Ulm ist aufgestiegen – Jahn, SGD, Bielefeld und 1860 verlieren

Der SSV Ulm 1846 steht als erster Aufsteiger in die 2. Liga fest. Mit einem 2:0-Sieg über Viktoria Köln machte der SSV den Durchmarsch perfekt und sicherte sich zudem vorzeitig den Meistertitel, weil Regensburg bei Freiburg II mit 1:3 unterlag. Auch Dresden patzte gegen Verl erneut (0:1). Zudem müssen Bielefeld nach einem späten Schock gegen Aue (0:1) sowie 1860 München (1:2 gegen Dortmund II) weiter auf die endgültige Rettung warten. 

Ulm 2:0 Köln: SSV macht Aufstieg nach Pause perfekt

Für den Aufsteiger gab es am Samstag nach zuletzt fünf Siegen in Serie nur ein einziges Ziel: wieder aufsteigen. Mit einem Sieg gegen Viktoria Köln wäre dieser fix. Beinahe glückte dem SSV dabei der Start nach Maß. Nach einem starken Ball von Stoll brach Chessa durch und schloss im Fallen ab, doch konnte Köln-Keeper Voll die Kugel per Fußparade abblocken (2.). Auch in der 7. Spielminute parierte der Kölner dann nach Solo gegen Scienza ähnlich sehenswert. Immer wieder wurden die Ulmer nach schnellen Tempowechseln gefährlich. Wieder kam Chessa nach guter Kombination aus spitzem Winkel zum Abschluss, doch abermals konnte Voll sich auszeichnen (25.). Nicht eingreifen musste der Torhüter nach einem Sololauf von Strompf, der das Leder schlussendlich ganz, ganz knapp am Kölner Tor vorbei jagte. Wenige Sekunden vor der Pause versuchte Ulms Brandt sich dann nochmals aus der Distanz, doch wie so häufig stand Voll einem Treffer im Wege. So blieb es beim Pausenpfiff torlos.

Nach eineinhalb Minuten im zweiten Durchgang lag der Ball dann im Viktoria-Netz, doch war kurz zuvor ein Pfiff erfolgt, da SSV-Stürmer Higl seinem Gegenspieler vermeintlich am Fuß getroffen hatte (47.). Den Torschrei hatten viele dann nach 52 Minuten auf den Lippen, als Scienza einen Freistoß wenige Zentimeter am Tor vorbei setzte. Das Tor zur zweiten Liga wurde dann aber kurz darauf geöffnet. Nach einem möglichen Foul von Dietz an Chessa, wobei es unklar blieb, ob der Kölner den Ulmer traf, gab es Strafstoß für den SSV. Scienza schnappte sich den Ball und versenkte wuchtig unten links (59.). Die letzten Zweifel, wo es für Ulm im kommenden Jahr weitergehen wird, erübrigten sich nach 65 Minuten. Ein Solo von Brandt konnte nicht gestoppt werden, sodass dieser in den Strafraum einzig und aus 13 Metern ins kurze Eck zum 2:0 einschoss. Auch Keeper Ortag durfte sich noch auszeichnen und einen Kopfball von Dietz parieren (71.). Danach war der Blick klar auf den Schlusspfiff gerichtet. Während die Auswechselbank bereits mit Bier beschäftigt war, parierte Ortag in der Nachspielzeit abermals (90.+2.). Dann war Schluss. Der SSV konnte nach dem sechsten Sieg in Folge den Aufstieg feiern, während Köln auf Platz 13 fällt.

Freiburg 3:1 Regensburg: Jahn patzt und könnte Platz 2 verlieren

'Bloß nicht ausrutschen!' war wohl die Devise beim SSV Jahn Regensburg vor dem Spiel bei den abgestiegenen Freiburgern, drückt Preußen Münster auf Platz 3 doch mittlerweile bedenklich. Dabei startete der Jahn überlegen. Nach zwei Minuten fand Schönfelder den Kopf von Breuning, dessen Kopfball jedoch in den Armen von Sauter landete. Danach folgte gähnende spielerische Leere. Zunächst scheiterte Kother nach Flanke von Ganaus per Kopf und setzte den Ball am Kasten vorbei (13.), ehe ein Distanzschuss von Faber abgefälscht werden konnte und so ebenfalls am Gehäuse vorbei flog (21.). Von den Freiburgern kam eigentlich wenig – ehe dann der Treffer aus dem Nichts fiel. Ambros bekam zu viel Raum und nutzte diesen für eine starke scharfe Hereingabe auf Lungwitz, welcher wuchtig abzog und ins kurze Eck zum Freiburger 1:0 traf (37.). Von diesem Schock erholte sich der Jahn erstmal nicht mehr, sodass es mit dem Rückstand in die Pause ging.

