VfB kämpft sich erneut zurück – Bangen um Torschütze Boland
Der VfB Lübeck hat beim 1:1 gegen 1860 München einen weiteren Punkt im Abstiegskampf eingefahren. Erneut kamen die Norddeutschen dabei nach einem Gegentreffer zurück. Großer Jubel entstand an der Lohmühle trotzdem nicht – denn Torschütze Mirko Boland wurde nach einem Zusammenprall mit dem Pfosten ins Krankenhaus gebracht.
"Boland wird genäht werden"
Spät gingen die Münchner Löwen durch das erste Profi-Tor von Mansour Ouro-Tagba in der 79. Spielminute in Führung. Doch der VfB Lübeck tat das, was den VfB Lübeck schon am vergangenen Samstag auszeichnete: die Mannschaft von Florian Schnorrenberg kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Bei einer Flanke von Marvin Thiel lief Mirko Boland perfekt ein, um die Kugel am zweiten Pfosten in den Maschen zu versenken (88.). Danach versuchte der Routinier noch einen Zusammenstoß mit 1860-Keeper Marco Hiller zu vermeiden, prallte dafür aber aus vollem Lauf mit dem Kopf gegen das Gehäuse. Boland blieb benommen liegen, sofort winkten sämtliche Mit- und Gegenspieler die Ärzte herbei.
"Mirko Boland hat eine Platzwunde, ist auf dem Weg ins Krankenhaus und wird dort genäht werden müssen", erklärte VfB-Coach Florian Schnorrenberg nach der Partie in der Presserunde. Wie schwer der Zusammenprall wiegt, wird sich erst noch zeigen. Möglicherweise erlitt der 36-Jährige zusätzlich eine Gehirnerschütterung, ein Einsatz gegen Aue (Samstag, 16:30 Uhr) scheint fraglich. Schnorrenberg wollte sich jedenfalls nicht festlegen, rückte lieber das sportliche Geschehen in den Vordergrund. "Wenn mir, bei all den Witterungsbedingungen in den letzten Wochen, jemand gesagt hätte, dass wir vier Punkte aus den ersten beiden Spielen holen, dann wäre ich damit total einverstanden gewesen. So ist es auch heute", so der VfB-Coach.
Beigeschmack beim Gegentor?
Im Vergleich zum Auftritt gegen Waldhof Mannheim (2:1) habe Schnorrenberg durchaus Verbesserung im Ballbesitzspiel seiner Mannschaft gesehen. Zudem schaffte der VfB wieder den Punktgewinn nach einem Rückstand, was zweifelsohne für die Moral der Lübecker Mannschaft spricht. "Was gefehlt hat, war die die Tiefe im letzten Drittel, um torgefährlich zu werden", fand Schnorrenberg. "Da haben wir noch ein bisschen was zu tun." Dass die Mannschaft nach dem späten Ausgleich und dem Schock um Boland, der folgerichtig ausgewechselt worden war, weiter auf das zweite Tor drängte, beeindruckte den Coach. Zum rettenden Ufer fehlen dem VfB aber weiterhin drei Punkte.
"Am 38. Spieltag ist die Tabelle wichtig. Nicht heute", erklärte Schnorrenberg. Mit den Ergebnissen seit dem Jahreswechsel kann sich der VfB durchaus Chancen im Abstiegsrennen ausrechnen. Wäre das Gegentor von München nicht gewesen, hätte es womöglich für den dritten Sieg in Folge gereicht. Aber war da noch etwas zu besprechen? "Ich muss mir das Tor tatsächlich noch einmal angucken. Meine Jungs sagen, dass es ein Foul war. Wenn das so war, dann ist es natürlich ärgerlich", so der VfB-Coach. Niklas Kastenhofer habe beschrieben, dass ihm ein Gegenspieler in die Beine gelaufen war. Eine Rücksprache mit dem Schiedsrichter hatte Schnorrenberg nicht gehabt. Weiter geht es für die Lübecker am Samstag in Aue.