Trotz Rückschlag: Dotchev bei Viktoria Köln fest im Sattel
Durch die 2:4-Niederlage gegen die U23 des FC Bayern München ist Viktoria Köln erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Trainer Pavel Dotchev genießt aber weiterhin das volle Vertrauen.
Parallelen zur Hinrunde
Nach dem spektakulären 4:3-Sieg gegen den Halleschen FC in der Vorwoche hätten die Kölner eigentlich mit etwas Selbstbewusstsein auftreten können. Doch das Ganze erlitt schon nach 14 Minuten einen Dämpfer, als Kwasi Okyere Wriedt zur 1:0-Gästeführung traf. Viktorias Trainer Pavel Dotchev fühlte sich da an frühere Zeiten der Saison erinnert: "Das hatte Parallelen zur Hinrunde. Auch da hatten wir Situationen, wo wir ein frühes Gegentor hinnehmen müssen. Dass wir dann hinterherlaufen müssen, war gegen so eine gute Mannschaft wie Bayern II doppelt schwer."
Dennoch kamen die Kölner zunächst zurück, Simon Handle erzielte den Ausgleich (58.), ehe Sarpreet Singh die erneute Führung erzielte (69.). Doch auch dadurch ließen sich die Kölner noch nicht aus dem Konzept bringen und waren nach dem Ausgleich durch Steven Lewerenz zumindest einem Zähler nahe (82.). Die Bayern konnten in den letzten Minuten durch Treffer von Chris Richards (89.) und erneut Singh (90.+4) den Sieg aber klar machen.
Sportchef Wunderlich mahnt zur Ruhe
Somit stand am Ende eine bittere Niederlage für die Viktoria, die durch den Sieg des Chemnitzer FC gegen Halle 15 Spieltage vor Saisonende erstmals auf einen Abstiegsplatz abrutschte. Der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt jedoch auch nur zwei Punkte. Auch deshalb mahnte Kölns Sportchef Franz Wunderlich im Interview mit dem "RevierSport" zur Ruhe: "Wir dürfen uns jetzt nicht bekloppt machen. Das wäre ein klassisches Eigentor. Wir sprechen viel, analysieren die Dinge und Pavel weiß auch, woran es liegt, dass es nicht so läuft wie wir es uns alle wünschen." Wunderlich stellt klar: "Wir beschäftigen uns keinesfalls mit der Trainerfrage. Jetzt schauen alle gemeinsam, dass wir am Samstag in Unterhaching ein gutes Spiel machen und punkten."
Dotchev sitzt also weiterhin fest im Sattel und genießt das Vertrauen der Verantwortlichen. Vor allem zu Beginn der Saison haben die Kölner auch gezeigt, dass sie in der Liga mithalten können. Auch die ersten beiden Spiele nach der Winterpause zeigten in die richtige Richtung, weshalb die Niederlage gegen die Bayern doch einen Rückschlag bedeutete. Das Spiel am kommenden Samstag (14 Uhr) bei SpVgg Unterhaching, die sich mitten im Aufstiegsrennen befindet, wird mitnichten einfacher. Dennoch sind die Kölner auch in diesem Spiel nicht chancenlos.
Mittelhandbruch bei Dietz
Lars Dietz wird dann nicht dabei sein können: Der 23-Jährige zog sich gegen Bayern II einen Mittelhandbruch zu. "Während ich zum Kopfball hochging, traf mich das Knie des Gegenspielers unglücklich an der Hand. Ich habe sofort gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist“, erinnert sich Dietz an die Situation kurz vor Schluss, die zur Verletzung führte. Unter der Woche wird sich der Innenverteidiger nun einer Operation unterziehen müssen. "Der Zeige- und der Mittelfinger der rechten Hand sind gebrochen“, bestätigt Dietz nach einer MRT-Untersuchung. Wie lange der 23-Jährige ausfallen wird, ist ungewiss.