"Um Welten besser": Derstroff mit neuer Armschiene angriffslustig

In welcher Verfassung geht der Hallesche FC in den Endspurt der Saison? Symbolbild der Situation könnte Julian Derstroff werden. Der Flügelspieler ließ sich eine neue Schiene anfertigen, um in den letzten Spielen wieder durchzustarten und die Saalestädter in ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Der erste Schritt soll am Betzenberg gelingen.
"Viel angenehmer"
Vorne harmlos, hinten anfällig – wirklich überzeugend trat der Hallesche FC in diesem Kalenderjahr noch nicht auf. Das gilt auch für Julian Derstroff, der in dieser Zeit nur noch zwei Treffer erzielte und keinen vorbereitete. Insgesamt steht der 29-Jährige mit sieben Toren aber direkt hinter Torjäger Terrence Boyd, auch auf ihn wird es daher im Endspurt ankommen. Mit diesem Wissen ließ sich Derstroff eine neue Armschiene anfertigen, um sich nicht weiter vom Handwurzelbruch beeinträchtigen zu lassen. "Sie ist um Welten besser als die alte Schiene, und viel angenehmer zu tragen", erklärt der 29-Jährige gegen der "Bild". Am Samstag geht es dafür nach Kaiserslautern – seine Heimat.
"Meine Familie lebt noch da, und meine Freunde sind seit jeher Fans. Ich würde lügen, wenn ich sage, da ist nichts", gestand Derstroff ein, der selbst von 2002 bis 2011 bei den Roten Teufeln zunächst die Jugendmannschaften durchlief – und anschließend sein Bundesliga-Debüt gegen Bayern München feierte. Freundschaften gibt es am Samstag nicht, Derstroff will wieder scoren: "Ich hoffe, dass es trotz Schiene erfolgreich sein wird." Erst anschließend würde er dem FCK die Daumen drücken.
Kein Sieg am Betzenberg
Denn der HFC braucht die Punkte gleichermaßen. Aus zehn Rückrunden-Spielen holten die Saalestädter nur zehn Zähler. Lediglich drei Teams schossen weniger Tore, als die Hallenser mit neun Buden. Nur vier Teams kassierten mehr Gegentore, als die HFC-Abwehrkette mit ihren 16 Gegentreffern. Ein Umstand, an dem Derstroff mit besserem Körpergefühl werkeln will: "In den 90 Minuten zählt keine Melancholie." Der direkte Vergleich ist nahezu ausgeglichen, am Betzenberg konnten die Hallenser jedoch noch nie gewinnen.