"Unterschiedliche Ansichten": MSV trennt sich von Sportchef Heskamp

Schlusslicht MSV Duisburg hat weitere Konsequenzen aus dem historisch schlechten Saisonstart mit nur vier Punkten aus neun Spielen gezogen und sich von Sportchef Ralf Heskamp getrennt. Das gaben die Zebras am Sonntagvormittag bekannt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

"Organisatorische Neuausrichtung"

Überraschend kommt das Aus für den 58-Jährigen nicht, bereits unmittelbar nach der Nullnummer gegen Münster am Samstagnachmittag hatte sich die Trennung angedeutet, nachdem Präsident Ingo Wald ein Bekenntnis zu Heskamp vermieden und dieser zudem gegen die Vereinsführung gewettert hatte. "Wir sehen unterschiedliche Gründe in der Bewertung der aktuellen sportlichen Situation und haben damit verbunden auch unterschiedliche Ansichten in der künftigen sportlichen Ausrichtung, um den MSV wieder auf die Erfolgsspur zurück zu bringen", erklärt Wald in einem am Sonntag veröffentlichten Statement des Vereins.

Die "Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit" und die "aktuelle Situation" würden dazu führen, "dass wir eine organisatorische Neuausrichtung des sportlichen Bereichs vornehmen werden", erklärt der MSV-Präsident, der sich aber "ausdrücklich" bei Heskamp für dessen Einsatz bedankt und ihm "gleichermaßen persönlich wie beruflich alles erdenklich Gute" wünscht. Vorerst werden Chefscout Chris Schmoldt und Co-Trainer Branimir Bajic die Aufgaben des 58-Jährigen übernehmen.

Seit April 2022 im Amt

Heskamp hatte den Posten beim MSV Duisburg im April 2022 angetreten und war zuletzt aufgrund seiner Kaderplanung in die Kritik geraten. Dabei ging es unter anderem um die Personalie Moritz Stoppelkamp, dessen Vertrag im Sommer nicht verlängert worden war. "Ein Fehler", wie Wald am Samstag einräumte. Aber auch bei anderen Entscheidungen, etwa den Verpflichtungen von Alexander Esswein und Pascal Köpke, bewies Heskamp kein gutes Händchen, beide sind bislang nicht die erhofften Verstärkungen. Von den Rängen hatte es zuletzt immer wieder "Heskamp raus"-Rufe gegeben, auch am Samstag nach der Nullnummer gegen Münster waren diese zu vernehmen.

Die Trennung vom 58-Jährigen führt nun auch dazu, dass die Entscheidung in der Trainerfrage vertagt wurde. Wie die Zebras am Sonntagvormittag bekanntgaben, wird Interimscoach Engin Vural vorerst weiterhin auf der Bank sitzen und die Mannschaft auf das Spiel gegen die SpVgg Unterhaching am kommenden Samstag vorbereiten. In den nächsten Tagen soll die Situation "neu bewertet" werden, so Wald.

   

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