Dank Vermeij-Doppelpack: Freiburg II besiegt die U23 des BVB
Der SC Freiburg II hat am Sonntagnachmittag das Duell der Zweitvertretungen gegen Borussia Dortmund II mit 2:0 für sich entscheiden können. Die Breisgauer profitierten dabei von einem Doppelpack von Vincent Vermeij. Durch den vierten Saisonsieg im sechsten Spiel schiebt sich der Sportclub auf den 3. Platz, während der BVB vorerst Vorletzter ist.
Vermeij nutzt erste Freiburger Chance
Im großen Rund des Signal-Iduna-Parks erwartete am Sonntagmittag die Zweitvertretung von Borussia Dortmund dieselbige vom SC Freiburg. Während die Gäste mit zehn Punkten gut in die neue Spielzeit gestartet waren, musste der BVB in den letzten vier Partien drei Niederlagen hinnehmen. Der Druck lag also primär bei den Schwarz-Gelben, die nach dem 1:2 in Mannheim auf drei Positionen tauschten. So brachte Trainer Preußer, der zwischen 2016 und 2021 an der Seitenlinie der jungen Freiburger stand, drei Neue ins Spiel: Keeper Unbehaun, Guille Bueno und Liga-Debütant Gürpüz ersetzten Lotka, Finnson sowie Braaf. Bei den Freiburgern setzte Coach Stamm im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Köln auf Rosenfelder statt Ontuzans. Fußballerisch passierte in der Anfangsphase jedoch erstmal nicht viel, da Fahrner, nachdem er auf Dortmunds Coulibaly aufgelaufen war, einige Zeit behandelt werden musste, ehe er weitermachen konnte (6.).
Ein erstes spielerisches Highlight erfolgte erst in der 9. Spielminute, als Papadopoulos, der unter der Woche seinen ersten Profivertrag unterschrieb, nach einer Ecke von Pasalic mit dem Kopf an die Kugel kam, diese aber deutlich über das Freiburger Tor setzte. Insgesamt bewegte sich das Niveau in der Anfangsphase auf eher überschaubarem Niveau, da sich die Zweitvertretungen größtenteils gegenseitig neutralisierten. Wenn es Torannäherungen gab, dann für die Hausherren. So auch bei einem Abschluss von Njinmah aus spitzem Winkel, die eine Mischung aus Schuss und Hereingabe war, welche allerdings am langen Pfosten vorbeirauschte (21.). Auf der Gegenseite kombinierten sich dann auch die Freiburger mal durch – und kamen sogar zu einem Tor durch Sturm-Routinier Vermeij, doch wurde bereits zuvor auf Abseits entschieden (22.), sodass der erfolgreiche Schuss hinfällig war.
Jedes Mal, wenn Tempo entstand, wurde dies im Keim erstickt. So auch in der 26. Minute, als Wagner einen Sprint von Njinmah unsanft stoppte und Gelb sah. Den fälligen Freistoß aus größerer Distanz setzte Pasalic direkt aufs Tor und zwang SCF-Keeper Atubolu zu einer ersten Parade. In der Folge stellte der BVB dann nach Abseitstoren, das Njinmah in der verbotenen Zone per Lupfer beisteuerte (30.), und gelben Karten, die Guille Bueno sah (32.), auf 1:1, während auf der Anzeige weiter zwei große Nullen standen. Dies sollte sich vor der Pause jedoch noch ändern: In der 40. Minute landete der Ball nach starkem Einsatz von Röhl bei Kehl, der sich zu leicht gegen Pfanne durchsetzte und abzog. Zwar parierte Keeper Unbehaun den ersten Schuss noch, doch ließ er nach vorne prallen, wo Vermeij goldrichtig stand und mit der ersten Chance des Spiels zum 1:0 für die Freiburger einköpfte. Dies sollte entsprechend auch den Halbzeitstand darstellen.
Vermeij verdoppelt
Die Dortmunder starteten mit zwei Wechseln in den zweiten Durchgang: Es kamen Braaf und Aning für Guille Bueno sowie Gürpüz. Auch die zweite Halbzeit sollte umkämpft beginnen. Eine frühe gelbe Karte für Freiburgs Fahrner, der Joker Aning im Mittelfeld festhielt, in der 49. Spielminute war der Beleg. Doch auch Chancen sollten diesmal folgen. Die erste gehörte ebenfalls den Gästen, die in Person von Kehl zu viel Platz bekamen, die der Außenbahnspieler für einen strammen Schuss aus zweiter Reihe nutzte, der jedoch links am BVB-Kasten vorbei ging (50.). Der SCF übernahm jetzt merklich die Kontrolle. So konnte Vermeij mit einer Flanke von der rechten Seite eingesetzt werden, die der Niederländer mit seinem Kopf aber nicht richtig traf und direkt in die Arme von Unbehaun setzte (51.). Um den Druck in Zählbares umzumünzen, tauschte Freiburgs Coach Stamm offensiv und brachte für den angeschlagenen sowie verwarnten Fahrner Ontuzans ins Spiel (58.).
Dies Signal des Trainers sollte sofortige Wirkung zeigen. Der aufgerückte Rosenfelder bekam im Mittelfeld nach einer perfekten Verlagerung von Kehl viel zu viel Raum und legte stark in den Lauf von Vermeij, der nicht mehr zu halten war, frei vor Unbehaun auftauchte, die Ruhe behielt und gezielt auf 2:0 erhöhte (62.). Es folgten diverse Wechsel auf beiden Seiten. Durch die Neuordnung fanden die Dortmunder nun wieder besser in die Partie. In der 69. Minute kam der BVB dabei dem Anschluss sogar nahe, doch verschoss Eberwein nach Vorlage von Aning aus acht Metern ziemlich deutlich. Deutlich knapper wurde es wenig später, als erneut Eberwein sich nach einer Freistoßflanke im Zentrum durchsetzte, das Leder aber per Kopf wuchtig an die Querlatte setzte (73.). Auch Aning kam in der 76. Minute nach einem starken Solo und einem wuchtigen Schuss, der aber über den Kasten gang, einem Treffer nahe, doch wollte der Anschluss einfach nicht fallen.
Die Freiburger konzentrierten sich nun primär auf die Verteidigungsarbeit und machten die Räume für die jungen Dortmunder enger. Exemplarisch ein sehenswerter Fallrückzieher von Njinmah aus 15 Metern, der vom Freiburger Abwehrverbund geblockt werden konnte, ehe er gefährlich für den Kasten von Atubolu werden konnte (83.). Mit weiteren Wechseln auf beiden Seiten vergingen die letzten Minuten. Zwar konnte Njinmah Keeper Atubolu nach einer schwachen Ballannahme nochmals unter Druck setzen, doch auch sein Block brachte keinen Erfolg (85.) – ebenso wie ein Schuss aus kurzer Distanz nach starker Vorlage von Tattermusch in der 90. Minute. Entsprechend stand am Ende ein 2:0-Erfolg für den SC Freiburg II, der den vierten Saisonsieg einfährt, und mit 13 Punkten den dritten Platz belegt. Der BVB II kassiert die zweite Pleite in Folge und findet sich auf vorerst auf einem enttäuschenden vorletzten Rang wieder. Für die Dortmunder geht es in der kommenden Woche bei Dynamo Dresden weiter, während die Breisgauer den FC Ingolstadt empfangen.