Trotz Sturz auf Platz 4: Anfang bei Dynamo weiter fest im Sattel
Auch wenn Dynamo Dresden nach der 0:1-Niederlage beim SC Preußen Münster erstmals seit dem 3. Spieltag nicht mehr zur Top 3 der Tabelle gehört: Trainer Markus Anfang sitzt weiter fest im Sattel.
Job-Garantie gilt nach wie vor
Vier Wochen ist es her, dass sich die Sachsen von Sport-Geschäftsführer Ralf Becker getrennt hatten. Im gleichen Atemzug war Trainer Markus Anfang seitens des Aufsichtsrates eine Job-Garantie ausgesprochen worden. So hatte Jens Heinig als Vorsitzender des Gremiums betont, dass es "die klare Intention" sei, "mit dem aktuellen Trainerteam langfristig sowie ligaunabhängig gemeinsam den Weg in die Zukunft zu gehen." Daran habe laut der "Bild" auch das Spiel gegen Münster nichts geändert.
"Markus Anfang, sein Team und die Mannschaft haben unser volles Vertrauen", hatte Heinig Anfang März klargestellt. Die Verantwortlichen seien alle der festen Überzeugung, "mit ihm als Cheftrainer weiterhin erfolgreich zusammenzuarbeiten und unser großes Ziel, am Ende der Saison aufzusteigen, schaffen zu können". Eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt würde zum einen dafür sorgen, dass der Aufsichtsrat seine Glaubwürdigkeit verliert und zum anderen, dass ein sportliches Vakuum entsteht. Schließlich stünde die SGD dann ohne sportliche Führung da. Hinzukommt, dass die Trainerpersonalie normalerweise in den Händen des Sportchefs liegt. Doch diesen gibt es bei Dynamo seit Anfang März nicht mehr.
Jäger statt Gejagter
Klar ist: Auch nach der Niederlage in Münster hat Dresden weiterhin alle Chancen auf den Aufstieg, wenngleich die Sachsen nur noch Vierter und damit Jäger sind. Ob das ein Vorteil sein könnte, vermochte Anfang im Nachgang der Pleite bei den Adlerträgern nicht bewerten: "Die Tabelle interessiert mich grundsätzlich gar nicht. Wir müssen uns auf unsere Spiele konzentrieren und die gewinnen." Die gute Nachricht: Der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz beträgt nur zwei Punkte, zudem darf Dynamo in den verbleibenden sieben Partien viermal vor heimischer Kulisse ran, wo in 15 Spielen 32 Punkte geholt wurden. Damit ist die SGD zusammen mit Münster das beste Heimteam.
Was ebenfalls Mut machen dürfte, ist die Tatsache, dass der Auftritt in Münster eigentlich gut war – wäre da nicht das leidige Thema Chancenwertung, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Zudem hatte Dynamo Pech, einen Elfmeter nicht bekommen zu haben. "Wir glauben weiter an uns, bleiben eine Einheit. Wir werden nicht auseinanderfallen und das Ding ziehen", wird Lars Bünning in der "Sächsischen Zeitung" zitiert. "Was die anderen über uns denken oder ob sie uns jetzt abschreiben, ist uns völlig egal." Im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken will Dynamo am kommenden Sonntag eine Reaktion zeigen, zurück auf Platz 2 springen – und die aufkeimende Trainerdiskussion ersticken.