Türkgücüs Premiere: Unzufriedenheit mit Punkt beim Meister

Nach der Schnupperstunde in der neuen Teilheimat wehte durch das Lager von Aufsteiger Türkgücü München ein Hauch von Unzufriedenheit. Das 2:2 zur Drittliga-Premiere im Nachbarschaftsduell bei Meister Bayern München II fühlte sich für den ambitionierten Aufsteiger mehr als ein verspielter Sieg denn als ein Achtungserfolg an.

"Wir hätten gewinnen müssen“

"Im Großen und Ganzen können wir mit der Leistung zufrieden sein. Aber wir hätten gewinnen müssen“, fasste Kapitän Sercan Sararer am "MagentaSport"-Mikrofon das Debüt seines Klubs im Profifußball trocken und ohne jede falsche Bescheidenheit zusammen. Der 30-Jährige, der nach zehn Minuten die Führung des Neulings erzielt hatte, haderte besonders mit der mangelnden Chancenverwertung gegen den hochgelobten Titelverteidiger und Nachwuchs von Triple-Gewinner Bayern München und trauerte zwei liegen gelassenen Zählern nach: "Wir hatten super Chancen, wo wir konsequenter vor dem Tor sein müssen. Wenn wir noch zehn, zwanzig Prozent konsequenter sind, dann steht es 3:1 oder 4:1 für uns.“

Ähnlich wie der überragend aufspielende Ex-Bundesligaprofi des VfB Stuttgart und der SpVgg Greuther Fürth schätzte auch Trainer Alexander Schmidt das Remis seiner Mannschaft beim dominierenden Team der vergangenen Saison, dessen Kapitän Nicolas Feldhahn dem Aufsteiger vor dem Spiel noch eine Lektion angekündigt hatte ("Wir zeigen Türkgücü, wie man in der dritten Liga Fußball spielt“), ein. "Ich glaube, das war hochverdient für uns“, sagte der Coach mit erkennbarem Understatement. Maßlos unzufrieden mochte Schmidt nach dem vorübergehenden 1:2-Rückstand aber wiederum auch nicht sein und betonte die Qualität des Gegners: "Die Bayern haben uns alles abverlangt. Doch wir machen das Spiel, wir sind am Drücker, aber Bayern kann einfach so zuschlagen.“

"Richtige Reaktion“ von Holz

Das Potenzial der Bayern glich Schmidt im Stadion an der Grünwalder Straße, wo Türkgücü immerhin elf Heimspiele austragen wird, durch ein goldenes Händchen aus: Nur Sekunden nach seiner Einwechslung sorgte Routinier Marco Holz neun Minuten vor dem Abpfiff für den gerechten Ausgleich und bewältigte damit offenbar auch Frust über seine etwas unerwartete Nichtberücksichtigung für die Anfangsformation, wie sein etwas aufreizend wirkender Jubel erahnen ließ. Schmidt war es recht: "Er hat die richtige Reaktion gezeigt.“

Zu den Lehren der Begegnung dürfte für Schmidt neben dem Bedarf an einer Verbesserung der Trefferquote naturgemäß auch noch die notwendige Feinabstimmung gehören. Angesichts von acht Neuzugängen in der Startelf waren trotz des Ausrufezeichens zum Auftakt durchaus noch Probleme erkennbar. Bis zum Heimdebüt am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern wird Schmidt noch an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen haben.

   

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