"Unfassbare Story": Schmidt-Tränen nach emotionalem Comeback

Die neue Drittliga-Saison ist gerade mal ein Spiel alt und hat mit dem Siegtreffer von Saarbrückens Patrick Schmidt bei seinem Comeback nach zehn Monaten direkt die erste große Story geliefert. Nach Spielende wurde der Stürmer von seinen Emotionen übermannt.

"Irgendwie gar nicht zu begreifen"

Es lief die 71. Minute. Schmidt war gerade fünf Minuten und 24 Sekunden auf dem Platz, als er eine Flanke von Rizzuto mit dem Kopf unhaltbar im Tor unterbrachte. Der 30-Jährige jubelte kurz, ging dann zu Boden, hielt sich die Hände vor das Gesicht, konnte es gar nicht fassen. Nach Spielende, als der Sieg zum Auftakt durch seinen Treffer feststand, dasselbe Bild. Als Schmidt dann von jedem einzelnen Spieler umarmt wurde, hatte er sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. "Mich hat es einfach nur übermannt", sagte der Stürmer im "MagentaSport"-Interview und sprach von einer "unfassbaren Story".

Schließlich war es zehn Monate, nachdem er sich am 17. September 2023 beim Spiel in Unterhaching das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte, sein erstes Pflichtspiel, in dem er durch seinen Treffer direkt zum Matchwinner avancierte. "Wir haben im selben Hotel übernachtet wie damals. Da dachte ich schon: Das ist irgendwie ein schlechter Spielfilm." Dieses Mal jedoch mit Happy-End. "Ich komme rein, mach das entscheidende Tor – das ist irgendwie gar nicht zu begreifen. Das fällt mir auch echt schwer … sorry", brach Schmidt unter Tränen kurz ab. "Elf Monate, genau für diesen Moment habe ich gearbeitet, hatte ihn immer vor Augen. Viele haben mich abgeschrieben, aber jetzt bin ich wieder da."

"Vielleicht soll sich so der Kreis schließen"

Während der langen Leidenszeit habe er immer versucht, positiv zu bleiben. "Vielleicht soll sich so der Kreis schließen. Wo das Ganze vor zehn Monaten angefangen hat, hört es heute auf – beziehungsweise beginnt wieder neu." Beim Tor habe sich seine große Stärke gezeigt: "Ich bin nicht der große Fußballer, habe nicht viele Ballkontakte im Spiel. Aber was ich einfach kann: mit einem Kontakt abzuschließen." Die Flanke sei "perfekt reingekommen", da hat alles gepasst." Schmidt dankte aber nicht nur Rizzuto für die Vorbereitung, sondern der ganzen Mannschaft: "Sie haben mich von Anfang an getragen." Ein "Riesendankeschön" richtete er zudem an seinen engsten Kreis: "Sie haben mir immer das Gefühl geben, genau wie ich von dieser Rückkehr überzeugt zu sein."

Trainer Rüdiger Ziehl wertete das Comeback des 31-Jährigen als "Belohnung für harte Arbeit", nachdem er schon während der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht habe. "Besser kann man es nicht erträumen und wünschen." Aufgrund der zweiten Halbzeit sprach Ziehl von einem verdienten Sieg "gegen einen starken Gegner". Besser gehe es zum Auftakt nicht. "Von daher sind wir hochzufrieden." Für den Moment sei das "schön", gleichzeitig blickte Ziehl schon auf den kommenden Spieltag, wenn mit dem SV Sandhausen "wieder ein schwerer Gegner wartet". Doch wohl dem, der jemanden wie Patrick Schmidt von der Bank bringen kann.

   

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