"Uns bleibt nichts anderes übrig": SVM will weiter nach vorne blicken
Pünktlich zum Derby überraschte SVM-Cheftrainer Ernst Middendorp mit Kapitän Luka Tankulic in der Startelf. Trotzdem brauchten die Emsländer an der Bremer Brücke von Osnabrück lange, um in die Partie zu finden. Am Ende stand ein 2:2-Remis auf dem Papier, das keiner Mannschaft weiterhalf. Middendorp war nicht zufrieden.
"Verbuchen den Punkt als Erfolg"
Der Abgesang auf den SV Meppen war bereits eingeläutet, als sich die Emsländer plötzlich als Favoritenschreck im Endspurt erwiesen und drei Siege in Folge – zum Teil gegen die Topteams – holten. Auch beim VfL Osnabrück gab es einen Punktgewinn, wodurch der SVM nun zehn Zähler in vier Spielen verbuchte. "Unter anderen Voraussetzungen hätte man sich wahrscheinlich gefreut", erklärte SVM-Kapitän Luka Tankulic am Mikrofon von "MagentaSport". Überraschend stand der 31-Jährige für Marius Kleinsorge in der Startelf, der wiederum nach einem Tor und einer Vorlage gegen Essen über 90 Minuten auf der Bank saß.
"Es war ein unfassbares Gefühl, heute wieder auf dem Rasen stehen zu dürfen. Ich habe mich riesig gefreut", führte Tankulic seine Gedanken zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison nach langer Verletzungspause aus. Nicht ohne Selbstkritik: "Ich stand manchmal ein bisschen da, wo ich nicht hin sollte. Der Kopf wollte mehr, als die Füße gemacht haben." Normalerweise würde der 31-Jährige darüber wohl schmunzeln, doch angesichts der bedrohlichen Situation im Emsland fehlte dem Offensivspieler die letzte Freude. Auch Tankulic war klar: "Wir verbuchen den Punkt als Erfolg und geben nicht auf. Uns bleibt nichts anderes übrig."
Middendorp kritisiert
Zwischenzeitlich konnte der SVM den Rückstand auf das rettende Ufer zwar per Führung auf zwei Punkte verkürzen, doch durch das letztendliche Remis bleibt der Abstand bei vier Zählern und elf Toren. Am kommenden Wochenende könnten die Lichter im Emsland endgültig ausgehen, sollte Halle am Samstag gegen Essen gewinnen. "Wir nehmen alles mit, was kommt. Heute hätten wir uns gewünscht, drei Punkte zu holen. Die hätten wir auch gebraucht. Und ich glaube, aufgrund der zweiten Hälfte, hätten wir es irgendwo verdient gehabt", appellierte Tankulic an die kämpferische Willensleistung, die durchaus für eine Steigerung im Spiel der Meppener sorgte.
Zufrieden war Cheftrainer Ernst Middendorp insgesamt aber nicht. "In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden, hatten große Schwierigkeiten in der Zuordnung. Das war in vielen Situationen einfach vogelwild", kritisierte der 64-Jährige, dem vor allem der schnelle Ausgleichstreffer in der zweiten Halbzeit missfiel. "Das Tor fiel einfach zu schnell. Das kann man auch verhindern, da brauchen wir nicht zu diskutieren. Das muss man sich nicht in der Weise fangen", so Middendorp. Zwar habe er sich bei Tankulic nach Absprache mit dem Spieler zum Teil über die medizinische Abteilung hinweggesetzt, um die schlagkräftigste Mannschaft aufzubieten, doch bei vielen Akteuren des SVM reichte es aufgrund verschiedener Gründe nicht für 90 Minuten. "Unter dem Strich muss man mit den Möglichkeiten und Ressourcen, die wir hier eingebracht haben, glücklich sein, ein 2:2 erzielt zu haben", erklärte der Cheftrainer. Reichen wird das im Abstiegskampf wohl nicht mehr.