Der Jahn wollte nach dem Seitenwechsel direkt die Wiedergutmachung. Nach einem Eckball kam Breuning nach einer Verlängerung von Ganaus an die Kugel, verfehlte dann aus spitzem Winkel allerdings (49.). Gut zehn Minuten später dann die Erlösung. Ein Eckball von Kother fand am Fünfer Viet, der mit perfekter Technik zum 1:1 einnickte (58.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später flog eine Ecke wieder gefährlich in die Mitte, doch verfehlte Schönfelder am Ende deutlich. Freiburg blieb aber eiskalt und nutzte wieder die beste Chance. Nach einem tollen Ball von Keeper Sauter setzte sich Manzambi gegen drei Gegenspieler durch und traf maßgenau zum 2:1 für die abgestiegenen Freiburger (77.). Der Jahn lief nun nochmal an, doch wirkte etwas zügellos. Stattdessen sollte es noch dicker kommen: In der 89. Minute nutzte der SCF die Regensburger Unordnung, indem Marino ungestört von der Strafraumkante abschließen und zum 3:1 treffen konnte. Hein schloss auf der Gegenseite infolge einer Ecke nochmals ab, der Schuss flog aber abgefälscht am Kasten vorbei (90.). Ein Treffer fiel nicht mehr. Der Jahn lässt somit abermals Federn und könnte Platz 2 am Sonntag an Münster verlieren.

Dresden 0:1 Verl: SGD verliert Aufstieg endgültig aus dem Blick

Dynamo brauchte im Heimdebüt des neugebildeten Trainertrios Scholz, Kirsten und Weiße gegen den SC Verl dringend einen Sieg, um weiter oben dranzubleiben. Die Dresdner starteten auch überlegen. Nach einer frühen Ablage von Kutschke verzog Zimmerschied jedoch deutlich (4.). Es war aber gleich Temperament im Spiel. So gerieten Kutschke und Mikic schnell aneinander. Nach einem kurzen Tête-à-Tête sah der Dresdner Gelb (7.). Auch spielerisch tonangebend blieb Dynamo. Nach frühem Ballgewinn verlängerte Kutschke auf Zimmerschied, der in der 16. Minute am Aluminium scheiterte. Aus dem Nichts dann der Schock: Nach einer Flanke von Otto stand Lokotsch im Zentrum viel zu frei und köpfte zum Verler 1:0 ein (21.). Wenige Sekunden später musste Broll nach einem Distanzschuss von Nadj retten (23.). Die Sachsen brauchten ein wenig, um den Rückschlag zu verdauen. Nach einer halben Stunde kam Meißner mal zu einem Abschluss, den er aber in die Arme von Unbehaun setzte. Kurz vor der Pause sollten Kutschke und nochmals Meißner geblockt werden (41.). Unter Pfiffen des Publikums ging es dann mit dem Rückstand Richtung Katakomben.

Doch auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel am Gesamteindruck. Zwar machten die Hausherren das Spiel, gewannen früh die Bälle und waren aktiver, doch fehlte am Ende das letzte Quäntchen, sodass keine Chancen heraussprangen. So wurde auch das Publikum immer nervöser. Kurz vor dem Stundenmarker eröffnete sich der SGD dann aber doch die Chance: Nach einer Hereingabe von Zimmerschied schoss Kutschke zu zentral, sodass Unbehaun rettete (59.). Immer wieder kamen die Gastgeber zu Ecken, die mehr oder minder gefährlich wurden. Am nächsten kamen die Dresdner dem Ausgleich dabei nach 71 Minuten, als ein Kopfball von Meißner aufs Verler Tor geflogen kam, wo Unbehaun gerade noch so auf der Linie parierte. Den Nachschuss brachte Will dann nicht über ebendiese. Vom gastierenden Sportclub kam indes wenig, konzentrierte er sich doch sehr aufs Verteidigen. Dies gelang am Ende vorzüglich. Dynamo konnte nicht mehr zurückkommen. Den Dresdnern fehlen als Fünfter mittlerweile fünf Zähler auf den Dritten, sodass der Aufstieg endgültig kein Thema mehr ist. Schon am Sonntag könnte die Tür auch rechnerisch zu sein. Verl hingegen hat den Klassenerhalt nun auch endgültig sicher.

