"Uns wird alles abverlangt": MSV-Trainer Dotchev bremst Euphorie

Mit dem Wechsel zu Trainer Pavel Dotchev kam auch der Erfolg beim MSV Duisburg zurück. Zuletzt gab es drei Siege in Serie. Am heutigen Mittwoch (17 Uhr) steht nun das Nachholspiel beim 1. FC Saarbrücken an. Es ist die zweite von drei Partien binnen sechs Tagen. Welches Problem das für Dotchev mit sich bringt.
"Gegner nicht an die Wand gespielt"
Die gute Laune kehrt Stück für Stück beim MSV Duisburg zurück. Die Stimmung im gesamten Team sei momentan "sehr gut", berichtete Pavel Dotchev auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim 1. FC Saarbrücken. Klar, schließlich holten die Zebras gegen die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller drei Siege am Stück, besiegte den VfB Lübeck (3:1), die SpVgg Unterhaching und den KFC Uerdingen (jeweils 2:1). Doch der Trainer-Routinier mahnte im gleichem Atemzug, man müsse weiterhin "sehr fokussiert sein".
Denn dass der MSV durch den Erfolgslauf die Abstiegsplätze verlassen hat, bringt Dotchev nicht dazu, euphorisch zu sein. In der Tabelle habe sich noch nicht viel getan, die Mannschaft sei weiterhin in einem Bereich, "in dem man viel nach unten gucken muss". Zudem ist dem Deutsch-Bulgaren nicht entgangen, dass die jüngsten Erfolge "Arbeitssiege" waren. Es habe kein Spiel gegeben, "bei dem ich sage, dass wir dominant waren und den Gegner an die Wand gespielt haben". Immerhin sei zuletzt gegen Uerdingen "eine gewisse Steigerungen zu erkennen" gewesen. Im Vergleich zum Duell gegen Unterhaching waren seine Spieler aktiver. "Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurden wir. Die letzten 15 Minuten nehme ich da aber raus, Uerdingen hatte nichts mehr zu verlieren, agierte mit langen Bällen. Das ist schwer zu verteidigen."
Kaum Zeit für Training
Nun treffen die Meidericher unter Dotchev mit Saarbrücken das erste Mal auf ein "Spitzenteam", wie der 55-Jährige den Gegner einstuft. "Sie spielen immer sehr dominant, pressen früh und hoch", hebt er eine der Stärken der Saarländer hervor. Zwischen dem Mittelfeld und den Außen gebe es immer wieder Rotationen im Spiel, "sie sind sehr variabel". Deshalb müssten die Gäste "eine gute Kommunikation auf dem Platz haben". Zudem sei der FCS, der zuletzt ebenfalls drei Siege in Serie einfahren konnte, noch aus dem Aufstiegsjahr gut eingespielt. "Uns wird alles abverlangt", so Dotchev.
Trotz der erfolgreichen Ausbeute nagt die schwache Verteidigung von Standardsituationen an Dotchev. Gegen Uerdingen gab es nach einer Ecke den frühen Rückstand. "Das war schlecht verteidigt", kritisierte der Trainer. "Das Gegentore fiel zu einfach." Doch vor dem Spiel am Mittwoch bleibt kaum Zeit, sich dieses Themas noch einmal gründlich anzunehmen. Es fehlt schlicht die Zeit. Sonntag war das Spiel gegen den KFC, bereits am Dienstag fuhren die zwei Busse Richtung französischer Grenze. "Die Woche haben wir mehr Spiele als Trainingseinheiten, ich kann nichts mit der Mannschaft machen", erklärte Dotchev das Problem. Dennoch werde die ungenügende Verteidigung bei ruhenden Bällen noch einmal angesprochen. Weiterhin fehlen werden Stefan Velkov (nach Sprunggelenks-OP), Vincent Vermeij (Innenband) und Niko Bretschneider (Leiste). Auch Wilson Kamavuaka (Rückenbeschwerden) fällt aus.