TSV ohne Jacobacci gegen Jahn: "Auf alle Eventualitäten vorbereitet"

Vor dem bayerischen Duell gegen Jahn Regensburg dominierten vor allem zwei Themen die Pressekonferenz: Die Sperre von Trainer Maurizio Jacobacci und ein möglicher Einsatz von Top-Stürmer Joel Zwarts, der im Sommer mit Nebengeräuschen vom Jahn nach München gewechselt war und möglicherweise über eine spezielle Klausel in seinem Vertrag verfügt.

"Niemand muss den Jacobacci machen"

Nein, Maurizio Jacobacci hat immer noch nicht mit der roten Karte abgeschlossen, die er im Anschluss an das Spiel gegen Viktoria Köln gezeigt bekam: "Ich weiß immer noch nicht, warum ich auf der Tribüne sitzen muss. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Aber das ist eine Tatsachenentscheidung", ärgerte sich der 60-Jährige auf der Pressekonferenz. Dennoch ist es Fakt, dass der Italo-Schweizer gegen Regensburg nicht an der Seitenlinie stehen wird.

Überbewerten wollte Jacobacci diese Situation aber nicht: "Wir haben eine gute Trainingswoche gehabt, da war ich dabei", betonte er. Zudem gelte das Innenraumverbot erst ab einer halben Stunde vor Anpfiff. Während des Spiels müssen dann aber seine Co-Trainer Stefan Reisinger und Franz Hübl übernehmen. Dabei ist Jacobacci wichtig, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. "Jeder hat seine Aufgaben, niemand muss den Jacobacci machen", erklärte der 60-Jährige schmunzelnd. "Wir haben verschiedene Szenarien durchgedacht – System- und Taktikwechsel, Wechsel bei Führung oder Rückstand und so weiter. Wir haben uns viele Gedanken gemacht und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet", versicherte der Coach. Und den übergeordneten Matchplan habe ohnehin er selbst entworfen.

Auf die Frage, wie dieser Matchplan aussehe, betonte Jacobacci, dass es gegen Regensburg vor allem auf "die Umschaltphase und die zweiten Bälle" ankomme – und auf ein bestimmtes Duo: "Zwei Spieler müssen wir unbedingt aus dem Spiel nehmen, weil sie unglaublich wichtig für ihr Spiel sind." Namentlich nennen wollte er diese beiden Spieler allerdings nicht. Denkbar ist, dass Jacobacci Jahn-Topscorer Christian Viet (drei Tore, sechs Vorlagen) im offensiven Mittelfeld und Top-Torjäger Dominik Kother (vier Tore, vier Vorlagen) auf Linksaußen im Sinn hat.

Spielt Zwarts?

Das zweite große Thema vor dem bayerischen Duell ist Stürmer Joel Zwarts, der im Sommer mit einigen Nebengeräuschen von der Donau an die Isar gewechselt war. Verschiedene Medien hatten zuletzt übereinstimmend berichtet, dass 1860 eine Entschädigung zwischen 30.000 und 50.000 Euro an den Jahn zahlen müsse, sollte der Stürmer gegen seinen Ex-Verein zum Einsatz kommen. Jacobacci umschiffte die Nachfragen der Reporter auf der Pressekonferenz geschickt, indem er nur preisgab, dass Zwarts nicht gesperrt sei. Gleichzeitig kündigte der Trainer an: "Wenn man auf Zwarts zurückgreifen kann, dann sollte man das auch tun". Ein Einsatz des mit vier Saisontoren besten Stürmers der Löwen steht dennoch auf der Kippe, da Zwarts seit rund zwei Wochen mit Bauchmuskelproblemen zu kämpfen hat und deswegen zuletzt nur individuell trainieren konnte.

Mit der Entscheidung, ob Zwarts spielen wird, will Jacobacci bis kurz vor dem Spiel warten. Sollte es nicht reichen, wird stattdessen Fynn Lakenmacher – und nicht etwa Valmir Sulejmani, der zuletzt in Köln beginnen durfte – in die Startelf rotieren. Für den 23-Jährigen, mit acht Toren immerhin bester Schütze der Vorsaison, wäre es der erste Startelfeinsatz der Saison. "Lakenmacher bringt eine gewisse physische Präsenz und ein gutes Gegenpressing mit." Das seien Qualitäten, die gegen Regensburg gefragt seien, begründete Jacobacci.

Rieder oder Glück für Kwadwo?

Und auch in der Innenverteidigung muss sich Jacobacci Gedanken machen, da mit Leroy Kwadwo ein absoluter Stammspieler nach seiner roten Karte gegen Köln gesperrt ausfällt. "Wir haben zwei Möglichkeiten", kündigte der Trainer an. Vieles deutet darauf hin, dass Jacobacci den erfahrenen defensiven Mittelfeldspieler Tim Rieder in die Innenverteidigung ziehen wird. Aber auch das talentierte Eigengewächs Michael Glück, im Gegensatz zu Rieder ein gelernter Innenverteidiger, wäre gute Option. Jacobacci ist ohnehin nicht bange um seine Defensive: "Die Abwehr hat in den letzten Wochen bewiesen, dass sie immer wieder gut steht." In der Tat sind 13 Gegentore nach 13 Spieltagen eine gute Bilanz. Der Schuh drückt bei den Löwen vielmehr in der Offensive. Es wäre eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt, wenn ausgerechnet Zwarts im Spiel gegen seinen Ex-Klub daran etwas ändert.

   

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