VAR in der 3. Liga? DFB plant "neuerliche Abwägung"

Während der VAR in der Bundesliga und 2. Liga schon seit einigen Jahren fester Bestandteil ist, war er für die 3. Liga bislang kein Thema. Das könnte sich womöglich bald ändern. So wird sich der DFB des Themas demnächst nochmal annehmen. 

Meinungsbild soll eingeholt werden

59 Mal! So oft lagen die Schiedsrichter laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati in den bisherigen 127 Partien mit ihren Entscheidungen daneben. Auf die Saison hochgerechnet, wären es am Ende 177 Fehlentscheidungen. Ein beachtlicher Wert, der womöglich deutlich niedriger ausfallen würde, wenn es wie in den beiden Bundesligen einen VAR gäbe. Bislang war die Einführung des Videobeweises für die 3. Liga kein Thema, noch im Januar hatte Manuel Hartmann, DFB-Geschäftsführer Spielbetrieb gesagt, dass der Verband derzeit "keinen akuten Handlungsbedarf" sehe.

Nun kommt aber nochmal Bewegung in die Angelegenheit. "Auf Wunsch einzelner Klubs aus der Managertagung der 3. Liga, geäußert im Sommer 2023, beschäftigen sich der DFB und der Ausschuss 3. Liga aktuell mit einer erneuten Aufbereitung der Rahmenbedingungen", teilte der Verband auf Anfrage von liga3-online.de mit. "Auf dieser Grundlage soll eine neuerliche Abwägung für die 3. Liga vorgenommen werden." Geplant sei, im kommenden Frühjahr ein entsprechendes Meinungsbild von den Vereinen einzuholen – nach vorheriger Bewertung durch den Ausschuss 3. Liga.

Vereine müssten Kosten tragen

Klar ist aber: Die Kosten für den VAR – sowohl was die Einführung als auch die Finanzierung unter der Saison angeht – müssten die Klubs tragen. Zudem benötigt es zusätzliche Schiedsrichter, um alle Partien per VAR abdecken zu können. Gleichzeitig müssten in den Stadien auch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. "Das Kamerakonzept in den Übertragungen der 3. Liga beinhaltet deutlich weniger Einstellungen als in der Bundesliga und der 2. Bundesliga", merkt der DFB an. Das erschwere es, strittige Situationen zufriedenstellend einzusehen und aufzulösen. "Die mögliche Folge könnte zusätzliche Diskussionen und eine noch größere Enttäuschung der Betroffenen sowie der Öffentlichkeit sein", gibt der Verband zu bedenken. Der Wunsch nach einem abgespeckten VAR sei schnell geäußert, allerdings hält es der DFB für unwahrscheinlich, dass damit auch eine abgespeckte Erwartungshaltung einhergehen würde.

Gleichwohl sei der VAR "zweifelsohne eine Hilfe für die Schiris", wie diese bestätigen würden. In den Diskussionen müsse aber auch die Frage geklärt werden, ob der VAR überhaupt zur 3. Liga passe. "Die Fans schätzen die 3. Liga für puren, ursprünglichen Fußball, das unmittelbare Erlebnis, als etwas andere Profiliga. Welche Akzeptanz vor diesem Hintergrund eine Einführung des VAR hätte, spielt in der Entscheidungsfindung ebenfalls eine gewichtige Rolle", heißt es aus Frankfurt. Eine kurzfristige Einführung des VAR ist nicht zu erwarten, ausgeschlossen ist die Einführung in den kommenden Jahren aber ebenfalls nicht – wobei gerade die Anpassungen bei der Infrastruktur zum Knackpunkt werden könnten, gehen damit doch zusätzliche Kosten einher.

Videobeweis in der 3. Liga?

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