4:1 gegen Sandhausen: Deniz führt den HFC zum Befreiungsschlag
Nach drei sieglosen Punktspielen gelang dem Halleschen FC am Sonntagnachmittag mit dem 4:1 gegen den SV Sandhausen ein Brustlöser. Selbst ein zwischenzeitlicher Rückstand konnte die Hausherren nicht beirren, die sich mit einer starken zweiten Halbzeit den Frust von der Seele spielten.
Torwartpatzer begünstigt Ausgleich des HFC
Mit dem Ballast der drei sieglosen Partien ging der Hallesche FC in die Partie. Trainer Sreto Ristic veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:3 in Mannheim auf drei Positionen. Anstelle von Lofolomo, Dietrich und Bolyki rückten Gayret, Baumgart und Wolf in die Aufstellung. Gäste-Trainer Danny Galm schickte die gleiche Elf ins Rennen, die beim 3:0 gegen 1860 München überzeugte.
In den Anfangsminuten war das Heimteam um Spielkontrolle bemüht und setzte das erste Achtungszeichen. Eine Freistoßflanke von Deniz flog an Freund und Feind durch den Strafraum und nur knapp am langen Pfosten vorbei (7.). Der agile Mittelfeldspieler sorgte im Zusammenspiel mit Crosthwaite für gefährliche Vorstöße auf dem linken Flügel und zog in der 11. Minute aus der Distanz ab. Den Aufsetzer ließ der Sandhäuser Torhüter Rehnen nur abprallen, doch das Nachsetzen von Wolf wurde wegen Foulspiels abgepfiffen. Mit zunehmender Spielzeit kam der Gast besser in die Partie und nutzte gleich die erste Chance zur Führung. Nach einem langen Ball von Rehnen und einem gewonnen Kopfballduell landete das Spielgerät bei Hennings, der aufdrehte und El-Zein in die Gasse schickte. Dieser bediente Maciejewski am zweiten Pfosten, der nur noch einschieben brauchte (23.). So einfach war die HFC-Abwehr zu überwinden. Sandhausen blieb in der Folge am Drücker. Nach 29 Minuten spielten sich die Gäste über die linke Seite durch, über El-Zein gelangte der Ball zu Hennings, dessen Schuss von HFC-Schlussmann Müller pariert wurde.
Vor der Pause schaltete der Gastgeber wieder einen Gang hoch und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. In der 38. Minute legte Deniz für Wolf auf, dessen Schuss aus spitzem Winkel das Tor nur knapp verfehlte. Kurz darauf probierte es Gayret von der Strafraumgrenze und zwang Rehnen zu einer Parade, der im Nachfassen den Ball sicherte. Nach 40 absolvierten Minuten war es dann endlich soweit: Gayret zog nach einem kurz ausgeführten Freistoß in die Mitte und hielt aus etwa 20 Metern drauf. Der Aufsetzer rutschte Rehnen durch die Hände zum verdienten Ausgleich. Die Hausherren blieben druckvoll und erspielten sich noch eine weitere Chance, als Wolf nach einer Hereingabe von Halangk aus Nahdistanz über den Kasten schoss. Ein weiterer Treffer lag in der Luft, doch beim Stand von 1:1 ging es in die Halbzeitpause.
Blitzstart und Traumtor von Deniz
Halle kam mit dem Rückenwind der ersten Hälfte aus der Kabine und erzielte nach nur 17 Sekunden das 2:1. Dabei setzte sich Crosthwaite auf der rechten Seite durch und passte in den Strafraum, wo der einlaufende Deniz per Direktschuss traf. Ein Wirkungstreffer für Sandhausen, das daraufhin weiter wackelte und nur allmählich zurück in das Spiel fand. Während Standardsituationen keine Torgefahr brachten, mussten die Gäste vor den schnellen gegnerischen Kontern auf der Hut sein. Die Rot-Weißen hatten weiterhin die zwingenderen Aktionen und einen hervorragend aufgelegten Deniz auf ihrer Seite. Der Spielmacher zirkelte in der 64. Minute einen Freistoß aus 23 Metern direkt in den Winkel. Trotz der sicheren Führung blieb die Ristic-Elf aktiv und hatte durch Crosthwaite eine weitere Einschussmöglichkeit, die Rehnen parierte (69.). Auf der Gegenseite führte Sandhausen einen Freistoß schnell aus, Hennings zog ab, scheiterte aber an Müller, der im Nachsetzen getroffen wurde und kurz behandelt werden musste. Die Unterbrechung nutzte Ristic für seinen ersten Wechsel, bei dem Vollert für Nietfeld hereinkam.
Nach 76 Minuten erwischte der HFC den Gegner erneut auf dem falschen Fuß. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte gelangte zu Baumann, der seinen Körper stark in den Gegner stellte und den Ball humorlos im Gehäuse versenkte. Sandhausen verlor völlig den Faden und lief in weitere Konter. Der eingewechselte Lofolomo feuerte einen Distanzschuss ab, bei dem Rehnen sein ganzes Können unter Beweis stellen musste (82.). Die Gegenwehr war gebrochen und mit etwas mehr Zielstrebigkeit hätte das Ergebnis sogar noch höher ausfallen können. Den Schlusspunkt setzte Stolze mit einem Freistoß in der vierten Minute der Nachspielzeit, den Müller parierte. Am Ende steht ein überzeugender Heimsieg über den Zweitliga-Absteiger zu Buche, mit dem Halle auf Platz zehn vorrückt. Sandhausen rutscht auf Rang neun ab. Nach der Länderspielpause ist der HFC wieder auswärts gefordert beim ungeschlagenen FC Erzgebirge Aue. Der SV Sandhausen bleibt bei bislang nur einem Punkt in der Fremde und empfängt als nächstes den Aufsteiger Preußen Münster vor heimischer Kulisse.