Verl-Stürmer Mittelstädt wird als Torwart zum Unglücksraben

Der SC Verl ist weiterhin für Spektakel zuständig: Bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund II wurde Angreifer Hendrik Mittelstädt zur tragischen Figur, als er für die letzten Minuten ins Tor musste und das entscheidende Gegentor unglücklich kassierte. Sein Trainer Alexander Ende war sichtlich enttäuscht.

Mittelstädt erlebt Déjà-Vu als Torwart

"Auf dieses Szenario waren wir nicht vorbereitet", sagte Verls Trainer Alexander Ende nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport". Damit meint der Trainer die Szene in der 84. Minute, als sein Schlussmann Luca Unbehaun mit Dortmunds Angreifer Bamba zusammenprallte und mit einem Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste. "Er wollte es erst nochmal probieren, aber hat dann gemerkt, dass ihm die Lichter ausgehen. Es wäre unverantwortlich gewesen, ihn nochmal auf das Feld zu schicken. Da geht die Gesundheit vor", erklärte der SCV-Coach die Situation.

Da die Verler bereits fünfmal gewechselt hatten, musste ein Feldspieler ins Tor. Für Ende sei klar gewesen, einen Stürmer als Ersatz zu nehmen, und so fiel die Wahl auf Hendrik Mittelstädt, der sich den Platz zwischen den Pfosten zutraute. Vor nicht einmal einem Jahr erlebte dieser eine fast identische Szene im Trikot der Amateure vom 1. FC Köln. "Da stand ich auch schonmal für 20 Minuten im Tor, und daher war für mich klar, dass ich dann zwischen die Pfosten gehe", so der Aushilfstorhüter. Dieser machte seine Sache zunächst gut, bis er in der fünften Minute der Nachspielzeit einen eigentlich schon parierten Ball höchst unglücklich ins eigene Tor abwehrte. Das spielentscheidende Gegentor in der Nachspielzeit sei für ihn "sehr unglücklich" gewesen. "Der Ball kam mit gefühlt 200 km/h angeschossen, und ich habe versucht, den irgendwie abzuwehren. Dabei habe ich ihn mir leider selbst ins Tor gelenkt. Ein bisschen doof", analysierte Mittelstädt.

Müller gegen 1860 zwischen den Pfosten?

"Tragisch", nannte Alexander Ende den Umstand, dass "der Fight" seiner Mannschaft nicht belohnt wurde. Auch er erlebte so eine Situation bereits in seiner Zeit bei Fortuna Köln. "Da haben wir in den letzten Minuten das Ding wegverteidigt und den Sieg dann gerettet." Dieser "Push" blieb dem SCV verwehrt. "In solch einer besonderen Situation hätte der Punktgewinn für unsere Moral und unseren Zusammenhalt sehr gut getan. Es ist leider nicht so gekommen, sodass wir jetzt mit einer bitteren Heimniederlage dastehen", ergänzte der enttäuschte Verl-Trainer in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Nun "hoffen natürlich alle, dass neben der Gehirnerschütterung nichts Weiteres" bei Luca Unbehaun passiert sei. Am kommenden Samstag treten die Ostwestfalen beim TSV 1860 München an, dann wohl mit Ersatztorhüter Tom Müller in der Startelf. "Er ist ein sehr starker zweiter Torhüter, da mache ich mir überhaupt keine Gedanken", erklärte Ende.

Die Szene im Video:

   

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