Ulmer Pleite nach Drama: "Haben uns Spiel wegnehmen lassen"
Die Fans feierten den SSV Ulm in ihrer Kurve wie nach einem Sieg. Doch nach Jubel, Trubel, Heiterkeit war bei den Schwaben nach dem dramatischen 2:3 im Aufsteigerduell bei der SpVgg Unterhaching so recht niemandem zumute.
"Brutal und schmerzhaft"
Verständlicherweise hatten zwei verspielte Führungen und der buchstäbliche K.o.-Schlag in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Gästen die Laune völlig verhagelt. "Das ist brutal", kommentierte Kapitän Johannes Reichert am "MagentaSport"-Mikrofon die erste Niederlage der Spatzen nach dem Aufstieg: "Das ist sehr ärgerlich und eine sehr schmerzhafte Niederlage." Tatsächlich durfte sein Team nach dem 1:0 durch ein Eigentor der Platzherren (11.) und der neuerlichen Führung durch Reicherts verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs bis in die Schlussphase der Begegnung hinein auf den ersten Saisonsieg hoffen.
Doch dem immer weiter anwachsenden Druck der Münchner Vorstädter hatte die Mannschaft von Ulms Trainer Thomas Wörle letztlich nicht mehr genug entgegenzusetzen, um nach Hachings abermaligem Ausgleich wenigstens noch einen Punkt über die Zeit zu bringen. "Wir bekommen es nicht über die Zeit und sind zu passiv geworden. Dadurch haben wir uns hintenraus das Spiel wegnehmen lassen“, analysierte Reichert mangelnde Konzentration und Konsequenz als entscheidende Manko seiner Mannschaft.
"Müssen schnell lernen"
Auch Wörle beklagte Fehler in der Crunchtime. "Da haben wir das Spiel mit dem Ball ein Stück weit aufgegeben", konstatierte der Coach. Viel Zeit zur Aufarbeitung von Versäumnissen, zu denen für Wörle wie Reichert auch ungenutzte Kontergelegenheiten gehörten ("Hatten Räume und hätten den Deckel draufmachen können“), bleibt allerdings bis zum nächsten Spiel am Dienstag gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld nicht. Dennoch will Wörle an den Mängeln arbeiten: "Wir müssen schnell lernen. Wir haben wieder gemerkt, dass die Wucht des Gegners in der Box enorm groß ist. Aber wir besprechen das und greifen dann gegen Bielefeld wieder an."