Trotz zahlreicher Chancen: 1:1 zwischen 1860 und FCM
Der 1. FC Magdeburg kann auch das fünfte Spiel unter Claus-Dieter Wollitz nicht gewinnen und kommt in München trotz bester Möglichkeiten nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Sirlord Conteh vergab in den letzten zehn Minuten zwei hochkarätige Chancen auf den Siegtreffer und ließ seinen Trainer am Seitenrand verzweifeln.
Berzel verwertet einzige Chance der Löwen
Mit guten Erinnerungen an die Löwen ging es für den 1. FC Magdeburg zum TSV 1860 München, hatte man das Hinspiel doch ziemlich deutlich mit 5:1 gewinnen können. Unter Claus-Dieter Wollitz warteten die Blau-Weißen allerdings noch auf einen Sieg und drohten in den Abstiegskampf zu rutschen, weswegen der 54-jährigen Coach im Vorfeld der Partie zwei etwas unpopulären Entscheidungen traf. So saßen der nominelle Kapitän Christian Beck und Routinier Timo Perthel zunächst auf der Bank und wurden durch Anthony Roczen und Thore Jacobsen ersetzt. Auf der anderen Seite starteten Herbert Paul und Tim Rieder für den Gelb-gesperrten Marius Willsch und den verletzten Daniel Wein.
Mit diesen Aufstellungen neutralisierten sich beide Teams von Beginn an und brachten so gut wie nichts in der Offensive zustande. Und so war es bezeichnenderweise eine Standardsituation, die die Löwen mit der ersten Chance der Begegnung in Führung gehen ließ. Einen Eckball von Stefan Lex köpfte Dennis Erdmann zu Aaron Berzel und der Verteidiger köpfte mit seinem zweitem Saisontor zum 1:0 für die Hausherren ein (33.). Magdeburg war bis hierhin fast nur durch kleinere Fouls und Diskussionen aufgefallen und hatte schon vier gelbe Karten gesehen, einschließlich einer Karte für den aktiven Wollitz an der Seitenlinie. Immerhin gelang den Gästen mit einem Schuss aus spitzem Winkel durch Sören Bertram am Ende wenigstens noch ein Abschluss im ersten Durchgang, Marco Hiller konnte den Ball aber sicher halten (41.). Ein Freistoß von Bertram in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ging schließlich über den Kasten (45.+1).
Magdeburg vergibt den Sieg
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts brachte Wollitz Beck und Sirlord Conteh für Roczan und Björn Rother, um so mehr Größe und Schnelligkeit in der Offensive zu haben. Die erste Gelegenheit der Gäste resultierte aber aus einem Freistoß von Jürgen Gjasula, den Hiller mit den Fingerspitzen zur Ecke klärte (51.). Magdeburg war nun allerdings offensiv deutlich bemühter und ließ dadurch Raum für Konter, den Sascha Mölders schließlich zu nutzen wusste (56.). Der ehemalige Bundesligaspieler stand bei seinem vermeintlichen Tor aber im Abseits und so blieb es bei der Führung von einem Tor, die kurz darauf schon nicht mehr Bestand haben sollte. Hiller rannte Bertram im Strafraum um und Gjasula verwertete den Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (60.).
Die 15.000 Zuschauer im ausverkauften Grünwalder Stadion sahen nun eine abwechslungsreiche Partie, die für viel Leerlauf im ersten Durchgang entschädigte. Beck rannte alleine auf Hiller zu und schob den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei (66.), auf der anderen Seite entschied Schiedsrichter Tobias Fritsch nach einem vermeintlichen Handspiel von Gjasula im Strafraum zunächst auf Elfmeter, wurde dann aber noch von seinem Linienrichter richtigerweise umgestimmt (71.).
Weiter ging es mit Abschlüssen von Efkan Bekiroglu (73.) und Berzel (76.) aufseiten der Hausherren und einer guten Möglichkeit durch Marcel Costly für die Gäste (77.), die das Spiel am Ende eigentlich hätten gewinnen müssen. Doch Conteh blieb bei zwei hundertprozentigen Möglichkeiten (83. und 84.) nur zweiter Sieger im Eins-gegen-eins mit Löwen-Torwart Hiller, der bei der letzten Chance gar mit dem Kopf hielt. Am Ende blieb es so bei dem 1:1-Unentschieden, durch das 1860 München und Magdeburg auf Platz neun beziehungsweise 15 verbleiben. Beide Mannschaften sammelten zudem zusammen bemerkenswerte zwölf gelbe Karten.
Für 1860 München geht es am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen den Chemnitzer FC weiter, Magdeburg trifft gleichzeitig – ebenfalls daheim – auf den FC Carl Zeiss Jena.