Nach Blitz-Rückstand: 1860 besiegt Lautern und klopft wieder oben an

Der TSV 1860 München dreht in einem phasenweise spektakulären Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern einen 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 um und kommt den Aufstiegsplätzen wieder ein wenig näher. Erst kurz vor Schluss, als ein Remis bereits immer wahrscheinlicher wurde, sorgte Goden für den goldenen Treffer und ließ die meisten der 7.500 Zuschauer im Grünwalder Stadion jubeln. Während die Löwen den zweiten Sieg in Folge feierten, mussten sich die Roten Teufel erstmals seit Oktober geschlagen geben.

Offensivspektakel im ersten Durchgang

In einem Nachholspiel des 23. Spieltages trafen am Dienstagabend der TSV 1860 München und der 1. FC Kaiserslautern vor 7.500 Zuschauern im Grünwalder Stadion aufeinander. Die ursprünglich für Ende Januar vorgesehene Begegnung war damals wegen mehrerer Corona-Fälle im Team der Löwen abgesagt worden. Nun setzte 1860-Trainer Michael Köllner nach dem 3:1-Erfolg in Zwickau auf drei Änderungen in seiner Startformation und brachte Biankadi, Tallig und Belkahia für Neudecker (Gelb-Sperre), Greilinger (Bank) und Lang (Brustbeinverletzung). Sein Gegenüber Marco Antwerpen machte es ihm nach und ließ nach dem 2:1 gegen den SC Verl ebenfalls drei frische Spieler auflaufen. Redondo, Klingenburg und Hercher (alle auf der Bank) wurden von Schad, Kiprit und Rückkehrer Tomiak ersetzt.

Und die Gäste waren es schließlich auch, die einen Traumstart erwischten: Es waren noch keine 90 Sekunden gespielt, als Wunderlich einen missglückten Rückpass von Salger erlief, 1860-Torhüter Hiller umkurvte und zum frühen 1:0 für die Roten Teufel einschob (2.). Es war gleichzeitig der Startschuss für eine Anfangsphase, die wirklich keine Wünsche offen ließ. Zunächst verhinderte Raab bei einem Freistoß von Tallig den direkten Ausgleich (5.), bevor Hiller auf der anderen Seite noch im letzten Moment gegen den einschussbereiten Kiprit klären konnte (7.). Weiter ging es mit Bär, der in optimaler Position am Elfmeterpunkt ein Luftloch schlug (13.) und einem erneuten Eins-gegen-eins Duell zwischen Hiller und Kiprit, das abermals vom Löwen-Keeper gewonnen wurde (15.).

In der Folge waren es nun aber insbesondere die Hausherren, die die Partie mehr und mehr unter Kontrolle bekamen und auf das 1:1 drängten. Nach guten Chancen durch Deichmann (17.) und Bär, der von Winkler im Strafraum zu Fall gebracht wurde (19.), brachte Letztgenannter den Ball dann schließlich auch im Kasten des FCK unter. Biankadi probierte es im Strafraum mit einer Volleyabnahme und traf seinen Mitspieler dabei so günstig an der Hacke, dass der Ball unhaltbar für Raab zum Ausgleich über die Linie sprang (26.). Wohl auch durch seinen Treffer gepusht, besaß Bär bis zur Halbzeit noch zwei weitere gute Möglichkeiten, köpfte sich einmal aber an die eigene Schulter (31.) und setzte dann eine Hereingabe von der rechten Seite knapp neben den zweiten Pfosten (44.).

Goden sorgt für weiß-blaue Party

Antwerpen reagierte in der Pause auf die Überlegenheit der Löwen aus der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs und brachte mit Redondo und Hercher (für Hanslik und Schad) frisches Personal. Die erste gute Szene gehörte aber wieder den Löwen – abermals in Person von Bär. Der 29-jährige Angreifer zog von Links in die Mitte und verpasste den rechten Torwinkel mit seinem Abschluss nur um Zentimeter (46.). Kurz darauf musste Raab gegen Salger mit den Fäusten klären und blieb anschließend kurzzeitig mit Rückenproblemen liegen, konnte schließlich aber weiter spielen (53.) und bekam in der Folge auch nicht mehr ganz so viel zu tun, weil die Löwen kaum noch zu Torchancen kamen.

Stattdessen hielt der 1. FC Kaiserslautern die Hausherren nun intelligent vom eigenen Kasten fern und verlagerte das Spielgeschehen ein wenig in die Löwen-Hälfte, ohne dabei aber selbst gefährlich zu werden. Der Tabellenkonstellation nach lag der Druck aber auch bei den Sechzgern, wollte man sich noch einmal an die Aufstiegsplätze heranarbeiten. Entsprechend warf der TSV in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne und wurde tatsächlich noch belohnt. Nachdem Bär von Ciftci an der rechten Grundlinie von den Beinen geholt wurde, bekam der TSV einen Freistoß zugesprochen, den Tallig als Flanke an den zweiten Pfosten brachte. Dort stand Goden mutterseelenallein und traf unter dem Jubel der Fans zum verdienten 2:1 (85.). Beinahe hätte Ciftci der weiß-blauen Party zwar noch einen Strich durch die Rechnung gemacht, scheiterte kurz vor Schluss aber an einer tollen Parade von Hiller (90.).

So feierte der TSV aber am Ende deinen wohlverdienten 2:1-Comeback-Sieg, klettert in der Tabelle auf Rang sieben und klopft angesichts von nur noch fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wieder oben an. Für die Roten Teufel war es dagegen die erste Pleite seit Oktober, wodurch es Lautern verpasst, sich weiter von der unmittelbaren Konkurrenz abzusetzen. Bereits am Freitag (19 Uhr) geht es für die Münchner dann mit einem Heimspiel gegen den SC Verl weiter, während der 1. FC Kaiserslautern am Samstag (14 Uhr) beim Verfolger aus Osnabrück antreten muss.

   

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