 1,9 pro Partie – und damit die Bilanz eines Aufstiegskandidaten. Unmöglich ist der Klassenerhalt aufgrund der zahlreichen noch anstehenden direkten Duelle aber nicht, das erste Sechs-Punkte-Spiel findet am kommenden Dienstag (17 Uhr) bei Viktoria Köln statt. Drei Punkte sind ohne Frage Pflicht. "Wir wissen, dass wir punkten müssen", weiß auch Titz. Gewinnt Magdeburg nicht, könnte Lübeck am Mittwoch im Nachholspiel gegen Rostock vorbeiziehen. Auf seine Fans wird der FCM aber weiter zählen können: Bereits am Freitag hatten die Anhänger ihr Team mit einem Hupkonzert bei der Busabfahrt motiviert, auch vor dem Stadion in Wiesbaden hatten sich einige Fans versammelt.

   

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