VfB-Krise verschärft sich: "Haben uns selbst totgeschossen"
Der VfB Oldenburg steckt in der Dauerkrise fest: Bei der 1:3-Niederlage in Saarbrücken gab es für Dario Fossi und seine Mannschaft zum sechsten Mal in Folge nichts zu holen. Besonders die Art und Weise der Gegentreffer ärgerte alle Beteiligten, denn die Norddeutschen schenkten sich alle Tore praktisch selber ein – fand auch der Cheftrainer. Eine Chance auf die Trendwende bleibt noch.
"Wir sind niemand, der sich aufgibt"
"In der ersten Halbzeit haben wir uns selbst totgeschossen", analysierte Dario Fossi nach Spielschluss knallhart vor dem Mikrofon von "MagentaSport". Zuvor hatte er die sechste Niederlage in Serie seiner Mannschaft gesehen. Symbolisch die Gegentore: Beim 0:1 versprang Robert Zietarski der Ball entscheidend (8.), beim 0:2 setzte sich FCS-Stürmer Günther-Schmidt ohne Mühe gegen sechs Gegenspieler durch (25.). Marcel Appiah – zum zweiten Mal in Folge – setzte mit einem Eigentor den vorzeitigen Schlusspunkt (31.). Den Saarbrücker Sieg ordnete Fossi daher als "hocherverdient" ein: "Wir haben versucht, stabiler zu stehen. Aber wir sind durch sehr krasse individuelle Fehler in Rückstand geraten."
Im Ludwigsparkstadion entstand dadurch schnell eine Kulisse, von der sich die Oldenburger auch beeindrucken ließen. Es dauerte bis zur zweiten Hälfte, ehe der VfB wieder an der Partie teilnahm – nach emotionalen Worten in der Kabine. "Wir haben gesagt, es bringt nichts. Wir sind niemand, der sich aufgibt. Wir gehen wieder raus und schauen, was möglich ist. Aber dafür müssen wir uns natürlich ändern", ließ Fossi in seine Ansprache einblicken. Durch Ayodele Adetula (75.) wurde tatsächlich der Anschluss wieder hergestellt – und kurz vor Schluss hätte der Joker seine zweite Bude machen können. "Wenn wir fünf Minuten vor Schluss das 2:3 machen, weiß jeder, wie Fußball laufen kann", so Fossi.
Sorgenvolle Blicke Richtung Winterpause
Allerdings vergab der VfB die Chance auf einen glücklichen Punktgewinn an diesem Abend. Weil der FSV Zwickau spät im Parallelspiel ebenfalls unterlag, bleiben die Oldenburger vorerst über dem Strich. Aktuell ist es lediglich die Anzahl der erzielten Tore, die den VfB auf Platz 15 hält. "Das hat nichts damit zu tun, dass wir müde wären", entgegnete Oliver Steurer den Kritikern, die nach Ursachsen für den Einbruch in den letzten Wochen suchen. "In der zweiten Hälfte haben wir läuferisch schon noch einiges gemacht."
Im Heimspiel am Sonntag (13 Uhr) gegen den SV Waldhof Mannheim bleibt noch eine Chance, um das Überwintern auf einem Abstiegsplatz aus eigener Kraft zu verhindern – und die Pleiten-Serie zu beenden. Auch, wenn noch nicht die Hälfte aller Spiele gespielt ist, legte sich Steurer fest: "Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen." Dass die Oldenburger dazu in der Lage sind, zeigte die Serie von sechs Spielen ohne Niederlage – auf die der aktuelle Negativlauf folgte.