Türkgücü-Klage: BFV kündigt Widerspruch an
Die Entscheidung des Landgerichts München, wonach Türkgücü München statt dem 1. FC Schweinfurt für den DFB-Pokal gemeldet werden muss, sorgte am Freitagnachmittag für mächtig Aufsehen. Rechtskräftig ist das Urteil allerdings noch nicht. Zudem kündigt der bayrische Fußballverband (BFV) ein Widerspruchsverfahren an.
Partie am Sonntag abgesetzt
Türkgücü oder Schweinfurt: Wer trifft in der ersten Pokalrunde auf den FC Schalke 04? Das Landgericht München entschied am Freitag zugunsten des Drittliga-Aufsteigers – und kippte damit einem BFV-Beschluss, der Schweinfurt als Teilnehmer vorsah. Einfach so akzeptieren wird der BFV das Urteil aber nicht.
"Das Gericht hat eine Entscheidung in einem besonderen Eilverfahren getroffen. Dabei handelt es sich nicht um ein rechtskräftiges Urteil", erklärt Reinhold Baier, der für Rechtsfragen zuständige Vizepräsident beim BFV. Die nächste Instanz im einstweiligen Verfahren könne "aus rein praktischen Gründen" nicht mehr an diesem Wochenende entscheiden. Entsprechend setzte der DFB die Pokalpartie zwischen Schalke und Schweinfurt ab. Über die Neuansetzung der Partie soll entscheiden werden, "sobald die juristische Klärung herbeigeführt ist", teilte der DFB am Abend mit.
Kritik an Gerichtsentscheidung
Wann die Klärung erfolgt sein wird, ist noch offen. Sicher ist dagegen, dass der BFV ein Widerspruchsverfahren in die Wege leiten wird. "Das Gericht hat sich nicht mit den notwendigen Anforderungen an die Durchführung eines Spielbetriebs auseinandergesetzt", erklärt Baier. "Die Überlegungen und Verantwortungen, die sich der BFV seit Monaten fortwährend macht, um allen Vereinen in der Covid-19-Krise gerecht zu werden, wurden vom Gericht nicht verstanden."
Dem will der Verband im Rahmen des Verfahrens entgegentreten. Es deutet sich also eine juristische Auseinandersetzung an, die sich unter Umständen ein wenig hinziehen könnte. "Letztendlich kann man jedoch nur den Kopf über die Vorgehensweise des Bayerischen Fußballverbandes schütteln, der über Wochen und Monate hinweg offensichtlich nicht in der Lage war, den rechtmäßigen Vertreter am DFB-Pokal zu bestimmen", kritisiert Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider. Vorerst bleibt somit offen, ob Türkgücü oder Schweinfurt im DFB-Pokal antreten werden.