VfL-Fans verabschieden die 3. Liga: "Nie mehr Pele Wollitz!"

Der Kreis um ihn herum hüpfte, Daniel Thioune lachte und von den Rängen schallte es "Nie mehr Pele Wollitz". Beim 2:1 in Cottbus feierte der VfL Osnabrück den siebten Sieg in Folge und krönte sich damit vorzeitig zum Meister.

Osnabrück ist Drittliga-Rekordmeister

Es war das 500. Pflichtspiel in Marc Heiders Karriere, von der A-Junioren-Bundesliga bis zu den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga war alles dabei – darüber hinaus schaffte es der 32-Jährige noch nie. Am 18. Mai 2019 wird der Kapitän des VfL Osnabrück an seinem Geburtstag die Drittliga-Trophäe in den Himmel strecken, denn mit dem 2:1-Auswärtssieg beim FC Energie Cottbus gelang dem VfL Osnabrück bereits drei Spieltage vor Schluss das Meisterstück. "Es kann im Moment nicht besser laufen", wusste Heider nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon.

Nach dem Tor des VfL-Kapitäns in der 52. Minute eilte die gesamte Mannschaft zur Trainerbank und hielt das Trikot mit der Nummer fünf in die Höhe. Es war das Dress des schwer verletzten Konstantin Engel, der am Mittwoch beim Landespokal-Aus in Drochtersen einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitt. "Der Sieg heute war für ihn", sagte Heider und zeigte damit, dass beim VfL Osnabrück ein echtes Team zusammengewachsen ist. Und dieses Team krönte sich mit dem Titelgewinn am Samstag gleichzeitig zum Rekordmeister der 3. Liga. In der Spielzeit 2009/10 triumphierten die Lila-Weißen unter Trainer Karsten Baumann bereits einmal und gehörten damit zu insgesamt zehn verschiedenen Drittliga-Meistern. Der VfL ist nun der erste Verein, der zwei Drittliga-Meisterschaften in seiner Vita stehen hat.

"Nie mehr 3. Liga!"

Mit dabei waren vor acht Jahren bereits Konstantin Engel und Alexander Dercho, den heutigen Kapitän Heider zog es nach seiner Ausbildung beim VfL zum SV Werder Bremen und Holstein Kiel. Nun darf er sich auf sein Zweitliga-Debüt freuen: "Es war eine ganz, ganz lange Zeit, um mal im Unterhaus zu spielen. Bei mir waren es fast 400 Spiele, aber umso schöner, dass es noch geklappt hat. Und jetzt will ich auch nicht mehr hierhin zurück." Am liebsten wollte Heider direkt loslegen, sagte aber auch: "Den Urlaub nehmen wir vorher noch mit." Trainer Daniel Thioune lobte derweil: "Das Spiel hat gezeigt, dass meine Mannschaft eine Mentalität hat, die im Moment in der Liga ihresgleichen sucht."

Und so schallte es von den Rängen: "Nie mehr 3. Liga!" Dass die Meisterschaft ausgerechnet beim FC Energie Cottbus eingefahren wurde, bei denen mit Claus-Dieter Wollitz ein langjähriger Osnabrücker an der Seitenlinie steht, trieb die mitgereisten VfL-Fans zur kreativen Umdichtung in "Nie mehr Pele Wollitz". Auch das bekannte "Wollitz hat gesagt, wir steigen auf!" durfte natürlich nicht fehlen, eine Spitze in Richtung des SV Meppen konnten sich die Anhänger ebenfalls nicht verkneifen, als sie "Nie mehr SV Meppen!" sangen. Immer wieder wurde zudem der Aufstiegsklassiker von letzter Woche "Wir steigen auf, wir steigen auf. Und wir haben das lila-weiße Licht angemacht!" angestimmt. Drei Spiele noch, dann verabschiedet sich der VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga – und will danach auch nicht mehr zurück.

   

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