Trotz Überlegenheit: Stuttgarter Kickers belohnen sich nicht
Die Stuttgarter Kickers kamen im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden nicht über ein 0:0 hinaus, obwohl genügend Chancen da waren, einen Treffer zu erzielen. Die Kickers starteten exakt mit der gleichen Formation wie gegen Hansa Rostock, wo man unglücklich mit 1:2 unterlag, obwohl man die bessere Mannschaft war. Enzo Marchese führte die Blauen vor 3.510 Zuschauern unter den Klängen der EM Einlaufhymne "Heart of Courage" aufs Feld und die Gäste hatten nach sieben Minuten durch einen Kopfball von Alf Minzel die erste Gelegenheit.
Zwei verschossene Elfmeter
Kurze Zeit später brachte Jeff Gyasi den Kickers-Angreifer Marco Grüttner im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Florian Steurer entschied sofort auf Elfmeter. Die Gelegenheit für die Kickers in Führung zu gehen – doch Julian Leist, eigentlich ein sicherer Elfmeterschütze, schoss den Ball weit übers Tor. Bis auf einen Schuss vom stark spielenden Sandro Braun, den Gäste-Keeper Michael Gurski gut parierte, passierte nicht mehr viel in der ausgeglichenen ersten Hälfte. Die Kickers kamen hochmotiviert aus der Kabine und dominierten die zweite Halbzeit – doch die Großchancen blieben, wie auch schon gegen Hansa Rostock, ungenutzt. Enzo Marchese, der in der 67. Minute alleine aufs Tor zulief, hätte den Ball nur kurz auf den besser postierten Mahir Savranlioglu legen müssen, doch er übersah seinen Mitspieler und schoss übers Tor. Kurz darauf bekamen die Blauen einen Elfmeter, als diesmal Wohlfahrt Marco Grüttner regelwiedrig im Strafraum zu Fall brachte. Doch wie schon in der ersten Halbzeit schafften die Kickers es nicht, diese Chance zu nutzen. Marcos Alvarez, für Sandrino Braun nach 60 Minuten eingewechselt, schoss in die rechte Ecke und Michael Gurski konnte den Ball parieren. Die letzte Chance des Spiels vergab Thorben Stadler, dessen scharf geschossener Freistoß in der Nachspielzeit nur knapp übers Tor ging. Danach war Schluss und die Gäste feierten einen glücklichen Punktgewinn, da die Blauen es nicht schafften ihre Torchancen in zählbares umzumünzen.
"Man hat gesehen, dass wir mithalten können"
Die Kickers-Akteure waren nach dem Spiel enttäuscht darüber, dass man trotz der starken Leistung und den vielen Chancen nur einen Punkt ergattern konnte, wollen aber im nächsten Drittligaspiel gegen Heidenheim vor dem Tor effektiver werden und wenn möglich 3 Punkte mitnehmen. Kickers-Trainer Dirk Schuster war mit der spielerischen und kämpferischen Leistung seiner Mannschafft zufrieden, aber nicht mit der mangelden Torchancenauswertung. "Ein Punkt ist für den betriebenden Aufwand deutlich zu wenig", wird Schuster auf der vereinsinternen Homepage zitiert. Präsidiumsmitglied Guido Buchwald betonte das Posititive: "Man hat gesehen, dass wir in der Dritten Liga mithalten können und endgültig angekommen sind. Die Neuzugänge sind gut integriert und vor allem Braun und Alvarez haben sehr starke Leistungen in den ersten beiden Spielen gezeigt. Jetzt gilt es nach vorn zu schauen und gegen die starken Heidenheimer etwas zählbares mitzunehmen." Wenn das gelingt, wird sicherlich auch das Zuschauerinteresse noch größer werden.