"Unglaublich gut": SpVgg Bayreuth feiert den Aufstieg in die 3. Liga

Nach 32 Jahren ist die SpVgg Bayreuth zurück im Profifußball. Nachdem der Aufstieg in die 3. Liga am Freitagabend durch eine Niederlage von Bayern II auf dem Sofa perfekt gemacht worden war, feierte die Altstadt ihre Helden am Samstag ausgiebig.

Bester Meister der Geschichte

Als Schiedsrichter Andreas Hummel das Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg (2:1) vor 4.067 Zuschauern abpfiff, gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Hunderte Fans stürmten den Rasen und feierten mit den Spielern – Bierduschen inklusive. "Nach so einer langen Saison haben wir es uns einfach verdient", befand Dennis Lippert im "BR"-Interview. "Wir waren wahnsinnig in dieser Saison."

Die Zahlen belegen das: 93 Punkte, 101 Tore, nur vier Niederlagen und auswärts ungeschlagen. "Niemals zuvor seit Gründung der Regionalliga Bayern vor zehn Jahren gab es einen Meister, der mit solch einer Punktzahl ans Ziel seiner Träume gelangt ist", so Rainer Koch, Präsident des Bayrischen Fußballverbandes.

Die Schale bekam das Team bereits vor dem Spiel übergeben.

32 Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wird in der "Oldschdod" künftig wieder Profifußball gespielt. Zudem wird der Klub als bayrischer Amateurmeister auch im DFB-Pokal vertreten sein. Trainer Timo Rost verspürte nach Abpfiff "Freude pur" und lobte: "Wie die Mannschaft gespielt hat, war einfach mega und unglaublich gut. Wir sind hochverdient aufgestiegen."

Was wird aus Rost?

Ob der Erfolgscoach allerdings auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. Zwar hat sich sein Vertrag durch den Aufstieg automatisch verlängert, doch angeblich soll er sich bereits mit Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue einig sein. Wie es nun weitergeht, wollte der frühere Bundesliga-Spieler am Samstag noch nicht verraten: "Heute wird gefeiert, nächste Woche treffen wir eine Entscheidung."

Geschäftsführer Wolfgang Gruber berichtete im "BR" von "offenen Gesprächen" mit dem 43-Jährigen und betonte: "Egal, wie er sich entscheidet – da bleibt einfach nur Dankbarkeit. Wir haben zueinander gefunden zu einer echten Freundschaft." Als Rost im September 2018 übernahm, war Bayreuth Schlusslicht in der Regionalliga Bayern. Gemeinsam mit den Verantwortlichen stellte er einen Drei-Jahres-Plan auf, an dessen Ende der Aufstieg stehen sollte. "Das ist perfekt aufgegangen", so Gruber.

IMAGO

"Die Mannschaft ist drittligatauglich"

Für die erste Profisaison seit 1989/90 sieht Bayreuths Geschäftsführer den Klub gerüstet: "Die Mannschaft ist drittligatauglich, davon bin ich überzeugt." Vor allem Ex-1860-Stürmer Markus Ziereis ragt mit 20 Toren in 31 Spielen heraus. Topscorer ist Alexander Nollenberger mit 14 Treffern und 14 Vorlagen. Und Torhüter Sebastian Kolbe blieb 16 Mal zu Null. "Natürlich brauchen wir drei, vier Verstärkungen. Aber wer so die Regionalliga bestreiten kann, muss keine Angst vor der Zukunft haben, auch wenn uns klar ist, dass das ein Quantensprung ist", so Gruber.

Die Lizenzauflagen des DFB könne die Spielvereinigung erfüllen – auch dank der Stadt: "Die Stadt Bayreuth steht voll hinter uns, nur so ist Leistungssport heute noch für Vereine ohne große Mäzene darstellbar." Unter anderem das Hans-Walter-Wild-Stadion muss im Hinblick auf die Rasenheizung und das Flutlicht noch an Drittliga-Bedingungen angepasst werden. Doch bevor die Bagger anrollen, wurde am Samstagabend erstmal ausgiebig gefeiert. Mit einem offenen Truck ging es eine Stunde lang durch die Stadt, ehe die Party am Marktplatz so richtig losging – mit einer Humba, Gesängen und allem, was sonst noch dazu gehört. Die Oldschdod ist wieder da – und will bleiben.

   

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