Unterlassungsklage: FCK geht gegen Wilhelm vor
Der Streit um die neue Investorengruppe beim 1. FC Kaiserslautern erreicht eine neue Eskaltionsstufe. Nachdem Aufsichtsratschef Jörg Wilhelm scharfe Kritik äußerte, antwortet der Verein nun mit einer Unterlassungsklage und droht weitere Konsequenzen an.
"Gegen die Interessen des FCK verstoßen"
Schon unmittelbar nach der Verkündigung am Mittwoch schoss Aufsichtsratschef Jörg Wilhelm gegen die Entscheidung des Gläubigerausschusses, zukünftig auf die regionalen Investoren zu setzen und deren Angebot weiter zu verhandeln: "In 30 Jahren als Anwalt habe ich innerhalb einer Stunde noch nie so viele Lügen gehört", zürnte Wilhelm auf Twitter. Zuvor hatte er für das Angebot aus Dubai geworben, das er zuvor eingeholt hatte. Ruhe, die Beiratssprecher Markus Merk forderte, kehrte somit nicht ein. Doch wie der FCK am Donnerstagabend verkündete, habe Wilhelm "schriftlich eine Unterlassungsaufforderung" zugestellt bekommen. Er solle es fortan unterlassen, ausdrücklich vertrauliche oder vereinsinterne Informationen zu veröffentlichen oder verfügbar zu machen, Funktionsträger zu diskreditieren oder Entscheidungsfindungen zu diffamieren. Das Schreiben gelte dabei als "letztmalige Aufforderung", da Wilhelm "in erheblichem Maße gegen die Interessen des FCK verstoßen" habe.
Ausschlussverfahren möglich
"Es ist unerträglich und respektlos, das zentrale Gremium in einem vorläufigen Insolvenzverfahren öffentlich herabzuwürdigen“, bewertet FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt diesen Schritt. Jörg Wilhelm wurde darüber hinaus darüber informiert, dass sein Amt nicht mehr allzu sicher erscheint. "In einer Sitzung des Aufsichtsrats des FCK e.V. kann in der kommenden Woche bereits darüber beraten und beschlossen werden, Prof. Wilhelm aus seinen Ämtern bei der Management GmbH sowie der KGaA mit sofortiger Wirkung abzuberufen." Zudem könne er auch gänzlich aus dem Verein ausgeschlossen werden. Auch Markus Merk empfindet, dass durch das Vorgehen Wilhelms eine Grenze "bei weitem überschritten" worden sei. Wilhelm ließ bei Twitter wissen: "Ich werde vor weiteren Schritten jetzt zunächst einen renommierten Anwalt beauftragen, der meine Interessen vertritt." Von Ruhe ist der FCK derzeitig weit entfernt.