Uerdinger Sorgen nehmen zu: "Enttäuschung ist riesengroß"

Der KFC Uerdingen gerät im Abstiegskampf stärker unter Druck. Am Samstag schauten die Krefelder beim 0:2 gegen Dresden in die Röhre, Sorgen bereitete Teamchef Stefan Reisinger besonders die Offensivleistung seiner Mannschaft. Mit einem neuen Trainergespann will der KFC nun jedoch wieder "angreifen".

Reisinger vermisst den "letzten Biss"

Sicher hatte man gegen ein Team der Kategorie "dicker Brocken" verloren. Genauso war bereits vorher klar gewesen, dass die Aufstiegsaspiranten der Liga aktuell keinen Maßstab für den KFC Uerdingen darstellen dürfen. Doch einfach so abhaken konnte Stefan Reisinger das siebte sieglose "Heimspiel" in Folge seiner Truppe im Nachholspiel gegen wiedererstarkte Dresdner nicht. Zu sehr ärgerte sich der 39-Jährige über die Mängel im eigenen Angriffsspiel. "Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Mir hat vom Kopf her die Wachheit gefehlt. Unter dem Strich muss man einfach sagen, ist das dann in der Offensive zu wenig Durchschlagskraft", befand er etwa am "Telekom"-Mikrofon.

Diese Erkenntnis beruhte keinesfalls nur auf vereinzelten Szenen. Vielmehr hatte Uerdingen von Beginn an äußerst zurückhaltend agiert und das Offensivspiel nahezu vollständig ausgeklammert. In Durchgang eins brachte der KFC nicht einen echten Torschuss zustande. Es fehlte "der letzte Biss, der unbedingte Wille", so Reisinger weiter. "Das hat uns Dynamo dann vorgemacht." Und zwar erstmals in Minute 45, als Vlachodimos die Gäste in Führung brachte. Nach Wiederanpfiff flackerte die Uerdinger Angriffslust immerhin kurzzeitig auf, doch die Latte verhinderte nach Lukimyas Kopfball den Ausgleich (69.). So war es schließlich der ehemalige KFC-Angreifer Heinz Mörschel, der Uerdingen per Standard den Todesstoß verpassen durfte (74.).

"Es ist noch nichts verloren"

Von der Euphorie, die nach dem Auswärtssieg bei Türkgücü München aufgekeimt war, blieb nach der Pleite vom Samstag nicht viel übrig. Immerhin hatte Uerdingen den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz verpasst und darf nun auch nicht mehr auf ausstehende Nachholspiele zählen, wenngleich der Rückstand nur einen Punkt beträgt. Zu allem Überfluss schlagen arge Verletzungssorgen auf die Stimmung, außerdem sah Edvinas Girdvainis in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte und fehlt damit am kommenden Mittwoch gegen Viktoria Köln. Zeit für Klagen bleibt bei nur noch vier ausstehenden Partien allerdings nicht. "Wir müssen in der Kürze der Zeit schauen, dass wir die Dinge, die wir haben, einfach durchsetzen", erklärte Reisinger. "Wir müssen den Kopf wieder aufrichten. Es ist noch nichts verloren."

Hoffnung könnte die Unterstützung machen, die der Interimscoach im Endspurt auf der Trainerbank erhalten wird. Mit Jürgen Press stößt ein Mann zu den Krefeldern, der eben jene Fußballlehrerlizenz besitzt, deren Fehlen Reisingers Aufstieg zum Cheftrainer verhinderte. In der Rolle als Teamchef wird Reisingers Wort zwar weiter Gewicht haben, doch machte er auch keinen Hehl aus seiner Freude über den Zugewinn an fußballerischem Knowhow. "Wir versuchen hier gemeinsam, dass wir ab Montag wieder angreifen", so die Marschroute. Schon am Mittwoch soll dann Viktoria Köln unter den Uerdinger Attacken leiden.

   

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