Ulm vor vorentscheidendem Topspiel? "Sind der Herausforderer"
Am späten Sonntagabend (19:30 Uhr) wird der SSV Ulm 1846 als Spitzenreiter das nächste absolute Topspiel bestreiten, wenn mit Jahn Regensburg der Tabellenzweite im Donaustadion gastiert. Die Favoritenrolle schiebt Trainer Thomas Wörle aber von seiner Mannschaft.
"Ultimative Topspiel"
Schon am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg über Preußen Münster konnte der SSV seine Position im Kampf um den Aufstieg mehr als nur stärken. In der Pole Position geht es in die letzten fünf Spiele, sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 3. Klar, dass der Sieger im Duell Erster gegen Zweiter am Sonntag mit den konkreteren Planungen für die 2. Liga anfangen dürfte. Die Favoritenrolle schob Trainer Wörle dennoch dem Gegner aus Regensburg zu: "Ich glaube, das liegt auf der Hand. Wir spielen gegen einen Gegner, der sechs Jahre in der zweiten Liga verbracht hat und als Topfavorit in die Saison ging", zeigte der 43-Jährige auf. Zwar habe der Jahn einen "personellen Umbruch" durchmachen müssen, dies aber "super" gemeistert.
"Wir sind der Herausforderer", stellte er klar, in diesem "ultimativen Topspiel." Personell kann der Coach der Spatzen dabei aus den Vollen schöpfen. Umso erfreulicher, dass auch die zweite Reihe im Landespokal gegen die Stuttgarter Kickers (2:0) zuletzt glänzen konnte. "Da habe ich mich sehr gefreut", strahlte der Coach, da "die, die hinten dran sind, gezeigt haben, dass sie eigentlich gar nicht so hinten dran sind". Trotzdem werde er auf vielen Positionen wieder 'zurück rotieren'. "Eingespieltheit" sei in solch wichtigen Spielen ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Noch kein Gedanke an den Durchmarsch
Dabei müsse jeder Spieler an sein absolutes Limit gehen. "Es muss sehr viel erarbeitet werden. Das geht nur mit der Bereitschaft, an die Grenze zu gehen. Sonst haben wir gegen diesen Gegner keine Chance." Dies habe bereits das Hinspiel aufgezeigt, in dem der Aufsteiger "chancenlos" gewesen sei und mit 0:2 verlor. Der teilweise schmale Grat zwischen Vorfreude und Überdrehen stelle dabei indes keine Gefahr dar. Dies habe der Erfolgscoach "nicht ein einziges Mal vernommen". Auch im Spiel gegen Preußen Münster am vergangenen Wochenende wirkte sein Team in der Tat einfach abgezockter.
Gefordert seien aber auch die Fans. Es brauche einen "Mix aus dem, was unten auf dem Platz passiert, und oben auf den Rängen". Auch die Aussicht, die Vorentscheidung schaffen zu können, sorge nicht für ungewollte Ablenkung. Bevor sich in solche Planungen begeben werden kann, sollen lieber "Aufgaben aus der Gegenwart" gelöst werden. "Der Fokus liegt auf dem Hier und Jetzt", stellte Wörle unmissverständlich klar. Und auch wenn dieser Matchball nicht verwandelt werden sollte, wirkte der Übungsleiter nicht so, als würde eine Welt zusammenbrechen. "Dass wir da fünf Spieltage vor Schluss dabei sind, ist einfach überragend", strahlte Wörle übers ganze Gesicht.