Türkgücü München vor Gerichtsentscheidung optimistisch

Am Mittwoch verkündet das Landgericht München die Entscheidung zum Widerspruch des Bayrischen Fußball-Verbandes (BFV) gegen die einstweilige Verfügung von Türkgücü München im Streit um die Pokal-Teilnahme. Der ambitionierte Klub zeigt sich optimistisch, dass zugunsten von Türkgücü entschieden wird.

"Gehe davon aus, dass wir die Geschichte gewinnen"

Weil offensichtlich noch Fragen offen blieben, um ein Urteil fällen zu können, vertagte das Landgericht eine Entscheidung im Pokalstreit zwischen Türkgücü und dem BFV nach einer dreieinhalbstündigen Anhörung auf Mittwoch. Um 15 Uhr will Richterin Gesa Lutz das Ergebnis der Beratungen bekanntgeben. "Ich gehe davon aus, dass wir die Geschichte gewinnen“, zeigt sich Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny im "Merkur" zuversichtlich, dass das Gericht die einstweilige Verfügung bestätigen wird. "Ich glaube nicht, dass das Gericht von der ursprünglichen Entscheidung, die getroffen wurde, abweicht."

Geklagt hatte Türkgücü, nachdem Viertligist Schweinfurt beim DFB die Drittliga-Lizenzunterlagen des ambitionierten Klubs angefordert hatte. Dadurch sah sich die Münchener nicht mehr an eine zuvor getroffene Vereinbarung gebunden, wonach Türkgücü als Aufsteiger und Schweinfurt als Pokal-Teilnehmer gemeldet wird. "Hätte Schweinfurt 05 nicht juristisch beim DFB nachgefragt, wie der Stand der Lizenzierung bei uns war, würde ich fast vermuten, dass wir heute hier nicht stehen würden", so Kothny. Das Gericht muss nun klären, inwiefern der BFV-Beschluss zur Wertung der unterbrochenen Regionalliga-Saison rechtmäßig war. Denn eigentlich wird der Meister zum Pokal-Teilnehmer erklärt. Doch weil Türkgücü als Drittliga-Aufsteiger aus der Wertung gestrichen worden war, stand Schweinfurt zum Zeitpunkt der Meldefrist am 6. September an der Tabellenspitze und wurde vom BFV für den Pokal gemeldet.

Auch BFV zuversichtlich

Der BFV geht aber davon aus, dass alles rechtmäßig abgelaufen ist: "Wir haben nochmals verdeutlicht, was verantwortungsvolle verbandsautonome Entscheidungen bedeuten und dass wir diesen Weg auch im Sinne eines gerechten Interessenausgleiches gegangen sind", erklärt Anwalt Martin Stopper. "Wir haben klargemacht, dass hier eine Ermessensausübung stattgefunden hat, die so gründlich und so umfassend war, um alle Interessen bestmöglich zu befrieden. Die Argumente waren umfangreich und jetzt hoffen wir, dass die Kammer zu einem Ergebnis kommt, das auf unserer Seite ist."

Klar scheint: Die unterlegene Partei wird sich mit dem Urteil nicht zufrieden geben und im nächsten Schritt vor das Oberlandesgericht ziehen. Bis endgültig Klarheit herrscht, ob Schweinfurt oder Türkgücü im Pokal auf den FC Schalke 04 treffen, dürfte es also noch etwas dauern.

   

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