1860 1:2 BVB: Löwen müssen weiter zittern

1860 München kämpfte am drittletzten Spieltag noch darum, endlich Planungssicherheit für die 3. Liga zu haben. Ein Sieg würde bei fünf Zählern Vorsprung einen großen Schritt bedeuten. Diese Planungen erhielten einen frühen Rückschlag. Nach einem Steckpass von Eberwein drehte sich Pohlmann gekonnt um Gegenspieler Rieder herum und erzielte wuchtig das 1:0 für den BVB II (4.). Es blieb auch danach beim schwarz-gelben Sturmlauf. TSV-Keeper Hiller konnte einen Freistoßflanke von Pohlmann nach sechs Minuten gerade noch so an die Latte lenken. Dann aber standen die Münchner besser und kamen selbst ins Spiel. Mit der ersten größeren Chance folgte der Ausgleich. Nach einem schnellen Einwurf von Lakenmacher setzte sich Ouro-Tagba durch und versenkte die Kugel im kurzen Eck (28.). Die Sechzger wollten die Partie nun drehen, doch parierte Lotka nach einem Kopfball von Schröter nach 31 Minuten stark. Nach einer Ecke versuchte es auch Reinthaler per Kopf, zielte jedoch zu hoch (38.). So blieb es bei zwei gerecht verteilten Treffern zum Pausenpfiff.

Die zweite Halbzeit begann dann wie zuvor auch die erste. Erneut konnte Dortmunds Pohlmann im 1860-Sechzehner freigespielt werden, wo dieser sich erneut durchsetzte und im Fallen zum 2:1 unter das Tordach einnetzte (50.). Die Münchner Löwen versuchten nun selbst wieder aktiv zu werden. So kam Zwarts relativ unverhofft zu einem freien Abschluss, den der Angreifer aber klar am Tor vorbei setzte (59.). Ansonsten kam nicht viel. Dass es für 1860 noch darum ging, den Klassenerhalt einzutüten, war nicht unbedingt erkenntlich. Stattdessen sahen die Zuschauer einen etwas lauen Sommerkick, was das Publikum mit "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Gesängen in der Schlussphase quittierte. Doch auch dies zeigte keine Wirkung mehr. Stattdessen kam Bueno in der Nachspielzeit nach einem Konter nochmal zu einem Abschluss, der ins Außennetz ging (90.+1.). 1860 verpasst damit einen wichtigen Sprung Richtung Klassenerhalt, bleibt als 14. aber vorerst fünf Punkte vor den Abstiegsrängen.

Aue 1:0 Bielefeld: DSC-Rettung vertagt

In Aue ging es für die Arminia darum, mit einem Auswärtssieg dem Klassenerhalt ein großes Stück näher zu kommen. Die Partie begann verhalten. Ein erster Kopfball von Bielefelds Mizuta landete in den Armen von Männel (7.). Gefährlicher wurde es bei einem Schuss von Özkan, der gut in die Mitte zog und dann aufs kurze Eck abschloss, doch wieder rettete der Auer Schlussmann (15.). Auf der Gegenseite versuchte sich Danhof aus 15 Metern nach 18 Minuten, doch auch Kersken parierte. Danach flachte die Partie wieder ab. Seitz versuchte es nach einem Bielefelder Ballverlust aus der Distanz, jagte das Leder allerdings deutlich über den Kasten (32.). Das Geschehen spielte sich hauptsächlich rund um die Mittellinie ab. Wenig verwunderlich ging es dann auch torlos für die fünfzehnminütige Pause in die Kabinen.

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte dann dem DSC. Nach einem langen Ball legte Mizuta ab für Corboz, der zu überrascht war und das Leder schlussendlich am Elfmeterpunkt verlor (47.). Noch enger wurde es bei einem Schuss von Putaro, der von Wörl nach einem Ballgewinn gegen Stefaniak eingesetzt werden konnte, den Männel aber gerade so um den Pfosten lenken konnte (60.). Der FCE machte nicht viel, traf aber dennoch spät zur Führung. Stefaniak brachte einen Freistoß scharf ins Zentrum, wo sich Schikora durchsetzen und zum 1:0 für die Veilchen treffen konnte (76.). Arminia lief nun wütend an. Mizuta nahm einen langen Ball gut an und schloss aus dem Drehen ab, verfehlte allerdings (78.). Kurz vor dem Schluss wurde es dann nochmal wild. Erst stellte sich die Frage nach einem Kopfball von Majetschak, ob die Kugel die Linie bereits passierte, ehe ein Treffer von Bielefeld wegen Abseits im Gegenzug aberkannt wurde (87.). So blieb es am Ende beim Auer 1:0, was bedeutete, dass die Ostwestfalen weiter um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Als 15. der Tabelle sind es lediglich vier Zähler Vorsprung. Aue erklimmt Rang 6.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button