Ulm sorgt weiter für Aufsehen: "Wir haben uns den A… aufgerissen"

Vor einem Jahr sorgte die SV Elversberg als Aufsteiger für Furore in der 3. Liga. Nun verzückt mit dem SSV Ulm wieder ein Neuling aus der Südwest-Staffel die Spielklasse. Durch den 2:1-Sieg gegen Rot-Weiss Essen sind die Spatzen nun schon Zweiter.
"Man glaubt immer an sich"
Dennis Chessa startete seine Drittliga-Karriere beim FC Bayern München II, spielte zudem für den VfR Aalen und den KFC Uerdingen in der dritthöchsten Spielklasse. Insgesamt vier Tore erzielte er bisher – und zwar allesamt im Trikot des SSV Ulm in dieser Saison. Sein Doppelpack gegen Rot-Weiss Essen führte zudem zum vierten Saisonsieg. "Wir haben uns letztes Jahr lange den A… aufgerissen, um in dieser Liga zu spielen", so Chessa am Mikrofon von "MagentaSport" nach Spielschluss. Der 30-Jährige strotzte vor Überzeugung: "Man glaubt immer an sich."
Dass die Spatzen mit 14 Punkten aus sieben Spielen in die Saison gestartet sind, hätten "uns nicht jeder zugetraut". Fakt ist aber, dass zum zweiten Mal in Folge ein Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest für Furore in der 3. Liga sorgt. Nach der SV Elversberg, die als amtierender Drittliga-Meister den Durchmarsch schaffte, stellt nun auch der SSV Ulm die Liga auf den Kopf. "Jetzt ist es so, wie es ist und wir sind natürlich froh", freute sich Chessa über den unerwarteten Erfolg. "Wir versuchen jedes Spiel zu etwas Besonderem zu machen."
Auf den Spuren von Elversberg
Das ist den Spatzen bislang hervorragend gelungen. Zum zweiten Mal schnürte Chessa einen Doppelpack, schnibbelte am Sonntag einen Freistoß frech durch zwei (!) Essener Mauern hindurch. Das Glück, dass der Standard durch einen abgefälschten Ball zum 1:0 führte, hatte sich der SSV erarbeitet. "Es war ein richtig schwieriges Spiel gegen eine richtig starke Mannschaft", fasste Cheftrainer Thomas Wörle zusammen. Den Spatzen gelang es jedoch, den Rot-Weissen über weite Strecken die vorhandene Qualität am Ball zu nehmen. "Sie kamen selten in ihre gewohnten Muster", sah Wörle, dass der Plan aufging.
So belohnten sich die Ulmer schließlich durch den Treffer von Chessa, ehe der Rechtsaußen in der Schlussphase nachlegte. "Wir wussten, dass noch eine Menge auf uns zukommen würde", lehnte sich Wörle schon in der Halbzeitpause nicht zurück. So kam es schließlich auch mit dem Essener Anschlusstreffer durch Ex-Spieler Vinko Sapina, der die Ulmer im Nachgang als den "bisher stärksten Gegner in dieser Saison" bezeichnete. "Hinten heraus wurde es schon turbulent, da haben sich die Ereignisse überschlagen", fand der SSV-Coach. Doch der Schlüssel des Spiels lag in der Ulmer Verteidigung. So holten die Spatzen "nicht erwartete drei Punkte" gegen RWE, wodurch Ulm nun weiter auf den Fußspuren von Elversberg unterwegs zu sein scheint. Ob die Serie weitergeht, wird sich nächsten Samstag in Ingolstadt zeigen.