TSV Havelse: Punkt- und torlos, aber nicht ohne Chance
Mit 20 Punkten aus neun Spielen qualifizierte sich der TSV Havelse für die Aufstiegsrelegation, nach zwei siegreichen Spielen folgte die Teilnahme an der 3. Liga. Dort sind die Niedersachsen bisher aber noch punkt- und torlos. Gegen Duisburg war das Team dem ersten Treffer nahe, was die Zuversicht grundsätzlich aufrecht erhält. Doch es braucht noch mehr.
"Glaube an Lernfähigkeit"
Zwei Spieltage der neuen Saison sind vorüber und der TSV Havelse ist bereits auf dem letzten Platz gelandet – dort, wo ihn viele Beobachter der Liga vor der Spielzeit auch vermutet haben. Doch die Spiele gegen Saarbrücken (0:1) und Duisburg (0:3) machen den Niedersachsen trotzdem Mut. "Die Phasen, die wir gut gemacht haben, müssen wir über einen längeren Zeitraum bringen", hielt beispielsweise Torjäger Yannik Jaeschke nach dem Auftritt an der Wedau gegenüber der "Telekom" fest. Auch Rüdiger Ziehl legte den Finger in die Wunde: "Der Druck wird größer im Sechzehner, die Spieler werden besser. Da muss man einfach die Tore machen."
Dass die Havelser dazu prinzipiell in der Lage sind, zeigte die vergangene Partie. Jaeschke schoss vom Punkt über das Tor und scheiterte aus kurzer Distanz am MSV-Keeper. Doch zumindest waren die Chancen da. Sportchef Matthias Limbach will daher geduldig bleiben, wie er gegenüber dem "Sportbuzzer" betont: "Wir müssen den Jungs auch Zeit lassen. Ich glaube an ihre Lernfähigkeit." Auf diesen Lernprozess setzt auch der Trainer, wenngleich dem Ex-Nachwuchscoach der Wolfsburger klar ist, dass sich die Havelser "schnell entwickeln" müssen, "um mithalten zu können".
Geduld auch auf dem Markt
Oder der TSV schlägt noch einmal auf dem Transfermarkt zu. Abgesehen von den bisherigen Neuzugängen ist bekannterweise kaum Profi-Erfahrung im Kader des Aufsteigers vorhanden. In genau drei Wochen schließt das Transferfenster, bis dahin zeichnen sich vermutlich noch unzufriedene Spieler bei der Konkurrenz ab. Limbach will bei diesen Akteuren zuschlagen. "Es kann aber noch dauern. Wenn wir mit einer dicken Kreditkarte ins Kaufhaus gehen, ist viel möglich. So sind wir aber in einer anderen Situation", muss sich der Sportchef aber auch in dieser Hinsicht geduldig zeigen.
Aber die Havelser haben in ihren bisherigen Auftritten zumindest bewiesen, dass Profi-Erfahrung nicht das einzige Kriterium sein muss. Fynn Lakenmacher beispielsweise debütierte in Duisburg erstmals im Profi-Fußball und war trotzdem ein Aktivposten. "Er hat das nahtlos umgesetzt, was er auch im Training gezeigt hat. Das war absolut gut – und er wird auch weiter seine Chance bekommen", lobte Ziehl den 21-Jährigen. Eine gewisse Qualität ist somit jetzt schon vorhanden, sodass die Zuversicht bleibt. Nun muss aber auch Zählbares folgen.