"Überragend und geil": So feierte Münster den Aufstieg in die 3. Liga

Preußen Münster ist zurück in der 3. Liga! Drei Jahre nach dem Abstieg machten die Adlerträger am Samstag den Aufstieg als erster Regionalligist perfekt. Die Freude war riesengroß. 

Mit Abpfiff brechen alle Dämme

Um genau 15:48 Uhr war es soweit! Als Schiedsrichter Martin Ulankiewicz das Heimspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf abpfiff und die Rückkehr der Adlerträger in die 3. Liga durch den 2:0-Erfolg damit amtlich machte, brachen alle Dämme. Tausende Fans, die zuvor bereits hinter der Bande auf den Schlusspfiff gewartet hatten, strömten auf den Platz.

Auch bei den Spielern gab es mit Schlusspfiff kein Halten mehr. "Als Schluss war, haben wir alle Emotionen rausgelassen", sagte Torhüter Maximilian Schulze-Niehues im Vereins-TV. "Und was jetzt hier los ist, dafür spielen wir Fußball und dafür haben wir jeden Tag hart gearbeitet."

"Es ist einfach cool gelaufen"

Schon in der letzten Saison spielte Münster lange um den Aufstieg mit, am Ende fehlten gegenüber Rot-Weiss Essen nur vier Tore. "Das jetzt vier Spieltage vor Schluss zu schaffen, nach dieser Enttäuschung damals, ist Wahnsinn. Es ist einfach cool gelaufen", so Nicolai Remberg in den "Westfälischen Nachrichten". Henok Teklab ergänzte: "Ich weiß noch, wie ich hier vor einem Jahr geweint habe. Wir haben alles gegeben, sind hingefallen, aufgestanden. Es ist unglaublich schön, dass die Leute mir so viele Glückwünsche zukommen lassen und mir sagen, wie toll ich gespielt habe."

Lorenz gibt den Partybefehl

"Nie mehr 4. Liga" schallte es nach dem zweiten Drittliga-Aufstieg nach 2011 immer wieder durch das Preußenstadion, während die Fluchttore vor den Tribünen geöffnet wurden, um einen kontrollierten Platzsturm zu ermöglichen. "Einfach überragend und geil. Endlich raus aus der 4. Liga. Ich bin sprachlos", jubelte Marc Lorenz im Vereins-TV und rief auch gleichzeitig das Motto für den Abend aus: "Möglichst lange wach bleiben und möglichst viel trinken."

Trainer Sascha Hildmann, der bereits seit Dezember 2019 an der Linie steht, konnte es nach dem Schlusspfiff noch nicht so recht fassen: "Wenn du mit so einem großen Verein wie Preußen Münster Meister wirst, ist es ein Highlight – mein absolutes Highlight in meiner bisherigen Trainerlaufbahn. Erst 3., dann 2., jetzt 1.! Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", sagte er dem WDR.

Humba mit "Scheiß Rot-Weiss-Essen"-Rufen

Oberbürgermeister Markus Lewe sprach von einem "geilen Gefühl", wieder in der 3. Liga zu sein. "Heute hat man wieder einmal gemerkt, wie groß das Zusammengehörigkeitsgefühl in Münster ist. Wenn das Stadion größer wäre, wären heute auch 30.000 Zuschauer gekommen." Neben zahlreichen Bierduschen durfte natürlich auch die obligatorische Humba nicht fehlen – "Scheiß Rot-Weiss-Essen"-Rufe inklusive.

Und während die Party der Fans auf dem Rasen noch einige Zeit weiterging, feierte die Mannschaft auf Tischen und Bänken in der Kabine.

Die Nacht zum Tage gemacht

Am späten Nachmittag verlagerten sich die Feierlichkeiten in die Innenstadt, wo die Nacht anschließend zum Tage gemacht wurde. Auch die Spieler feierten natürlich mit.

Die Polizei zog derweil ein positives Fazit: "Die Fans haben überwiegend friedlich gefeiert", sagte eine Sprecherin den "Westfälischen Nachrichten". Dennoch seien 14 Strafanzeigen aufgenommen worden. Unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und einer Körperverletzung. Zudem wurde beim Fanmarsch am Vormittag ein elfjähriger Junge durch Pyrotechnik verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dieses konnte er aber schon am Mittag wieder verlassen und so den Aufstieg im Stadion miterleben.

Drei Spiele stehen bis zum Saisonende noch an, ehe die Gegner in der kommenden Spielzeit nicht mehr SV Straelen oder Kaan-Marienborn, sondern 1860 München und Erzgebirge Aue heißen. Zudem könnte es zum Wiedersehen mit Rot-Weiss Essen kommen, sollte RWE nicht absteigen.

   

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