Verdienter Sieg für den SV Babelsberg – Darmstadt ohne Chance
Babelsberg agierte mit einer sehr kompakten Grundordnung, machte die Räume bei gegnerischem Ballbesitz sehr eng. Selbst Stürmer Müller verfolgte seinen Gegenspieler oftmals bis an die eigene Grundlinie. Bei Ballgewinn versuchten es die Filmstädter meist mit langen Bällen auf die schnellen Müller oder Koc. Darmstadt 98 versuchte über viel Ballbesitz und Spiel über die Außen zum Erfolg zu kommen. Es mangelte den Südhessen jedoch über die gesamte Spieldauer an Kreativität, Schnelligkeit und Präzision. Wenn es einmal schnell ging, wurde der finale Pass meist zu ungenau gespielt oder die Babelsberger Abwehr war auf der Hut. Direkt die zweite klare Chance des Spiels nutzte die Mannschaft von Christian Benbennek – Berzel köpfte in der 30. Spielminute ein. Darmstadt blieb harmlos, erspielte sich keine einzige zwingende Torchance. Nach der Halbzeit waren die „Lilien“ einen Tick engagierter, freilich ohne dabei mehr Torgefahr auszustrahlen.
Lilientrainer Runjaic reagierte und stellte ab der 57. Minute um auf zwei Spitzen: Albayrak sollte Zimmerman in vorderster Front unterstützen, doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht. Babelsberg spielte zunächst genauso weiter, bevor sich das Team der Schwäche des Gegners bewusst wurde und sich im Laufe der zweiten Halbzeit offensiv mehr zutraute. Nach einem Darmstädter Ballverlust im Mittelfeld ging es in der 64. Minute ganz schnell und Koc veredelte einen perfekt vorgetragenen Konter zum 2:0. Danach war das Spiel gelaufen, Darmstadt konnte nichts mehr entgegensetzen. In der Nachspielzeit kassierte Babelsbergs Essig nach einer etwas undurchsichtigen Situation noch die rote Karte. Unter dem Strich steht ein mehr als verdienter Sieg des SV Babelsberg 03 gegen eine sehr schwache Mannschaft aus Darmstadt.
2. Spieltag der Saison 2012 / 13: SV Babelsberg 03 – SV Darmstadt 98 2:0
Schiedsrichter: Norbert Grudzinski
Zuschauerzahl: 2754
Tore: Aaron Berzel (30.Minute), Süleyman Koc (64. Minute)
SV Babelsberg 03: Frederic Löhe – Aaron Berzel, Zlatko Hebib, Daniel Reiche (C), Matthias Rudolph – Süleyman Koc (70., Oliver Heil), Sergej Evljuskin, Christian Groß, Philipp Kreuels, Oliver Kragl (56., Christian Essig) – Markus Müller (79., Lennart Hartmann)
SV Darmstadt 98: Jan Zimmermann (C) – Michael Stegmayer, Christian Beisel, Cem Islamoglu (57., Ugur Albayrak), Andreas Gaebler – Elton Da Costa, Benjamin Baier, Danny Latza, Uwe Hesse (57., Sebastian Zielinsky) – Preston Zimmerman, Burak Bligin (64., Rudi Hübner)
Besonderes Vorkommnis: Zwei Darmstädter Spieler liefen mit anderer Rückennumer auf: Cem Islamoglu trägt nun die 4 (statt die 53), Burak Bligin die 16 (statt der 61). Der DFB hat in dieser Saison nur Rückennummern bis 40 erlaubt.
Karten: Kreuels, Essig, Müller – Stegmayer, Beisel
Szenen des Spiels:
9. Minute: Foul an Darmstadts Baier. Freistoß von halblinks aus 20 Metern, doch Stürmerfoul Zimmerman.
12. Minute: Flanke von Lilienaußenverteidiger Stegmayer von der Grundlinie, doch Kapitän Reiche kärt vor 98 Stürmer Zimmerman. Die Ecke von Elton Da Costa kommt direkt auf Uwe Hesse. Der Volleyschuss wird aber geblockt.
