KFC-Investor Ponomarev: "Haben alle Fristen eingehalten"
Nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwochabend angekündigte, die Drittliga-Zulassung des KFC Uerdingen aufgrund einer möglicherweise verpassten Frist prüfen zu wollen, hat sich nun KFC-Präsident und Investor Mikhail Ponomarev zu Wort gemeldet – und die Vorwürfe zurückgewiesen.
"Geld zwei Mal überwiesen"
Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens für die kommende Saison hatte der DFB vom KFC Uerdingen den Nachweis einer Liquiditätsreserve gefordert. Wie der Verband am Mittwoch jedoch feststellte, könnte dieser Nachweis möglicherweise erst nach Ablauf der Frist am Dienstag um 15:30 Uhr eingegangenen sein, sodass die Lizenz-Bedingungen nicht erfüllt worden wären.
KFC-Präsident und Investor Mikhail Ponomarev reagierte in einer ersten Stellungnahme "geschockt über das Statement des DFB" und stellt klar: "Im Lizenzverfahren haben wir alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu 100 Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind." Laut Ponomarev habe der KFC das Geld "sogar zwei Mal überwiesen". Alle Garantien sind nach Ponomarevs Auffassung "tadellos", finanziell seien die Krefelder "die stärksten in der 3. Liga."
Der 44-Jährige macht klar: "Wir haben alles erfüllt und uns an alle Fristen gehalten." Möglicherweise könnte der Fehler bei der Bank liegen – Ponomarev räumt ein: "Die Qualität unserer Dienstleister, die Arbeitsweise der Banken können wir nicht kontrollieren." Dennoch sieht der KFC "nicht, dass uns hier eine Schuld trifft, wir haben aus unserer Sicht alles richtig gemacht." Die Aussage in der Mitteilung des DFB sei "leider unverständlich."
Ponomarev droht mit über Rückzug bei Lizenzverweigerung
Ponomarev kritisiert: "Wir haben viel Zeit und Geld in die wirtschaftliche und in die gesellschaftliche Rehabilitation und Reputation des Clubs investiert. Wir haben wahnsinnige Ergebnisse erreicht, sportlich und auch auf anderen Ebenen, aber mit dieser Mitteilung hat der DFB das zerstört." Der KFC habe eine "unglaubliche Saison gespielt" und zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins eine Relegation gewonnen. Beim "chaotischen Spiel" in Mannheim sei die Mannschaft "angegriffen, beleidigt und bespuckt worden". Dennoch haben der KFC geschwiegen, sich professionell verhalten und "den Aufstieg verdient", so der 44-Jährige.
Für den KFC-Boss ist klar, "dass wir nur in der 3. Liga mit mir spielen." Ponomarev droht: "Wenn der DFB nach allem was passiert ist wirklich beschließt, uns für etwas, an dem wir keine Schuld tragen, die Lizenz nicht zu geben, dann sehe ich nicht, wie ich mein Engagement beim KFC Uerdingen aufrecht erhalten kann."
Am Montag wird der Zulassungsbeschwerdeausschuss über die Drittliga-Zulassung des KFC Uerdingen entscheiden. Sollte sich herausstellen, dass die Krefelder die Frist tatsächlich nicht eingehalten haben, würde der SV Waldhof Mannheim als Verlierer der Relegation nachrücken und am grünen Tisch in die 3. Liga aufsteigen – zumindest, wenn der SVW selbst die Lizenz-Bedingungen erfüllt.