VfB Oldenburg: Stadtrat gibt grünes Licht für Stadion-Neubau

Der geplante Stadionneubau in Oldenburg hat eine wichtige Hürde genommen: Am Montagabend gab der Stadtrat grünes Licht für ein neues Stadion, fasste damit einen Grundsatzbeschluss und setzt nun den notwendigen Planungsprozess in Gang. Die endgültige Entscheidung über den Neubau soll im Oktober fallen.

Große Mehrheit dafür

Dass es im Stadtrat eine Mehrheit für das Projekt geben würde, hatte sich bereits in den Vorwochen abgezeichnet. Am Abend stimmte dann wie erwartet eine große Mehrheit für den Neubau, sodass nun die konkreten Planungen beginnen können und die Gründung einer Stadion-Realisierungsgesellschaft vollzogen werden kann. "Der Beschluss zur Planung des Stadionbaus ist ein wichtiges Signal für Sport und die Stadt. Ich freue mich darüber, dass es jetzt losgehen kann", so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Geplant ist ein Stadion, das eine Kapazität von 7.500 respektive 10.000 Plätzen vorsieht und eine Ausbaureserve auf bis zu 15.000 Plätze beinhaltet. Bei einer Kapazität von 7.500 Zuschauern wären 5.400 Sitzplätze, davon 400 Business-Seats und 250 Logenplätze sowie 2.100 Stehplätze vorgesehen. Auf dem Dach in Richtung Norden und Osten würde zudem ein Schallschutz installiert werden.

Entstehen soll der Bau, der bis zu 45 Millionen Euro kosten wird, nahe der Weser-Ems-Hallen an der Maastrichter Straße. Die veranschlagten Baukosten beinhalten neben dem Stadion auch neue Straßenführungen, Ampeln, Parkplätze für Autos und Busse, eine Polizei- und Sanitätswache sowie einen TV-Compound. Sobald das Stadion steht, wird es jährlich etwa 930.000 bis 2,5 Millionen Euro in der Unterhaltung kosten – je nach Liga-Zugehörigkeit des VfB. Kosten entstehen aber auch jetzt schon: Rund 830.000 Euro werden für die konkreten Planungen benötigt, etwa für Architektenkosten und Maßnahmen zur Klimaneutralität.

Positive Signale an den DFB

Bis die Bagger anrollen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern – zumal die endgültige Entscheidung über den Neubau erst im Oktober fallen soll. Doch mit dem nun getroffenen Grundsatzbeschluss sendet die Stadt Oldenburg positive Signale an den DFB. Und das gerade rechtzeitig vor der Frist zur Einreichung der Lizenzunterlagen für die kommende Drittliga-Saison am Mittwoch.

Denn sollte der Klassenerhalt gelingen, benötigt der VfB für die kommende Spielzeit eine Ausnahmegenehmigung, um weiterhin im eigentlich nicht drittligatauglichen Marschwegstadion spielen zu dürfen. Knackpunkt ist vor allem die fehlende Rasenheizung sowie die Tatsache, dass im Marschwegstadion aus Lärmschutzgründen keine Spiele nach 18:30 Uhr angepfiffen werden dürfen. Das führte vor einer Woche dazu, dass der VfB für das Heimspiel gegen Halle nach Hannover ausweichen musste. Auch die Partie gegen Borussia Dortmund II am 15. März muss im Stadion des Zweitligisten stattfinden.

Marschwegstadion wird ertüchtigt

Um das Marschwegstadion zumindest teilweise an die Drittliga-Anforderungen anzupassen, investiert die Stadt bis zum kommenden Sommer knapp vier Millionen Euro in die Spielstätte. Allein 2,5 Millionen Euro sollen in die Errichtung einer festen Flutlichtanlage fließen. Derzeit sorgen mobile Flutlichtmasten für ausreichend Licht bei den Spielen, allerdings darf die Anlage nur bei Spielen am Tag genutzt werden, da sonst die Auto- und LKW-Fahrer auf der angrenzenden Autobahn geblendet werden würden. Weitere 586.000 Euro sollen in die Außenbeleuchtung des Stadions fließen – einschließlich der notwendigen Tiefbauarbeiten und baulichen Maßnahmen zur Unterbringung der unterbrechungsfreien Stromversorgung und Schaltanlagen.

Darüber hinaus ist die Installation einer Videoüberwachungsanlage und die Erweiterung der Sicherheitszentrale auf der Tribüne erforderlich. Kostenpunkt: 367.000 Euro. Nochmal 400.000 Euro werden fällig, um die 4.150 Sitze auf der Haupttribüne mit einer mindestens 30 Zentimeter hohen Rückenlehne zu versehen. In eine Rasenheizung unter dem Spielfeld will die Stadt dagegen nicht investieren – und das, obwohl sie für Aufsteiger im zweiten Jahr Pflicht ist. Die Stadt hofft, dass der DFB nach dem nun getroffenen Grundsatzbeschluss zum Bau eines neues Stadions ein Auge zudrückt.

   

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