20. Minute: Die Zuschauer sehen die bislang beste Chance des Spiels: Ballverlust der Darmstädter in zentraler Position, Müller jedoch aus 8 Metern ans Außennetz.
30.Min: Tor für Babelsberg: Freistoß Philipp Kreuels aus 20 Metern, halblinke Position, Der Ball kommt hoch rein, Abwehrspieler Aaron Berzel steht rechts 5 Meter vor dem Tor völlig frei, Zimmermann ohne Chance
34. Minute: Babelsbergs Müller legt im Strafraum quer, doch dort ist kein Babelsberger zur Stelle.
Halbzeit
53. Minute: Lebenszeichen von Darmstadt: Burak Bligin zieht aus 25 Metern ab, aber gute 4 Meter drüber.
64. Minute: Tor für Babelsberg: Christian Essig passt von halblinks in den Strafraum, Süleyman Koc am versenkt den Ball am langen Eck, Torwart Zimmermann erneut ohne Chance.
82. Minute: Konter Babelsberg über drei Stationen, Lennart Hartmann schlenzt jedoch gute 2 Meter daneben.
86. Minute: Eine Freistoßflanke von Christian Essig gleitet Darmstadts Torhüter Zimmermann durch die Hände, der Ball liegt im Tor. Schiedsrichter Grudzinski entscheidet jedoch auf Abseits.
90. Minute: Nach einem Foul an Benjamin Baier zückt der Schiri zunächst die gelbe Karte. Nach kurzem Beschweren kassiert der Babelsberger jedoch noch die rote Karte.
Schiedsrichter: Norbert Grudzinski pfiff mit einer klaren Linie. Einziger Aufreger war die rote Karte für Christian Essig.
Spieler – diesmal Mannschaft – des Spiels:
Der Sieg des SV Babelsberg 03 war vor allem ein Verdienst der gesamten Mannschaft, die taktisch sehr diszipliniert für den Sieg gekämpft hat
Enttäuschung – diesmal ebenfalls Mannschaft – des Spiels:
Auch hier ist die gesamte Mannschaft des SV98 zu nennen. Keine Durchschlagskraft, keine Torgefahr, auch wenn der Ball bis zum Strafraum oftmals gut lief.
Stimmen zum Spiel:
Kosta Runjaic (Trainer Darmstadt 98):
Wir haben verdient verloren. Wenn man keine einzige Torchance hat und unachtsam in der Abwehr ist, dann passieren solche Niederlagen. Trotzdem habe ich meiner Mannschaft nicht viel vorzuwerfen: In der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen, doch die Durchschlagkraft fehlte. Eine Unachtsamkeit hat Babelsberg gereicht. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht Fußball zu spielen, doch wiederum führt eine Unachtsamkeit zum Tor. Bei der Hitze waren wir danach nicht mehr in der Lage nachzulegen. Doch es ist erst der 2.Spieltag, wir müssen in den nächsten Wochen eine gewisse Lockerheit reinbekommen. In dieser Liga zählt jeder Punkt, man muss fighten und an sich glauben. Im Allgemeinen ist in Darmstadt die Euphorie schnell da, aber eben auch die Kehrseite: Der Pessimismus ist im Umfeld ebenfalls schnell zur Stelle – das werde ich aber nicht zulassen. Unterm Strich ärgere ich mich, bin aber gelassen, da sich die Jungs von Woche zu Woche steigern werden.
Christian Benbennek (Trainer Babelsberg 03):
Wir freuen uns, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das wollten wir unbedingt nach dem verpatzten Auswärtsspiel in Chemnitz. Dort wäre mehr dringewesen, wenn wir mutiger gewesen wären, heute waren wir es. Heute wurden wir nicht für unsere anfängliche Unorganisiertheit bestraft, am Ende war der Sieg verdient. Allerdings konnte mich direkt nach Abpfiff aufgrund der roten Karte für Christian Essig noch nicht freuen. Doch selbst wenn wir heute nicht gewonnen hätten, wären wir nicht in Panik ausgebrochen, wir glauben an diese Jungs. Nun können wir uns 1-2 Tage freuen, dann werden wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten.
FOTO: Benjamin Feller / bf-photography.de