Trotz Tabellenführung: Ulm will "Underdog-Rolle" behalten
Der SSV Ulm 1846 feiert eine gelungene Rückkehr ins Donaustadion und steht nach einem 2:0-Sieg über den SV Sandhausen erstmals in dieser Saison auf Platz eins. Mit Blick auf die kommenden schweren Aufgaben will bei den Spatzen aber noch niemand von mehr träumen, stattdessen soll die "Underdog-Rolle" möglichst lange beibehalten werden.
Erste Halbzeit dar der Grundstein für den Sieg
Nach seinem Gastspiel in Aalen ist der SSV Ulm 1846 seit diesem Wochenende zurück in seiner Heimat und hat auch im Donaustadion nahtlos an seine Erfolgsserie angeknüpft. Nach Toren von Philipp Maier (23.) und Max Brandt (38., erster Profitreffer) gewannen die Spatzen mit 2:0 gegen den SV Sandhausen, blieben damit zum neunten Mal in Folge ungeschlagen und zum vierten Mal hintereinander sogar ohne Gegentor. Die Folge: Die erstmalige Tabellenführung nach dem 29. Spieltag.
"Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der wir den Gegner kaum zur Entfaltung haben kommen lassen, weil wir sie immer wieder attackiert und gestresst haben", freute sich Trainer Thomas Wörle über die starke Leistung seiner Mannschaft, der dann im zweiten Spielabschnitt ein wenig die Puste auszugehen drohte. "Da mussten wir der hohen Intensität aus dem ersten Durchgang ein wenig Tribut zollen." Die Defensive hielt aber stand, ein vermeintlicher Anschlusstreffer von Markus Pink (83.) wurde wegen Abseits nicht gewertet.
Aufstiegsfrage? Der SSV bleibt bescheiden
Und so kann sich der letztjährige Aufsteiger den Fragen nach einem erneuten Aufstieg eigentlich nicht mehr erwehren. In Ulm versuchen sie dennoch alles, um das Thema gar nicht erst zu nah an sich herankommen zu lassen. "Es ist eine Momentaufnahme. Wir haben immer noch neun Spiele, das darf man nicht vergessen", meinte Wörle gegenüber "MagentaSport" und verwies auf das schwere Programm der kommenden Wochen, in denen die Spatzen noch auf die anderen Spitzenteams aus Dresden, Münster und Regensburg treffen werden.
Auch Philipp Maier sprach davon, dass man gut beraten sei, den Ball flach zu halten: "Wenn wir dann zwei, drei Spieltage vor Schluss wirklich noch da oben dabei sind, dann können wir über mehr reden. Aktuell ist es für uns Bonus." Selbst im anstehenden Spiel gegen Dynamo Dresden sieht der 29-jährige Mittelfeldspieler seine Mannschaft nicht als Favorit und ist damit durchaus glücklich. "Wir bleiben in unserer Underdog-Rolle – die liegt uns", so Maier. Ob die anderen Vereine den SSV Ulm aber auch immer noch als Außenseiter wahrnehmen, darf nach diesem Spieltag mehr denn je bezweifelt werden.