VfB Lübeck muss Liquiditätslücke von 824.000 Euro schließen
Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen in Folge ist der VfB Lübeck mittlerweile auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Neben der schwachen sportlichen Bilanz hat der Aufsteiger aber noch mit anderen Sorgen zu kämpfen: Wie die "Lübecker Nachrichten" berichten, muss der VfB eine Liquiditätslücke von 824.000 Euro schließen.
VfB will Darlehen aufnehmen
Die Frist läuft – wie für alle Drittligisten – bis zum 21. Januar. 100.000 Euro spart der Verein nach Angaben der Zeitung durch einen spontanen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter ein, die bis zum Saisonende auf 15 Prozent ihres Lohns verzichten. Der anderen Teil soll durch ein Darlehen geschlossen werden. Von der Corona-Hilfe des Bundes profitiert der Klub derweil nicht. Denn da Lübeck erst im vergangenen Sommer aus der Regionalliga in die 3. Liga aufgestiegen war, wurden in den vergangenen Monaten keine Mindereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet, wenn man die 1.860 Zuschauer zugrunde legt, die Lübeck zu Saisonbeginn reinlassen durften. Und auch mit Blick auf das zweite Paket wird der Verein wohl erneut leer ausgehen: "Wir haben das durchgerechnet, die Berechnungsgrundlagen sind ähnlich wie beim ersten Mal – wir werden wieder leer ausgehen. Es ist unglaublich! Diese Programme sind leider vollständig realitätsfern", schimpft Vorstandssprecher Thomas Schikorra in der Zeitung.
Deutliche Einsparungen ab Sommer
Da der VfB bis zum Saisonende ohne Zuschauer plant, rechnet Schikorra mit einem Etat-Loch von 1,2 bis 1,3 Millionen Euro. Die Folge: In der kommenden Saison wird der VfB Lübeck den Gürtel deutlich enger schnallen und den Profietat um 25 Prozent reduzieren, wie das Blatt berichtet. Auch der derzeit 29 Spieler umfassende Kader soll deutlich reduziert werden. "Wir wollen ein Zeichen setzen an alle, wie angespannt die Lage ist, in der wir verantwortungsbewusst handeln müssen und werden", erklärt Schikorra und verspricht: "Wir werden auch unter angepassten Bedingungen eine wettbewerbsfähige, drittligataugliche Mannschaft haben – da sind wir uns sicher." Die Frist für die Einreichung der Lizenz-Unterlagen zur Saison 2020/21 endet am 1. März. Anschließend muss der VfB den Klassenerhalt noch sportlich schaffen.