Vermeij trifft umstritten: FCS verpasst Sieg in Freiburg spät

Im Montagsspiel des 29. Spieltages trennten sich der SC Freiburg II und der 1. FC Saarbrücken mit 1:1. Nach einem frühen Treffer durch Marvin Cuni (14.) mussten der FCS kurz vor Schluss einen überaus umstrittenen Ausgleich durch Vincent Vermeij hinnehmen (90.). Die Freiburger wendeten so die erste Pleite des Jahres in letzter Sekunde ab und bleiben Zweiter, während die Saarbrücker auf den 6. Platz fallen. 

Cuni früh gedankenschnell

Ein wahres Gipfeltreffen konnten die Fans im Dreisamstadion erwarten, in dem mit dem 1. FC Saarbrücken der Tabellenfünfte bei der Zweitvertretung vom SC Freiburg, dem Zweiten des Tableaus, gastierte. Nach dem mehr als souveränen 3:0-Sieg gegen Essen setzte FCS-Coach Rüdiger Ziehl auf exakt dieselbe Startelf. Freiburgs Übungsleiter Thomas Stamm hingegen musste aufgrund der Länderspielpause und entsprechend vieler Abstellungen zu diversen Juniorennationalteams auf viele Akteure verzichten und im Vergleich zum 1:1 in Osnabrück fünfmal tauschen: Die Nationalspieler Atubolu, Wagner und Baur sowie der gesperrte Engelhardt und Guttau wurden durch Sauter, Stark, Makengo, Lienhard und Lee ersetzt. Der Start gehörte auch gleich den Hausherren, wobei es überaus knifflig wurde.

So zog Fahrner nach gerade einmal elf Sekunden bereits in den Saarbrücker Strafraum ein und kam gegen Uaferro zu Fall, doch blieb ein Pfiff von Schiedsrichter Jürgensen aus, was zu reichlich Unmut bei den Breisgauern führte. Doch auch die Gäste kamen gut rein. Cuni probierte nach zwei Minuten sein Glück von der Sechzehnerkante, verfehlte den Kasten aber denkbar knapp. Einige Minuten später machte es der FCS-Stürmer dann besser. Bei einem Distanzschuss von Rizzuto stellte der Angreifer gedankenschnell seinen Fuß in die Bahn des Balles und ließ SC-Keeper Sauter so keine Chance, der dem Ball zuschauen musste, als er zum 1:0 über die Linie rollte (14.). In der Folge übernahmen die Freiburger mehr und mehr die Kontrolle, doch sprangen kaum echte Chancen dabei heraus. Einen Freistoß aus der Distanz setzte Kehl ziemlich uninspiriert in die Mauer (26.).

Auf der Gegenseite suchte Neudecker Cuni mit einer Flanke und fand diesen auch, doch konnte der Torschütze Schlussmann Sauter mit seinem Kopfball vor keine Probleme stellen (33.). Wenige Minuten später kombinierten sich die Gastgeber nach einer kurzen Ecke technisch stark in den FCS-Strafraum durch, doch verpassten die Freiburger Akteure den Abschluss und vertändelten die Kugel so (36.). Wiederum auf der anderen Seite kombinierten sich auch die Saarbrücker mal durch, sodass Boeder zu einer scharfen Flanke kam, die aber keinen Abnehmer fand (39.). Wenige Minuten später verfehlte ein Schuss von Freiburgs Stark das Ziel aus zweiter Reihe mehr als deutlich (41.). Nach einigen härter geführten Zweikämpfen, aber ohne echte Chancen, ging es dann in die Kabinen.

Vermeij erlöst Freiburger spät – und strittig

Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang, der gleich wieder mit einer kniffligen Schiedsrichter-Entscheidung beginnen sollte. Nach Kombination vom auffälligen Cuni und Neudecker gelangte die Kugel zu Rabihic, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einschob, was aber aufgrund einer Abseitsposition wieder aberkannt wurde (47.). Auf der Gegenseite kam dann auch der SCF zur bisher besten Chance des Spiels, als Vermeij steil geschickt wurde, alleine auf Keeper Batz zusteuerte, diesen aber beim Umkurven nicht abhängen konnte, wodurch sich der Torhüter das Leder im allerletzten Moment schnappen konnte (52.). Beide Mannschaften rangen nun um die Oberhand, was sich auch in der Zweikampfführung bemerkbar machte. Erst ließ Freiburgs Lienhard Gegenspieler Kerber über die Klinge springen und sah Gelb (56.), ehe Uaferro nach einem Foul zu laut protestierte und eine Minute später nach Verwarnungen gleichzog.

Es folgte Wechsel auf beiden Seiten, wobei Saarbrückens Krätschmer ins Spiel kam, der in seiner Jugend für die Breisgauer auflief. Auf dem Platz blieb es indes ruppig. Erst fällte Fahrner Gnaase von hinten und sah ebenso Gelb (64.) wie Rabihic und Cuni auf der Gegenseite (65./66.). Spielerisch kam mehr von den Gastgebern, wenngleich nur wenig Zählbares dabei raussprang. Richtig eng wurde es dann aber in der 70. Spielminute, in der Wiklöf das Spielgerät frei vor dem Kasten vor die Füße sprang, sodass er nur noch einzuschieben brauchte, da FCS-Torhüter Batz bereits geschlagen war, doch klärte Thoelke gerade noch so auf der Linie. Da war mächtig Glück für die Saarbrücker im Spiel. Beide Trainer tauschten für die Schlussphase nochmal personell durch, was das gerade aufgekommene Tempo wieder ein wenig erstickte. Gefährlich hätte es nach einem Ballverlust von Thoelke im Spielaufbau der Gäste werden können, doch konnten die Freiburger aus der Chance zu wenig machen (77.). In der 84. Minute startete dann mal Joker Grimaldi für die Saarländer durch, doch konnte sein Abschluss am kurzen Pfosten noch gerade so zur Ecke geblockt werden, die dann verpuffte.

Die Schlussphase sollte dann das bringen, was auch der Beginn brachte: Strittige Schiedsrichter-Entscheidungen – und dabei zunächst einen möglichen Strafstoß für die Freiburger: Nach einem Freistoß zog Krätschmer seinen Gegenspieler eigentlich regelwidrig und brachte ihn zu Fall, doch gab es wieder keinen Pfiff, was Treu so sehr aufregte, das auch er Gelb sah (88.). Die Freiburger ließen sich aber nicht unterkriegen – und kamen zum Ausgleich, was aber ebenfalls umstritten sein sollte. Nach einem geblockten Schuss griff Keeper Batz die Kugel eigentlich mit beiden Händen, bekam aber das Knie von Vermeij ab, sodass der Ball nochmal freisprung und der Niederländer zum späten 1:1 einschob (90.). Dabei sollte es trotz heftiger Proteste des FCS bleiben. Die Freiburger wendeten so die erste Pleite des Jahres in letzter Sekunde ab, während Saarbrücken nach drei Siegen erstmals wieder Punkte ließ. In der Tabelle bleibt Freiburg Zweiter, während der FCS auf Rang 6 abgerutscht. Nächsten Samstag gastiert Freiburg in Essen, während Saarbrücken im Südwest-Derby auf Mannheim trifft.

 

   

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